Fensterkreuz
Setzholz und Querholz bis orthogonales Raster
Das rechtwinklige Kreuz, das aus dem Setzholz, also dem senkrechten Pfosten, und dem Querholz, nämlich dem waagerechten Riegel oder Kämpfer, gebildet wird, heißt Fensterkreuz. Fensterkreuze bestehen aus dem Rahmenmaterial der Fensterkonstruktion wie Holz, Metall, Kunststoff und historisch aus Stein. Die Fensterfläche wird mit dem Fensterkreuz in vier Einzelfenster aufgeteilt.
Gallerie
Fenster mit einem derartigen Kreuz heißen bauhistorisch Kreuzstockfenster. Sind die oberen und unteren Flügel gleich hoch, befindet sich also das Kreuz nicht im oberen Teil der Fensteröffnung, sondern eher in der Mitte, heißen diese Fenster Mittelkreuzstockfenster. Derartige geometrisch hälftig aufgeteilte Fenster, die oft als erstaunlich zeitgenössische Raster wirken, finden sich besonders häufig in den Niederlanden, in Dänemark und in Norddeutschland. Sie sind meist recht hoch, denn das Querholz muss aus Gründen der guten Aussicht oberhalb der Augenhöhe angeordnet sein.
Gallerie
Als elementares Element der Konstruktion steifen Fensterkreuze die Fensteröffnung aus und halten die Flügel und deren Anschläge. Gleichzeitig proportionieren sie gestalterisch mittels Rhythmus und Raster und gliedern damit auch die Fassade in ihrer Gesamtheit.
Je mehr sich Fensterkonstruktionen als Pfosten-Riegel-Konstruktionen weiterentwickelten zu Fassaden- und Vorhang-Konstruktionen, desto mehr bestimmen diese orthogonalen Kreuze als Raster mit Linien und Kreuzungspunkten zeitgenössische Fassaden.