Fensterformen und -größen
Den verschiedenen klimatischen Gegebenheiten entsprechend, begegnen wir heute in Europa unterschiedlichsten Fensterausbildungen. Die Tageslichtöffnungen in der Fassade entwickelten sich am Baukörper zu einem wesentlichen funktionalen wie stilbildenden Element an der Schnittstelle zwischen innen und außen. Der Formenvielfalt sind dabei keine Grenzen gesetzt – vom romanischen Rundbogenfenster über das verzierte Barockfenster zum modernen, horizontalen Bandfenster.
Gallerie
Fenster und Raum
Die Fensterform und die Fenstergröße stehen in einem direkten Verhältnis zur Größe des zu belichtenden Innenraumes und den entsprechenden klimatischen Anforderungen der Umgebung. Während es nördlich der Alpen vermutlich eher ein Problem darstellt, die Innenräume möglichst gut bei geringen Wärmeverlusten zu belichten, steht die Vermeidung solarer Gewinne bei einer Fensterausbildung im Süden Europas.
Die Höhe der Fensterbrüstung und die Höhe des Fenstersturzes sind stark abhängig von der gegebenen Raumhöhe und der Lage des Raumes über dem Außenterrain. Zu beachten sind dabei die günstige Aussicht, auch im Sitzen, und die entsprechenden Regelungen der jeweils gültigen Bauordnungen.
Gesetzliche Vorgaben
„Licht, Luft und Sonne“ lauteten die zentralen Forderungen der
Moderne. Seither steht die Gewährleistung einer guten Besonnung,
Belichtung und Belüftung zu Recht im Mittelpunkt des allgemeinen
Interesses. Verschiedene Regelwerke ordnen heute die Größe und
Anordnung von Fensteröffnungen:
- In fast allen Bundesländern gilt die Regel, dass die lichtdurchlässige Fläche eines Fensters mindestens 1/20 der Grundfläche des relevanten Innenraumes betragen muss.
- Bei der Gesamtbreite aller Fenster spricht die Gesetzgebung oft von 1/10 der Gesamtbreite aller raumbegrenzenden Wände (oder 55% der Innenraumbreite).
- Jeder Arbeitsplatz muss natürlich belichtet sein. Bei Räumen über 3,50 m Raumhöhe muss die lichtdurchlässige Fläche mindestens 30% der Außenwandfläche des dahinter liegenden Raumes betragen.
- Die Mindesthöhe der Glasfläche beträgt z.B. bei Wohnräumen oft 1,30 m.
Die Regelungen in den Landesbauordnungen sind oft detaillierter und können geringfügig von diesen Erfahrungswerten abweichen.
Gallerie
Fensterformat
Eindeutig genormte Fensterformate gibt es heute selten. In den meisten Fällen werden Fenster individuell auf eine bestimmte Situation maßgeschneidert. Häufig liegen dem Fensterformat jedoch Rohbaurichtmaße für Fensteröffnungen zugrunde. Diese Richtmaße beziehen sich wie die Standardtürmaße auf das Ziegelmodul von 12,5 cm.
Lebensdauer
Die vorgesehene Lebensdauer eines Fensters hat ebenfalls einen
entscheidenden Einfluss auf die möglichen und sinnvollen
Fensterproportionen. Die Lebensdauer steht in direktem Zusammenhang
mit den auftretenden Hebelkräften beim Öffnen und Schließen des
Fensters. Die Belastung der Gesamtkonstruktion nimmt in diesem Fall
proportional zur Breite des Fensters zu. Das geometrische Optimum
bleibt daher in einem Spielraum erhalten, bei dem die Fensterbreite
das Eineinhalbfache der Höhe nicht übersteigt.
Fachwissen zum Thema
Solarlux GmbH | Kontakt +49 5422 9271-0 | www.solarlux.com