Nachhaltige Straßenbeleuchtung für Smart Cities
Intelligentes Licht im Freiluft-Labortest Doll Living Lab
Im Herbst 2021 startete der Lichttechnologie-Anbieter Tridonic
auf dem Testfeld des Doll Living Lab bei Kopenhagen ein auf
drei Jahre angelegtes Pilotprojekt, um neue, intelligente Lösungen
für eine nachhaltige Außenbeleuchtung zu erproben. Ziel des
Projekts ist es, Städten und Kommunen erhebliche Kosteneinsparungen
mit einer intelligenten Straßenbeleuchtung zu ermöglichen. Darüber
hinaus sollen damit neue Funktionen für eine intelligente
Beleuchtungsinfrastruktur erprobt werden, die Mensch und Natur
gleichermaßen berücksichtigen.
Gallerie
Smart City Reallabor
Als Reallabor angelegt, können im Kopenhagener Vorort
Albertslund neueste Entwicklungen für Smart-City-Anwendungen von
Fachkräften aus Wissenschaft, Stadtplanung und Lichtingenieurwesen
auf Ihre Funktionalität erprobt und entsprechend weiterentwickelt
werden. Das Doll-Testfeld ist Europas größte Einrichtung dieser Art
und wartet zudem mit Ausstellungsräumen und einem
Innovationszentrum auf. Gemeinsam mit dem Außenleuchtenhersteller
WE-EF und dem auf IoT-Lösungen spezialisierten Unternehmen Paradox
Engineering wurden die technischen Grundlagen für eine intelligente
und vernetzte Stadtbeleuchtung entwickelt, die im Rahmen des
Pilotprojekts realisiert und getestet werden. An dem Projekt
beteiligt sind zusätzlich viele weitere Partner aus der
Beleuchtungs- und Smart City-Industrie.
Für das Pilotprojekt ist eine einspurige Einfallstraße in die
Kopenhagener City im Grenzbereich zwischen Gewerbenutzung und
Wohnbebauung mit neuen Straßenleuchten ausgestattet worden.
Eingesetzt wurden auf einer Länge von rund 800 Metern insgesamt 23
LED-Straßenleuchten VFL540-DE der Firma WE-EF. Die Leuchten
sind mit Tuneable White-Technologie mit stufenloser
Farbtemperaturregelung von 2.700 K bis 6.000 K und intelligenten
Komponenten ausgestattet und verfügen über drei Schnittstellen des
Typs Zhaga Book 18 zur Aufnahme der Sensor- und
Kommunikationsmodule.
Tuneable White für unterschiedliche Lichtszenen
Für die Kommunikation der Leuchten untereinander wird der neue
D4i- und Zhaga-kompatible RF-Multimaster-Controller von
Tridonic verwendet. In der ersten Testphase wurden die
Schnittstellen an der Unterseite der Leuchtengehäuse mit
PIR-Sensoren bestückt, die speziell für die Anwendung bei
Straßenleuchten/in diesem Projekt entwickelt wurden. Über zwei
PIR-Elemente mit asymmetrischen Linsen ermöglichen diese auch die
Erfassung von zwei getrennten Bereichen. Die nach dem D4i-Standard
entwickelten Outdoor Treiber gewährleisten die leichte Integration
der Leuchten in IoT-Netzwerke. Mit dem PE Smart Urban
Network von Paradox Engineering wird die Anlage überwacht und
gesteuert.
Bei diesem Projekt kommt erstmals eine Lösung mit Tunable
White-Funktion im Außenbereich zur Anwendung, mit der Helligkeit
und Farbtemperatur im Laufe des Tages verändert werden können.
Damit können je nach Situation und Bedarf verschiedene Lichtszenen
eingestellt werden – beispielswiese angenehm warmes Licht für die
Morgenstunden. Im Tagesverlauf kann sich die Wegebeleuchtung sanft
auf ein komfortables Level, bis hin zu einer aktivierenden
Beleuchtung mit kühlerer Farbtemperatur erhellen und ebenso sanft
wieder herunterdimmen, wenn ausreichendes Tageslicht vorhanden ist
bzw. wenn keine Bewegung gemessen wird. Dadurch kann das System
außerdem zu einer Reduzierung des Stromverbrauchs damit zu einer
nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen.
Vielfältige intelligente Funktionen in der Entwicklung
Neben der Beleuchtungssteuerung ermöglicht das System die
Umsetzung weiterer Smart City-Funktionen: Dank integrierter
Sensoren lassen sich Verkehrsfluss und
Verkehrsdichte messen und in der Folge – durch Vernetzung mit der
Ampelsteuerung – Staus in der Stadt reduzieren. Außerdem kann damit
der Parkplatz-Suchverkehr verringert werden, denn die Sensoren in
den Leuchten erkennen freie Parkplätze, die über die Cloud an eine
App übermittelt werden. Die Entwicklung des Projekts ist dabei
nicht abgeschlossen – regelmäßig werden neue Funktionsebenen
implementiert, mit dem Ziel, die Digitalisierung des städtischen
Raums voranzutreiben.
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