Gewinnerprojekte der Sustainablity Challenge 2022
Wettbewerb der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)
Um in der Bau- und Immobilienwirtschaft mehr Nachhaltigkeit zu
erzielen, braucht es innovative Ansätze, die Bestehendes
hinterfragen und Neues anstoßen. Mit der jährlichen
Sustainability Challenge spürt die Deutsche Gesellschaft für
Nachhaltiges Bauen (DGNB) seit 2016 solche Pioniere auf. So auch in
diesem Jahr; Im Rahmen des DGNB-Tags der Nachhaltigkeit wurden die
Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs bekannt gegeben.
Gallerie
Eine elfköpfige Jury hatte die Gewinner in den Kategorien
Innovation, Start-up und Forschung bestimmt.
Ergänzend wurde über alle Kategorien hinweg ein Publikumspreis
vergeben, der per Online-Abstimmung sowie mit einer Abstimmung vor
Ort bestimmt wurde. Dort hatten sich alle Finalisten nochmals in
Kurzvorträgen und an einem eigenen Ausstellungsstand
präsentiert.
Gewinner der Kategorie Innovation: Stromspeicher auf Wasserstoff-Basis
In der Kategorie Innovation überzeugte der
wasserstoffbasierte Stromspeicher picea der HPS Home Power
Solutions aus Berlin. Ausgezeichnet wurde das Unternehmen für den
weltweit ersten marktverfügbaren Stromspeicher auf
Wasserstoff-Basis für Gebäude. Damit können die an sonnenreichen
Tagen erzielten Überschüsse einer Solaranlage als grüner
Wasserstoff gespeichert und in der dunklen Jahreszeit in Form von
Strom und Wärme wieder zur Verfügung gestellt werden. Picea
ermöglicht so eine ganzjährig CO2-freie Stromversorgung
für Eigenheime. Bei dem System handelt es sich um eine Kombination
bestehender Technologien der Elektrolyse (Wasserstoffherstellung)
und Brennstoffzelle (Wasserstoffverarbeitung). HPS bringt diese mit
einer intelligenten Steuerung und Speicherung sowie einzelnen
patentierten Bauteilen als Gesamtsystem in die Gebäude ihrer
Kunden.
Gewinner der Kategorie Start-Up: Aufdachpflanzpfanne für Dachbegrünung
Preisträger in der Kategorie Start-Up ist das Unternehmen
mygreentop, das eine Lösung zur Begrünung von Schrägdächern
entwickelte. Die patentierte Aufdachpflanzpfanne ist sowohl bei
Neubauten als auch auf bestehenden Dachflächen einsetzbar. Die mit
Sedum-Arten fertig bepflanzten Aufdachpflanzschalen können bereits
vorhandene Dachpfannen ersetzen oder als Aufsatz nachgerüstet
werden. Sie tragen zur Steigerung der Biodiversität, der
Regenwasser-Rückhaltung, der Wärmedämmung im Winter und der Kühlung
im Sommer genauso bei wie zur Filterung der Luft und zur Reduktion
von Treibhausgasemissionen.
Gewinner der Kategorie Forschung: Biobasierte,
ressourceneffiziente und CO2-negative
Materialien
Unter den Einreichungen in der Kategorie
Forschung überzeugte das Projekt NEWood, das am Lehrstuhl für
Nachhaltiges Bauen am Karlsruher Institut für Technologie KIT
entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um eine neue Klasse von
biobasierten, ressourceneffizienten und CO2-negativen Materialien.
Da NEWood vergleichbare Eigenschaften wie MDF- und Spanplatten
zeigt, dient es als Ersatz für Holz und Holzwerkstoffe. Die
Holzalternative wird ausschließlich aus verfügbaren organischen
Abfällen, einschließlich Holz- und landwirtschaftlichen Abfällen
entwickelt und unter Verwendung von Pilzmyzel als natürlichem
Bindemittel hergestellt.
Publikumspreis: Strom-Wärme-Speicher aus Kalk
Den
Publikumspreis erhielt ein Forschungsteam des Deutschen Zentrums
für Luft- und Raumfahrt (DLR). Sie wurden für ihren aus Kalk
bestehenden saisonalen Strom-Wärme-Speicher prämiert. Basierend auf
der chemischen Reaktion von gebranntem Kalk wurde in dem Projekt
eine Prototypanlage für die saisonale Speicherung von Energie
entwickelt. Mit überschüssigem, erneuerbarem Strom wird dabei
gelöschter Kalk gebrannt, der diese Energie über Monate verlustfrei
speichern kann. Bei Kontakt mit Wasser wird die Energie wieder
freigesetzt. Diese kann beispielsweise zum Heizen von Gebäuden
genutzt werden.
Bei der Preisverleihung erklärte Christine Lemaitre,
geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGNB und Mitglied der
Jury: „Die Entscheidung ist uns enorm schwergefallen. Sämtliche
Finalisten haben sich hervorragend präsentiert, weshalb ich alle
nur beglückwünschen kann. Sie sind der beste Beleg dafür, dass es
in unserer Branche kluge, weit vorausdenkende Menschen gibt, die
Nachhaltigkeit mit Innovation zusammenführen können.“
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