Solarstromerzeugung in öffentlicher Straßeninfrastruktur
Strom aus Sonnenlicht ohne zusätzlichen Flächenverbrauch
Wie kann Photovoltaik in die öffentliche Straßeninfrastruktur integriert werden, um dauerhaft Energie zu erzeugen, ohne jedoch den Verkehr zu beeinträchtigen? Und wie lässt sich das wirtschaftlich abbilden? Diese Fragen untersucht ein internationales Team für das Projekt Rolling Solar. Mit dem Ziel, Strom aus Sonnenlicht ohne zusätzlichen Flächenverbrauch zu erzeugen und dabei die Technologie unauffällig zu verstecken, arbeiten sieben Forschungseinrichtungen und 13 Unternehmen im Rahmen des Projektes von Interreg Euregio Maas-Rhein (EMR) zusammen. Entwickelt und erprobt werden Straßenelemente und Straßeninfrastrukturen, in denen PV-Elemente integriert werden können.
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Das Kooperationsnetzwerk Interreg Euregio Maas-Rhein (EMR) wurde vor 30 Jahren für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Maas-Rhein-Region gegründet und umfasst 13 verschiedene Regionen in Belgien, Deutschland und den Niederlanden, die gemeinsam in Lösungen für gemeinsame Herausforderungen investieren und Projekte fördern, bei denen Partner über Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Das heißt, bei Rolling Solar wird mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union untersucht, wie die Integration von Photovoltaik in die öffentliche Straßeninfrastruktur wirtschaftlich gestaltet werden kann, um dauerhaft Energie zu erzeugen, ohne damit die Hauptfunktionen des Verkehrs zu beeinträchtigen. Deutsche Partner/innen von Rolling Solar sind unter anderem die Universität RWTH Aachen und das Forschungszentrum Jülich.
Vorhandene Flächen wie Straßen nutzen
Die Initiatoren des Projekts gehen davon aus, dass Deutschland, Belgien und die Niederlande durch insgesamt eine Million Kilometer Straßen miteinander verbunden sind. Diese riesige bereits genutzte Fläche könnte zusätzlich für die Erzeugung erneuerbarer Energien verwendet werden. Dafür sollen Solarzellenmaterialien in vorhandenen Straßenbeläge und in bestehende Straßeninfrastruktur, zum Beispiel in Lärmschutzwände, integriert werden, ohne dass dafür weitere Flächen benötigt werden.
In dieser Hinsicht sind in den letzten Jahren bereits vielversprechende Demonstrationsanlagen realisiert worden. Dafür wurden unter anderem kristalline Solarzellen in Fahrradwege, Straßen und in eine Vielzahl von Lärmschutzwänden eingebaut. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die Kosten solcher Systeme jedoch noch immer recht hoch sind und dass die Zuverlässigkeit verbessert werden muss.
Flexible Dünnschichtsolarzellen
Das laufende Projekt zielt darauf ab, die Kosten durch den
Einsatz flexibler Dünnschichtsolarzellen und durch eine effektivere
und zuverlässigere Integration der Solarzellen zu senken. Die
Projektbeteiligten entlang der Wertschöpfungskette – von der
PV-Produktion bis zur Installation und Netzanbindung – sind derzeit
dabei, innovative Ansätze in enger Zusammenarbeit mit
regionalen Forschungsinstituten zu erkunden und zu demonstrieren.
Im Rahmen des Projekts ist zusätzlich eine Bestandsaufnahme und ein
Austausch über Regionalpolitik, rechtliche Rahmenbedingungen sowie
Bau- und Sicherheitsvorschriften für die Stromerzeugung in
öffentlichen Infrastrukturen vorgesehen.
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