Friseur Tunnel Hair Studio in Berlin
Mosaikfliesen auf Boden, Wand und Möbeln
Die Tordurchfahrt des Gebäudes Lausitzer Platz 1 in Berlin-Kreuzberg wurde schon in der Gründerzeit nicht mehr als solche genutzt: hier befand sich ein Kiosk. Als das Architekturbüro Karhard im Jahr 2010 mit der Umgestaltung des schlauchartigen Raumes zu einem Friseursalon beauftragt wurden, diente dieser noch als Verkaufsfläche eines Second Hand Ladens. Die Nutzung der außergewöhnlichen, 45 m² großen Fläche war und ist also vielfältig.
Gallerie
Umso klarer das Konzept der Architekten: Die 1,5-geschossige Durchfahrt sollte wie ein Raum wirken. Zunächst wurde das Tonnengewölbe, das den großen, raumhohen Fensterflächen der Stirnseiten entspricht, sichtbar gemacht. Das Augenmerk wurde auf wenige, dafür aber sorgfältig detaillierte Bauteile gelegt. Die von den Architekten eigens für dieses Projekt entwickelten Deckenleuchten aus eloxiertem Aluminium betonen das Gewölbe zusätzlich. Ein multifunktionales Möbel ist weiteres Gestaltungsmerkmal, das als Treppenpodest zu den Nebenräumen führt: Seine herausziehbaren Fächer beherbegen Haarpflegeprodukte und andere Utensilien für den Friseurbetrieb. Außerdem befindet sich ein Schiebeelement an ihm, dessen Ablagefläche als Kassenbereich dient. Das Möbel, dessen Unterkonstruktion aus Holz ist, wurde komplett verfliest.
Auffällig, im ansonsten klar gegliederten Grundriss sind die vier schräg gestellten Frisierplätze, die eine eigene Nischen bilden. Das Waschbecken steht frei im Raum.
Boden
Der Übergang vom Fußboden zur Wand und zum mulitifunktionalen Möbel
ist fließend: Die Mosaikfliesen die als Bodenbelag dienen, wurden
auch zur Bekleidung des Möbels verwendet. Außerdem ist der Sockel
verfliest, der sich über die Länge der gesamten Seite der
Durchfahrt erstreckt und aus dem zwei der vier Frisierplätze
hervorgehen. Der gegenüberliegende Sockel mit den anderen beiden
Arbeitsplätzen ist mit Holz verkleidet. Die Wände oberhalb des
Sockels sind grau-braun gestrichen und teilweise in Sichtmauerwerk
belassen.
Der Boden wurde mittels einer Trockenschüttung ausgeglichen.
Darüber wurden Gipsfaser-Platten ausgelegt, diese wurden
verschraubt und verklebt. Die unglasierten Fliesen sind
Feinsteinzeugmosaik aus Portugal in Schilfgrün und wurden nach dem
Verlegen versiegelt. Der helle Farbton wurde ausgewählt, weil er
der Außenfassade ähnlich ist. Steinzeugfliesen sind stark
beanspruchbar, im Vergleich zu Steingutfliesen können sie auch
mechanisch stärker belastet werden. Bei Feinsteinzeug handelt es
sich um Steinzeug, das vollkommen dicht gesintert und sehr
strapazierfähig ist.
Bautafel
Architekten: Karhard Architektur + Design, Berlin
Projektbeteiligte: Twister, Lutz Bauermeister, Krefeld (Bauausführung); EES, Eric Eilers, Berlin (Sanitärarbeiten); Plan B, Heike Bischofberger, Berlin (Tischlerarbeiten); Karhard Architektur und Design, Berlin (Design Deckenleuchten); Henry Wietasch, Berlin (Fertigung Deckenleuchten); Stefan Edler (Fliesenleger); Cinca, Fiães/P (Feinsteinzeugmosaik); Fermacell, Duisburg (Gipsfaser-Platten)
Bauherr: Viktor Leske, Berlin
Fertigstellung: 2010
Standort: Lausitzer Platz 1, 10997 Berlin
Bildnachweis: Stefan Wolf Lucks, Berlin
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