Gewebter Beton

Workshop zum Forschungsprojekt Fluid Bodies in Versailles

Digitale Modelle sind tückisch: Am Rechner lassen sich mit den entsprechenden Programmen mit verhältnismäßig wenig Aufwand unkonventionelle Entwürfe erschaffen – doch an der Umsetzung in ein Bauwerk, das allen technischen und gestalterischen Ansprüchen gerecht wird, scheitern die Projekte oft, da sie jedes Budget sprengen oder mit gängigen Methoden nicht realisierbar sind.

Gallerie

Was im Studium also noch gewünscht und gefördert wird – Architektur zu ersinnen, die sich über alle Beschränkungen erhebt – geht später mehr und mehr verloren. Ein Forschungsprojekt namens Fluid Bodies, das Klaus Bollinger an der Universität für angewandte Kunst in Wien initiiert hat, spürt dieser Sehnsucht nach dem „Unmöglichen“ nach – und nutzt dazu den Baustoff Beton.

In einem Workshop, der von Madame Architects mit Bollinger und Grohmann Ingenieure in Kooperation mit Klaas de Rycke von der École nationale supérieure d'architecture de Versailles (ENSA-V) in Paris durchgeführt wurde, beschäftigten sich die Studierenden mit alternativen Formgebungsmethoden. In Zusammenarbeit mit einem Hersteller für geosynthetische, zementartige Verbundstoffmatten (GCCM) entstand dabei unter anderem eine mehrfach gekrümmte Schale, deren Grundlage eine gewebte Struktur bildet.

Durch die Verwendung der Matten wirken die skulpturalen Ergebnisse des Workshops bisweilen wie versteinerte Textilien. Um die gleichen Formen auf konventionelle Art zu erreichen, wären aufwendige Schalungselemente nötig gewesen – in Versailles genügten dafür einfache Holzgerüste, Schrauben und Kabelbinder.

Hersteller GCCM: Concrete Canvas, Pontypridd (GB)

Fachwissen zum Thema

Museu de les Ciencies Príncipe Felipe in Valencia, Architekt: Santiago Calatrava

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Eigenschaften

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Bei einer Trägerwandschalung werden standardisierte Elemente zu individuellen Schalungen montiert.

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Schalungen

Objektabhängige Schalungen

Mithilfe von Spindeln, Gurten, Schlüsseln und Richtstützen lassen sich selbst komplexe Formen in Beton gießen.

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Blicke unter die Betondeckungneu

Kartierung der Instandsetzungsflächen an der Westfassade (links) und an der Südfassade (rechts) des Beckerturms der Becker-Brauerei in St. Ingbert

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Wie verhalten sich Instandsetzungen im Laufe der Zeit? Dieser Frage gingen Forschende der Hochschule RheinMain nach.

Erst digitalisieren, dann wiederverwendenneu

Es beginnt mit einem 3D-Scan: Das Forschungsprojekt Fertigteil 2.0 diente dazu, eine real-digitale Prozesskette zur Wiederverwendung zu entwickeln.

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3D-gedruckte Hohlräume

Deckenelemente, die sich dank 3D-Druck mit deutlich weniger Beton verwirklichen lassen, waren Gegenstand des  Forschungsprojekts Coebro – Additive Fabrication of Concrete Elements by Robots der TU Graz.

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Deckenelemente, die sich dank 3D-Druck mit deutlich weniger Beton verwirklichen lassen, sind Gegenstand des  Forschungsprojekts zur additiven Fertigung von Aussparungskörpern der TU Graz.

Asche zu Beton

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Auf dem Weg zum Weltraumbeton

ESA-Astronaut Alexander Gerst bei der Durchführung der MICS-Experimente auf der ISS.

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Auf der ISS wurde die Aushärtung von Zement in Schwerelosigkeit untersucht. Ziel ist die Entwicklung eines Betons für Mond und Mars.

Bauteile aus gradiertem Beton

Einachsig und mehrachsig gradierte Betonwürfel

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Die Baubranche trägt wesentlich zum weltweiten Energie- und Ressourcenverbrauch, zum Müllaufkommen und zur Erderwärmung bei. Um...

Bergbau und Beton

Geopolymere haben das Potenzial, den Baustoff Beton umweltfreundlicher zu machen – oder, wie es das norwegische Startup Saferock gerade verfolgt, in vielen Bereichen sogar zu ersetzen.

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Betonage in Schwerelosigkeit

Grundlage des Experiments Mason / Concrete Hardening auf der ISS sind 64 dieser winzigen Betonmischer.

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Brücke aus 3-D-gedruckten Elementen

Diese 26 Meter lange Brücke in Shanghai wurde mit 3D-gedruckten Bauteilen erstellt.

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3-D-gedruckte Elemente aus Faserbeton formen diese 26 Meter lange Brücke über ein Wasserbecken im Norden Shanghais.

Ein zweites Leben für Betonfertigteile

Im internationalen Forschungsprojekt ReCreate wird die Wiederverwendung von Betonfertigteilen theoretisch und praktisch durchgespielt.

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Experimentalbau aus Infraleichtbeton

Rezyklierte, leichte Blähglaskörnungen für Infraleichtbeton

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An der TU Kaiserslautern wurde 2014 ein Gebäude aus einem neu entwickelten Infraleichtbeton verwirklicht, bei dem die im Labor gewonnen Erkenntnisse durch die Übertragung auf Bauwerksverhältnisse überprüft wurden. 

Formsache

Das britische Forschungsprojekt Acorn (Automating Concrete Construction) beschäftigt sich mit der Möglichkeit, Beton durch automatisierte Herstellungsprozesse einzusparen.

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Forschung zu Beton 4.0

Die intelligente Aussteuerung der Betoneigenschaften im Mischungsprozess ist eines der Forschungsfelder des Instituts für Baustoffe an der Leibniz-Universität Hannover.

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Frostschutz nach Art der Natur

Eine Alternative für luftporenbildende Zusätze als Frostschutz für Beton untersuchte ein Forschungsteam der University of Colorado Boulder.

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Gänzlich gedruckt

Das Forschungsprojekt Fast Complexity rückt eine neue ornamentale Üppigkeit zukünftiger Architektur in den Bereich des Möglichen.

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Gewebter Beton

In einem Workshop zum Forschungsprojekt Fluid Bodies in Versailles entstanden skulpturale Gebilde, die Alternativen zu konventionellen Formgebungsmethoden nachspüren.

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Incidental Space auf der Architekturbiennale

Die Rauminstallation „Incidental Space“ auf der Achitekturbiennale 2016 in Venedig

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Der Beitrag von Christian Kerez im Schweizer Pavillon auf der Architekturbiennale 2016 in Venedig spaltete die Gemüter. Während...

Lösender Angriff auf Beton

Zur Untersuchung wurden Betonprobekörper 15 Wochen in konzentrierter Essigsäure gelagert

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Dringen säurehaltige Flüssigkeiten in das Betongefüge ein, reagieren sie mit den Bestandteilen des Betons und lösen diese aus der...

Museumsreifes Tragwerk

Im Deutschen Museum in München spannt seit kurzem eine Carbonbetonbrücke von Wand zu Wand.

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Zwei hauchdünne Carbonbetonschichten, ausgesteift durch Infraleichtbeton: Eine im Deutschen Museum in München verwirklichte Brücke zeigt, welche Möglichkeiten hybride Betonbauteile bieten.

Ökobeton mit weniger Portlandzement

Beton unter dem Mikroskop

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Hauptverantwortlich für den ökologischen Fußabdruck des Baustoffs Beton ist der für seine Herstellung üblicherweise verwendete...

Ortbetonteile im Kreislauf

Im Forschungsprojekt Abbau Aufbau wurden Planungshilfen für die Wiederverwendung von Ortbetonbauteilen entwickelt.

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Die Wiederverwendung von Ortbetonteilen ist ungleich komplexer als bei Fertigelementen. Sie zu erleichtern, war das Ziel eines Forschungsprojekts an der Universität der Künste in Berlin.

Recycling vor Ort

Ein Team um die Professorin Andrea Kustermann schuf einen 20 Quadratmeter großer Pavillon aus Recyclingbeton auf dem Gelände der Bayernkaserne.

Ein Team um die Professorin Andrea Kustermann schuf einen 20 Quadratmeter großer Pavillon aus Recyclingbeton auf dem Gelände der Bayernkaserne.

Im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Hochschule München ist auf dem Gelände der Bayernkaserne ein Musterpavillon entstanden, für den ein Beton mit 100 Prozent rezyklierter Körnung verwendet wurde.

Rohstoffquelle und Materialbank

Für die neue Rathauserweiterung, die das Büro Heimspiel Architekten in Kooperation mit agn verwirklichte, wurde die abgetragene Substanz des Vorgängerbaus so gut wie möglich als Rohstoffquelle genutzt.

Für die neue Rathauserweiterung, die das Büro Heimspiel Architekten in Kooperation mit agn verwirklichte, wurde die abgetragene Substanz des Vorgängerbaus so gut wie möglich als Rohstoffquelle genutzt.

Bei der Rathauserweiterung im hessischen Korbach diente der ungeliebte Vorgängerbau als Quelle für das benötigte Baumaterial. Der Prozess wurde wissenschaftlich begleitet.

Schlacke statt Kies

Im Projekt ASHCON arbeitet die TH Köln an einem Verfahren, um Müllverbrennungsaschen (MV-Aschen) für die Betonherstellung nutzbar zu machen. Dazu wurden Probekörper mit MV-Asche (links im Bild) hergestellt und mit Probekörpern, die nach einer Standardrezeptur gefertigt wurden (rechts im Bild), verglichen.

Im Projekt ASHCON arbeitet die TH Köln an einem Verfahren, um Müllverbrennungsaschen (MV-Aschen) für die Betonherstellung nutzbar zu machen. Dazu wurden Probekörper mit MV-Asche (links im Bild) hergestellt und mit Probekörpern, die nach einer Standardrezeptur gefertigt wurden (rechts im Bild), verglichen.

Durch ein spezielles Aufbereitungsverfahren werden aus Müllverbrennungsaschen Gesteinskörnungen.

Schritt für Schritt zum Recycling-Granulat

Am Rande von Weimar befindet sich das Recycling-Technikum des Instituts für Angewandte Bauforschung (IAB).

Am Rande von Weimar befindet sich das Recycling-Technikum des Instituts für Angewandte Bauforschung (IAB).

Eine Recycling-Anlage in Weimar verarbeitet mineralische Rest- und Abfallstoffe zu Leichtgranulaten, etwa für die Beton- und Mörtelherstellung.

Selbstheilender Beton

Im Beton sind Kapseln mit Epoxidharz verbaut, die brechen, wenn ein Riss entsteht

Im Beton sind Kapseln mit Epoxidharz verbaut, die brechen, wenn ein Riss entsteht

Risse lassen sich beim Bauen mit Stahlbeton kaum vermeiden. Problematisch werden diese Läsionen erst, wenn Wasser und Salze bis...

Textilbeton mit Flachs

Prototyp einer naturfaserverstärkten Betonbrücke auf der Bau 2019

Prototyp einer naturfaserverstärkten Betonbrücke auf der Bau 2019

Unter Textilbeton versteht man für gewöhnlich einen Beton, der mit Geweben aus Carbon oder Glasfaser verstärkt ist. Ein...

Textilbeton-Leichtbauabsorber

Unterschiedlich große Öffnungen in der Abdeckung ermöglichen eine Steuerung der Schallabsorption

Unterschiedlich große Öffnungen in der Abdeckung ermöglichen eine Steuerung der Schallabsorption

Dass es auch Anwohner an Bahnstrecken oder Autobahnen in ihrem Zuhause möglichst ruhig haben wollen, ist verständlich. Dennoch...

Tragende Fertigteile aus Recyclingbeton

Vom Fertigteilwerk Beton-Betz wurden für ein Pilotprojekt tragende Fertigteile aus Recyclingbeton erstellt.

Vom Fertigteilwerk Beton-Betz wurden für ein Pilotprojekt tragende Fertigteile aus Recyclingbeton erstellt.

Bei einem Pilotprojekt auf einem Autobahnrastplatz bei Thionville wird für eine Lärmschutzwand aus vorgefertigten Betonelementen zu 100 Prozent rezyklierte Körnung verwendet.

Ultraschall steigert Fließfähigkeit und Frühdruckfestigkeit

Durch die Anwendung von Ultraschall im Mischprozess könnten deutliche Stei­gerungen der Fließfähigkeit und der Frühdruckfestigkei­t des Betons erreicht.

Durch die Anwendung von Ultraschall im Mischprozess könnten deutliche Stei­gerungen der Fließfähigkeit und der Frühdruckfestigkei­t des Betons erreicht.

Das ultraschallgestützte Mischen von Beton könnte bei der Vorfertigung unter anderem den Einsatz von Zementen mit geringerem Klinkergehalt ermöglichen.

Unsichtbare Pflaster

Grundlage von BIRDS waren drei verschiedenfarbige Zemente, die mit Zusatzstoffen wie Flugasche, Pigment und Trassmehl kombiniert wurden.

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Forschende der Hochschule Rhein-Main haben ein Baukastensystem für die Instandsetzung von denkmalgeschützten Sichtbetonbauten entwickelt.

Verbundwerkstoffe aus dem Materiallabor

Mit Blingcrete lassen sich beispielsweise baulich integrierte Leitsysteme umsetzen

Mit Blingcrete lassen sich beispielsweise baulich integrierte Leitsysteme umsetzen

Neue Werkstoffe haben in den letzten Jahren bislang ungeahnte Potenziale für das Baugewerbe und die Architektur eröffnet. Eines...

Von der Hauswand zur Brücke

An der Schweizer Hochschule EFPL in Lausanne hat ein Forschungsteam eine Fußgängerbrücke aus wiederverwendeten Betonblöcken entwickelt. Das Projekt trägt den Namen RE:CRETE.

An der Schweizer Hochschule EFPL in Lausanne hat ein Forschungsteam eine Fußgängerbrücke aus wiederverwendeten Betonblöcken entwickelt. Das Projekt trägt den Namen RE:CRETE.

Fügen statt Gießen: Forschende der Hochschule EFPL haben eine Fußgängerbrücke gebaut, die nicht frisch betoniert, sondern aus wiederverwendeten Betonblöcken zusammengesetzt wurde.

Von der Quelle zur Senke

Speichersilo (links) und Reihendoseur (rechts) gehören zum Equipment von Neustark, einem Unternehmen, das Recyclingbeton mit Kohlendioxid  anreichert.

Speichersilo (links) und Reihendoseur (rechts) gehören zum Equipment von Neustark, einem Unternehmen, das Recyclingbeton mit Kohlendioxid anreichert.

Ein Schweizer Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Kohlendioxid in Recycling-Gesteinskörnung speichern lässt.

Von der Sole zum Zement

Der Beitrag Wetland der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zur 17. Architekturbiennale in Venedig wurde mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.

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Der Beitrag „Wetland“ der Vereinigten Arabischen Emirate auf der 17. Architekturbiennale in Venedig spannt den Bogen von einer einzigartigen Landschaft hin zu einem alternativen Bindemittel für Zement.

Zement aus kalziniertem Ton

Für den Zement LC3 wird vor Ort vorhandene, geeignete Tonerde in einem Drehrohrofen gebrannt und zusammen mit gemahlenem Kalkstein in die Rezeptur eingebracht.

Für den Zement LC3 wird vor Ort vorhandene, geeignete Tonerde in einem Drehrohrofen gebrannt und zusammen mit gemahlenem Kalkstein in die Rezeptur eingebracht.

Tonerde und Kalkstein sind Hauptbestandteile eines Zements, bei dem der Klinkeranteil auf 50 % reduziert werden kann - was zu deutlich weniger CO2-Emissionen im Herstellungsprozess führt.

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