Ein Arboretum ist eine Sammlung von lebenden Bäumen und
Sträuchern für botanische respektive gartenbauwissenschaftliche
Beobachtungen und Untersuchungen. Es ist somit eine Art begehbares
und sinnlich erfahrbares Lexikon. Der Name resultiert aus einer
Ableitung der lateinischen Vokabel arbor für Baum.
Vergleichbar abgeleitete Begriffe sind beispielsweise
Rosarium für eine Sammlung von Rosen, Pinetum für
Nadelbäume und Herbarium für Kräuter.
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Der Begriff Dendrarium ist ein Synonym für Arboretum,
jedoch etymologisch, also von der Wertherkunft, mit der
altgriechischen Vokabel δένδρον verknüpft, umgeschrieben zu
dendron und übersetzt ebenfalls Baum.
Entstehung des Begriffs und wissenschaftlicher Ansatz
Zum ersten Mal verwendet wurde der Begriff Arboretum 1838 von
dem britischen Botaniker, Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und
Autor John Claudius Loudon (1783-1843). Loudon beschäftigte
sich nicht nur mit den vielen exotischen Pflanzen, die aus den
britischen Kolonien in London eintrafen, sondern insbesondere mit
der Rolle von öffentlichen Parks, privaten Gärten und Baumgruppen
in den Straßen der zu seiner Zeit immens wachsenden Großstadt
London als breathing places.
Im Jahr 1838 veröffentlichte er das namensgebende und später
enorm einflussreiche Buch „Arboretum et Fruticetum
Britannicum“ als Versuch einer systematischen Erfassung von
Bäumen und Sträuchern auf den britischen Inseln. Kaum ein Jahr
danach begann er in Derby, einer Kleinstadt zwischen Sheffield und
Birmingham, ein derartiges Arboretum anzulegen. Unter
wissenschaftlichen Voraussetzungen sollten der Lebenszyklus, das
Wachstum, Aspekte der Ökologie, aber auch das Verhalten der
jeweiligen Bäume hinsichtlich Klima, Umweltverschmutzung,
Schädlingen und vieler weiterer Charakteristika betrachtet und
verglichen werden.
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Dieser wissenschaftliche Ansatz wurde von Universitäten
übernommen, unter anderem im Jahr 1872 von der Universität Harvard
mit dem Arnold Arboretum und 1873 von der Universität zu
Tokyo mit einem Arboretum als Teil des ursprünglichen Herbariums im
Koishikawa Botanical Garden. Um diese Zeit entstand in
Berlin das Späth-Arboretum. Es wurde auf dem Gelände eines
wesentlich älteren Gartenbaubetriebs als Schaugarten im Stil eines
englischen Landschaftsgartens angelegt und ist seit den
1960er-Jahren Teil der Humboldt-Universität zu Berlin.
Arboretum als öffentliches Grün und Friedhof
Loudon beschäftigte sich zudem mit der Nutzung derartiger grüner
Anlagen für die Öffentlichkeit. Seine Idee, Friedhöfe mit
weitläufigen Garten- und Parkanlagen zu verknüpfen, wurde
insbesondere in den USA verwirklicht. So ist beispielsweise der
Graceland Cemetery in Chicago, auf dem unter anderem Ludwig
Mies van der Rohe und Louis Sullivan beerdigt sind, ein 1860
angelegtes und heute umfangreiches Arboretum.
Gallerie
Das Konzept, Friedhöfe nicht nur als unbebaute Flächen für
spätere Umwidmungen und damit potenzielles Bauland zu betrachten,
sondern als historisch gewachsene Gärten mit beeindruckender
soziokultureller Bedeutung für die Naherholung zu öffnen, wird
heute mehr und mehr von den Stadtverwaltungen erkannt und im Sinne
von Loudon umgesetzt.
Autorin: Prof. Dr.-Ing. Susanne Junker,
Berlin
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