_Schiefer
Dekorative Schieferdeckarten im Überblick
Gallerie
Wenn ein Baustoff seit Jahrtausenden genutzt wird, gibt es
entsprechend viele Ausführungsvarianten: Über 30 Deckarten sind
allein für das Material Schiefer
bekannt. Einige davon werden unter dem Begriff dekorative
Deckungen zusammengefasst: z.B. Spitzwinkel, Fischschuppen,
Waben, Octogones,
Coquettes
oder auch Bischofsmützen.
Die Deckbilder dieser Verlegearten gelten als ornamental und
ausgefallen, sie gliedern eine Fläche weniger orthogonal als
geschwungen, diagonal gekreuzt, mithilfe von Wellen, Rauten oder
auch Spitzbögen.
Wurden diese Deckarten früher meist für Villen und andere
repräsentative Bauaufgaben verwendet, sind sie in den letzten
Jahren vereinzelt auch an modernen Objekten zu finden.
Dekorative Schieferdeckungen können u.a. in folgenden Arten
ausgeführt werden:
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Spitzwinkel
Auf die Spitze gestellte Rauten mit zwei gegenüberliegenden, gestutzten Ecken, die im halben Verband gedeckt werden und für eine Regeldachneigung ab 30° geeignet sind. Spitzwinkel zierten bereits die Dächer der Römer, damit dürften sie die erste aller dekorativen Deckarten darstellen.
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Fischschuppen
Einem Schuppenkleid ähnliche Ansichtsfläche, die in unterschiedlichen Größen angeboten und i.d.R. nur an Fassaden verbaut wird. Ab Werk mit vier Löchern ausgestattet, gelten Fischschuppen als leicht zu verarbeiten und äußerst Material sparend.
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Waben
Quadratische Schiefer mit einer gestutzten Ecke. Die Deckung erfolgt so, dass die gestutzten Ecken nach unten weisen. Die Schiefer sind im halben Verband zu decken. So entsteht in der Ansicht die Wabe bzw. ein Sechseck.
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Octogones und Coquettes
Octogones zeigen, trotz ihres Namens, eine sechseckige Ansichtsfläche, Coquettes ähneln in ihrer Form Biberschwanzziegeln. Beide Deckarten basieren auf der Rechteck-Doppeldeckung.
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Bischofsmützen
wurden und werden eher selten ausgeführt, ihre Ansichtsflächen gleichen einem gotischen Fenster bzw. Spitzbogen.
Die Verlegeprinzipien ähneln denen der Rechteck-Deckung. Dabei können die Schiefersteine durch unterschiedlich breite Fugen (3 bis 6 mm) angepasst werden. Die Schiefer am Ort sind mit einem freien Überstand von etwa 50 mm über die fertige Konstruktion zu decken. Die Ortgänge können entweder als auslaufender Ort oder als auferlegter Ort, der die Deckfläche optisch rahmt, ausgeführt werden. Bei Graten kommen aufgelegte Orte, auch Strackorte genannt, zum Einsatz. Kehlen werden oft mit Metall unterlegt.
Die Überdeckungen der Spitzwinkel, der Waben oder der Fischschuppen ergeben sich automatisch aus der Geometrie der Schiefer und sind in den Fachregeln festgeschrieben.
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