Spitzwinkel-Deckung
Die Spitzwinkel-Deckung wurde Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt und zunächst nur von thüringischen, später auch von rheinischen und westfälischen Schiefergruben geschnitten. Inzwischen werden Spitzwinkelschablonen in zehn verschiedenen Größen angeboten. Die Deckung kommt sowohl an Fassaden als auch im Dachbereich ab einer Neigung von 30° zur Ausführung. Eine hohe Qualität, d.h. die exakte Zurichtung der Schablonen und die fachgerechte Ausführung der Eindeckung sind Voraussetzung für ein optisch ansprechendes Deckbild sowie die Regensicherheit der Schiefer-Bedachung.
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Die Deckung wird mit rautenförmigen Schiefern ausgeführt, die zwei gegenüberliegende gestutzte Ecken aufweisen (sogenannte Abschnitte, siehe Abb. 2). Sie werden im halben Verband mit Stoßfuge verlegt, sodass jeder Schieferstein um die Hälfte des darunterliegenden Steins versetzt ist und die Abschnittkanten der nebeneinanderliegenden Schiefer fast aneinanderstoßen. Außerdem ist bei der Spitzwinkeldeckung die Eindeckung mit einer Hängespitze (Überlappung der Spitze) von mindestens 10 mm auszuführen. Diese Hängespitze, auch Tropfspitze genannt, dient zum Abtropfen des Regenwassers.
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Die Befestigung erfolgt mit mindestens zwei Schiefernägeln oder Schieferstiften im Überdeckungsbereich, sodass im späteren Deckbild kein Nagel oder Stift zu sehen ist. Die notwendige Mindestüberdeckung ergibt sich aus der Länge eines Abschnittes plus der Länge der Hängespitze, ist also vom Steinformat abhängig.
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Als Unterkonstruktion dient eine Vollschalung mit Vordeckbahn oder eine Lattung mit Unterspannbahn. Für die Dachrandbereiche gelten folgende Vorgaben: Die Orteindeckung erfolgt auslaufend oder aufgelegt (Strackort). Grate sind immer als aufgelegte Orte auszubilden. Der First wird mit Spitzwinkel oder besonderen Firststeinen erstellt. Die Sichthöhe der Ausspitzer sollte gleich dem waagrechten Schnürabstand der Dachflächendeckung sein. Die Deckung der Traufe erfolgt mit Ansetzersteinen, eventuell in Verbindung mit einem Traufgebinde.
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