Retten für die Bauwende
Potenziale in der Innenraumgestaltung
Die Bauwende steht nicht nur bevor, sie hat bereits begonnen. Der Handlungsbedarf ist groß: Ein Großteil der verbauten Rohstoffe heute viel zu früh entsorgt und verursacht mehr als die Hälfte aller Abfälle in Deutschland. Um künftig Ressourcen zu sparen, erstellen Firmen wie das Berliner Start-up Concular unter anderem digitale Datenbanken, die nutzbare Bauteile und Materialien in Bestandsgebäuden dokumentieren und vermitteln. So wirkt das Unternehmen dem Abfallaufkommen entgegen und fördert kreislaufgerechte Architektur.
Gallerie
Während das Cradle-to-Cradle Prinzip in der Architektur immer
öfter Anwendung findet, sind die eingesetzten Sekundärbauteile
oftmals solche, die nach der Fertigstellung nicht sichtbar bleiben.
Doch auch im Innenraum lassen sich gerettete Materialien gut
einsetzen. Wie das aussehen kann, zeigt das Büro Urselmann
Interior gemeinsam mit Concular bei der Gestaltung des
Unternehmenssitzes der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWM) in Münster.
Rund 77 Tonnen Material rettete das Team im Jahr 2023, ein Großteil
davon konnte in Projekten wiederverwertet werden.
Gallerie
Aus der ehemaligen hölzernen Dachkonstruktion eines Supermarkts fertigte das Team neben neuen Wandkonstruktionen verschiedene Möbelstücke; dadurch konnten bis zu 76,74 Tonnen CO₂-Äquivalent eingelagert werden. Auch der Wiedereinsatz von Systemtrennwänden aus Glas, die Transformation von Stuhlsitzflächen zu Wandverkleidungselementen, sowie der Einbau und die Erweiterung ganzer Küchenmodule tragen zu einer Ersparnis von insgesamt 11.968 kg CO₂-Äquivalent bei: Das entspricht in etwa der Nutzung eines Fahrzeuges mit Verbrennmotor über einen Zeitraum von mehr als 5 Jahren.
Die Kollaboration der beiden Firmen zeigt, wie Upcycling und Zirkularität auch für eine ästhetische ansprechende Innenraumgestaltung genutzt werden kann und sollte.
Fachwissen zum Thema
Bauwerke zum Thema
Tipps zum Thema
Wienerberger | Kontakt 0511 / 610 70-0 | www.wienerberger.de