Renaturierung einer Tongrube in Malsch
Was passiert nach dem Abbau?
Ein Großteil der heute verwendeten Baustoffe wird abgebaut. Im Sinne der Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Bauwirtschaft gilt es also nicht nur zu betrachten, welche Baustoffe aus den Ressourcen generiert und wie diese eingesetzt werden. Auch die Zukunft der Abbaugebiete muss als Teil des Produktionsprozesses berücksichtigt werden. Denn der Abbau von Ressourcen ist ein fundamentaler Eingriff in bestehende Lebensräume von Pflanzen und Tieren.
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Die Frage des Umgangs mit Abbaugebieten wird zunehmend auch von der Baubranche in den Blick genommen. So hat sich der Ziegelhersteller Wienerberger den Schutz und Erhalt von Biodiversität als Ziel der firmeneigenen Nachhaltigkeitsstrategie gesetzt und in den letzten Jahren an vielen deutschen Produktionsstandorten entsprechende Maßnahmen ergriffen. Im Mittelpunkt steht die Renaturierung von Tongruben, die den Rohstoff für die Ziegelproduktion liefern. Aus den offenen Abbauflächen sollen möglichst artenreiche Lebensräume entstehen, vor allem für wärmeliebende Tierarten, die viel Sonnenlicht benötigen. Auch Pflanzen, die nur auf nährstoffarmen Böden gedeihen, siedeln sich bevorzugt in Tongruben an. Seit 2012 werden in der 10 Hektar großen Tongrube in Malsch alle Tier- und Pflanzenarten erfasst.
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Mit Unterstützung des Instituts für Umweltstudien in Heidelberg hat der Ziegelhersteller in Malsch eine Studie zum Status Quo der Biodiversität durchgeführt: Die bereits vorhandene sogenannte grüne Infrastruktur wurde identifiziert, um daraus weitere Potenziale für die ausgewiesenen Flächen ermitteln zu können. Dazu wurden alle Tier- und Pflanzenarten erfasst, gezählt und dokumentiert. Die Besonderheit der Tongrube in Malsch ist die unterschiedliche Nutzung: Mitten im Wald gelegen, findet hier nicht nur der Tonabbau statt, sondern auch die Wiederverfüllung und Rekultivierung. Entsprechend wurden Schutzzonen für Zauneidechsen, Ersatzquartiere für Vögel und Fledermäuse sowie Wanderbiotope für Amphibien angelegt.
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Ähnliche Projekte führt Wienerberger in Eisenberg in der Pfalz und in Reetz durch. Der Hersteller hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2023 an allen firmeneigenen Standorten Aktionspläne zum Ausbau und zum Schutz der Biodiversität zu implementieren.
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