Maßnahmen gegen Vogelschlag
Ursachen und effektive Maßnahmen
Offiziellen Schätzungen zufolge sterben hierzulande rund 18 Millionen Vögel jährlich durch Kollisionen mit Glas. Verantwortlich dafür ist ihr eingeschränktes räumliches Wahrnehmungsvermögen, das sie transparente Hindernisse nicht erkennen lässt. Je großflächiger und durchsichtiger die Glasfront, desto höher ist die Gefahr des Vogelschlags. Ebenso problematisch sind reflektierende Glasoberflächen, denn Spiegelungen von Bäumen oder Büschen können von Vögeln nicht als solche gedeutet werden. Bei Nacht kommt als weitere Gefahrenquelle die künstliche Beleuchtung von Gebäuden hinzu. Ihr fallen vor allem Zugvögel zum Opfer, die sich an der hellsten Lichtquelle orientieren. Bei klaren Wetter ist das der Mond, bei bedecktem Himmel sind es Hochhäuser, Leuchtmasten und andere exponierte Bauten. Angezogen vom Licht kommen die Vögel von ihrem Kurs ab und irren ziellos umher, mit der Folge, dass viele Tiere an Stress und Erschöpfung sterben. Grundsätzlich gilt, dass vertikal verglaste Flächen ein wesentlich höheres Risiko darstellen als waagerechte.
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Verhindern bzw. reduzieren lässt sich Vogelschlag durch verschiedene Maßnahmen. Zu den effektivsten Methoden gehört das Aufbrechen der Transparenz durch den flächigen Auftrag von Mustern oder Bedruckungen. Auch die Verwendung von speziellen Basisgläsern bzw. dessen Veredelungsprodukten, wie beispielsweise Glasbausteinen, Ornament- und Gussglas sowie satinierte Glasoberflächen haben sich bewährt. Alternativ können Verglasungen mit integrierten Gewebe-, Holz- oder Metalleinlagen eingesetzt und/oder mit Beschattungssystemen ausgestattet werden.
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Geprüft wirksame Markierungen
Die SIGAB - Technische Fachstelle für Glas am Bau - empfiehlt
folgende auf ihre Wirksamkeit geprüfte Maßnahmen zur Vermeidung
bzw. Reduzierung von Vogelschlag:
- Verwendung von geprüft "hoch wirksamen" Markierungen
- Bei freistehenden Glaswänden Markierungen auf beliebiger Seite
- Markierungen müssen sich kontrastreich vor dem Hintergrund abheben
- Bei Markierungen mit geringer Kontrastwirkung liegt der erforderliche Deckungsgrad bei 20 % bis 25%
Folgende Maßnahmen werden als "hoch wirksame Markierungen mit maximalem Kontrast" verstanden:
- Horizontale Linien: mind. 3 mm breit, bei 50 mm Kantenabstand
- Vertikale Linien: mind. 5 mm breit, bei 100 mm Kantenabstand
- Schwarze Punkte: mind. 10 mm Durchmesser, im 90 mm-Raster
- Metallisch-reflektierende Punkte: mind. 9 mm Durchmesser, im 90 mm-Raster
- Die Markierung muss sich über die gesamte Glasfläche erstrecken
- Nur geprüfte Markierung gewährleisten hoch wirksamen Vogelschutz
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Grundsätzlich sollte für flächige Maßnahmen die Grundregel gelten, dass keine Lücke offenbleibt, die größer ist als eine Handfläche. Als nicht wirksam haben sich dagegen die aufgeklebten schwarzen Greifvogelsilhouetten erwiesen. Sie werden nicht als Fressfeinde wahrgenommen und entfalten an Scheiben mit dunklem Hintergrund nicht die nötige Kontrastwirkung. Von Produkten mit UV-Beschichtungen raten Vogelexperten ebenfalls ab, da zu wenige Arten im UV-Bereich sehen können. Gleichermaßen hat sich gezeigt, dass die Reduzierung der Reflexion von Verglasungen ohne Markierungen keinen Vogelschutz bietet.
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