Råå Kindergarten in Helsingborg

Vier Fischerhütten unter einem Dach

Gallerie

Dort, wo der Öresund seine schmalste Stelle hat, liegen sich das dänische Helsingør und das schwedische Helsingborg direkt gegenüber. Auf der schwedischen Seite bildet das ehemalige Fischerdorf Råå den südlichsten Stadtteil von Helsingborg. An die einst hier stehenden Fischerhütten erinnert heute ein Kindergarten, der nach einem Entwurf der dänischen Architektin Dorte Mandrup nur ein paar Meter vom Ufer errichtet wurde. Der scharfkantige, rundum holzverkleidete Baukörper legt sich direkt vor das schon bestehende zweigeschossige Gebäude der örtlichen Grundschule in den schmalen Dünenstreifen und beschwört mit seiner gezackten Dachsilhouette die in die Dünen eingebettet gewesenen Holzhütten der Fischer herauf.

Die vier Gruppenräume des Kindergartens sind wie vier Häuschen in die Landschaft gestreut und unter einem gefalteten, mehrfach auf- und absteigenden Dach zu einem Baukörper vereint. Hohe Satteldächer markieren die vier großen Räume und flachere, mehrfach geknickte Pultdächer die gemeinschaftlich genutzten Zwischenbereiche. An seiner Rückseite verbindet sich der längliche, eingeschossige Baukörper direkt mit der südlichen Ecke des U-förmigen Schulgebäudes und hat an dieser Stelle auch seinen Eingang.

Durch das auf- und absteigende Dach entstehen im Gebäudeinneren hohe und niedrige, enge und weite Bereiche sowie zahlreiche Nischen und Rückzugsorte. Alle werden durch große Fenster und Oberlichter mit viel Tageslicht versorgt. So wenig wie zwischen vertikalen und horizontalen Fensterflächen ein Unterschied gemacht wird, so wenig wird er zwischen der Verkleidung von Außenwänden und Dach gemacht: Latten aus schwedischem Robinienholz verkleiden den Kindergarten allseitig und gehen in einer einfachen Knicklinie – ohne sichtbare Traufe oder Materialwechsel – ineinander über. Die vier Fenster der Gruppenräume sind betont quadratisch, alle anderen folgen den Dreiecksgeometrien der Wand- und Dachflächen.

Nicht nur die Hülle des Gebäudes, auch sein Inneres ist vom Werkstoff Holz geprägt. Frei in den Grundriss gestellte Regal- und Glaswände gliedern die Gruppenräume, trennen sie aber nicht und bilden gleichzeitig Höhlen und Rückzugsorte. Unter all dem hellen Holz hindurch verläuft ein ebenfalls heller grüner Linoleum-Fußboden. Die Farben ähneln denen von Strand und Dünengras draußen. Kunterbunt wird es mit dem Einzug der Kinder sowieso.

Dach
Zu dem objekthaften Ausdruck des Gebäudes trägt wesentlich bei, dass die Wände und die gefaltete Dachlandschaft nahtlos ineinander übergehen und mit der Robinienholzverkleidung einheitlich und durchgehend verkleidet sind. Die vier Gruppenräume sind durch spitze Giebel hervorgehoben; dazwischen verlaufen die weiteren Dachflächen in unterschiedlichen Neigungen und an den Gebäudeenden bis hinunter auf den Boden. Hier erlauben breite Treppen, dass die Kinder das Dach bis zu einer bestimmten Höhe zum Spielen und als Tribüne nutzen.

Dachaufbau von außen nach innen:

  • Dachdeckung: 22 x 44 mm vorbewitterte Robinienleisten, Abstand: 8 mm
  • Lattung und Konterlattung
  • Wasserführende Ebene: Bitumenbahn auf Schaumglasplatten
  • Dachtragsystem: Furnierschichtholzträger zwischen HEB-Trägern
  • Innenverkleidung: abgehängte Akustikplatten aus Holzwolle
  • Dachflächenfenster aus selbstragenden Aluminiumrahmen mit Dreifachverglasung, zwei Scheiben in Sicherheitsglas

Bautafel

Architekt: Dorte Mandrup Arkitekter, Kopenhagen, Dänemark
Projektbeteiligte: Tyréns, Stockholm (Statik); Marklaget, Helsingborg (Landschaftsplanung); Ramböll Sverige, Stockholm (Gebäudetechnik)
Bauherr: Stadt Helsingborg
Fertigstellung: 2013
Standort: Kustgatan 1, 252 70 Råå, Helsingborg, Schweden
Bildnachweis: Adam Mørk, Kopenhagen

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