Faserzement

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der Österreicher Ludwig Hatschek faserarmierte Zementprodukte, die zu 90% aus Zement und zu 10% aus Asbestfasern bestanden. Aufgrund seiner gesundheitsgefährdenden Wirkung ist Asbest seit den 1970er Jahren nicht mehr zulässig. Ersetzt wurde es durch andere Fasern, z.B. Glas-, Kohlenstoff- oder Polyvinylalkoholfasern. Heutige Faserzementplatten sind asbestfrei und werden im Fassadenbau zumeist  in hinterlüfteten Konstruktionen eingesetzt.

Gallerie

Zusammensetzung

Der Verbundwerkstoff besteht zu überwiegenden Teilen aus Portlandzement (ca. 40%), aus Kalksteinmehl, recyceltem, zermahlenem Faserzementmaterial und Wasser. Als Armierungsfasern werden synthetische, organische Fasern aus Polyvinylalkohol oder Polyacrylnitril und Prozessfasern (Zellstoff) verwendet. Die Fasern übernehmen eine ähnliche Funktion wie der Stahl im Stahlbeton. Mikroskopisch kleine Luftporen in den Tafeln machen das Material frostbeständig. Es ist dennoch wasserdicht, UV-beständig, fäulnissicher und nicht brennbar.

Verwendung
Für Anwendungen in der Fassade werden die hochverdichteten Faserzementtafeln in der Regel in Materialdicke zwischen 8 und 12 mm eingesetzt. Die körnigen oder glatten Oberflächen können matt lasiert (Reinacrylatbeschichtung) oder kräftig deckend farbbeschichtet und mehrfach heißverfilmt werden. Standard- und Sonderfarben stehen bei der Beschichtung zur Verfügung. Die Platten werden in einigen Standardfarben auch durchgefärbt hergestellt (produktabhängig). Je nach Fassadentafel kann es sein, dass Schnittkanten bei der Verarbeitung auf der Baustelle wieder imprägniert werden müssen, um Verfärbungen durch Feuchte zu vermeiden.

Faserzementplatten sollten in hinterlüfteten Konstruktionen verwendet werden um eventuell eindringende Feuchtigkeit oder Tauwasser ableiten zu können. Eine zwängungsfreie Montage muss gewährleistet sein. Ausreichend dimensionierte Fugen (mind. 8 – 10 mm) sollten mit einem Fugenband hinterlegt werden. Als Befestigungsart in hinterlüfteten vorgehängten Fassaden stehen produktabhängig verschiedene zugelassene Systeme zur Verfügung:

  • nicht sichtbare Befestigung über Hinterschnittdübel und Agraffe
  • Befestigung mit Fassadenschrauben oder -nieten
  • dekorative Befestigungsmittel, z.B. als Haltepunkte für Fassadenbegrünungen
  • horizontale Klemmprofile aus Aluminium
  • Klebesysteme (geschlossene Systeme aus Tafel, Kleber und Unterkonstruktion gemäß Brandschutzvorschriften und statischem Nachweis)
Abhängig von Produkt und Hersteller sind Faserzementplatten in maximalen Größen von etwa 3,10 x 1,25 m erhältlich. In Fassaden werden sie in den folgenden Bereichen eingesetzt:
  • vorgehängte, hinterlüftete Außenwandbekleidungen
  • Ausfachungen in Pfosten-Riegel-Konstruktionen
  • Stülpschalungen (kleinformatige Faserzementplatten
  • äußere Bekleidung von Sandwichelementen
  • Balkonbekleidungen
Unterkonstruktionen können aus Holz oder Aluminium bestehen, diese sollten eine thermische Trennung zum tragenden Untergrund aufweisen.

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Normen/​Verordnungen

Normen zu Faserzement-Fassaden

DIN EN 494, Ausgabe: 2015-12Faserzement-Wellplatten und dazugehörige Formteile - Produktspezifikation und Prüfverfahren; Deutsche...

Fassade

Fassadenarten

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Aluminium

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Natürlich bewittertes Aluminium gefällt nicht allen. Eloxieren und Lackieren schaffen wunschgemäße, beständige Oberflächen.

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Keramik

Die nach dem Kaufhaus benannte Hortenkachel wurde um 1961 von Helmut Rhode entworfen, hier am heutigen Galeria Kaufhof in Osnabrück

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Von kleinteilig bis großformatig – die Vielfalt keramischer Bekleidungen ist groß. Die Eigenschaften des Ausgangsmaterials wirken sich unmittelbar auf die Wahl der Fassadenkonstruktion aus.

Kunststoffe

Vorgespannte Kissen aus ETFE-Folie umhüllen die Allianz Arena in München. Architekten: Herzog & de Meuron, Basel

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Für Fassadenbekleidungen und -ausfachungen werden Kunststoffe wie Acrylglas, Polycarbonat (PC), Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylenterephthalat (PET-A), und Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE) eingesetzt.

Lehm

Je nach Art des Lehms, Bautechnik und konstruktivem Witterungsschutz sind unterschiedliche Fassadenerscheinungen möglich. Bei unverputztem Wellerlehm, wie hier im Bild zu sehen, ist die Stroharmierung gut zu sehen.

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In vielen Teilen der Welt ist Lehm im Boden zu finden. Wird er als Baumaterial verwendet, gibt es einiges zu beachten.

Metalle

Goldfarben eloxiertes Aluminium am Berliner Axel-Springer-Hochhaus (1965), Architekten Melchiorre Bega, Gino Franzi, Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller

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Zahlreiche Legierungen, Bekleidungsarten und Oberflächenbehandlungen: Metalle gehören zu den vielseitigsten Fassadenmaterialien.

Naturwerkstein

Naturwerkstein ist ein kostbares Material, dass zum Beispiel zur Akzentuierung von Brüstungen genutzt wird.

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Geologische Prozesse und eine Vielzahl von Bearbeitungstechniken schaffen die besonderen Farben, Muster und Strukturen dieses Materials.

Putz

Das Putzen ist eine schon lange angewandte Technik. Mit einer Schicht aus feinem Mörtel sollen Außenwände insbesondere vor Feuchtigkeit geschützt werden.

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Der in vielfältigen Zusammensetzungen und Verarbeitungstechniken herstellbare Mörtel ist nicht nur dekorativ, sondern schützt Außenwände vor Witterungseinflüssen.

Stahl, Edelstahl, Cortenstahl

Eine der frühesten Vorhangfassaden aus Stahl und Glas ist die Fassade der Fagus-Werke in Alfeld von Walter Gropius. Die Aufnahme von 1913 zeigt das Gebäude kurz nach Fertigstellung der zweiten Bauphase noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs.

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Weil Stahl über ein hohes Elastizitätsmodul verfügt, ermöglicht seine Verwendung weit gespannte Fassadenkonstruktionen mit schlanken Profilen.

MHZ Senkrechtmarkise

Die zip 6 ermöglicht eine Beschattung bis 6 m Breite und 3,50 m Höhe – bei einer zugleich schlanken 110er-Kassette.

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