Funktionsaufbau hinterlüfteter Fassaden
Der Vorteil vorgehängter hinterlüfteter Fassaden liegt in ihrer
bauphysikalisch effektiven Bauweise: Der außen gedämmten
Gebäudehülle wird dabei eine zweite Schale aus Bekleidungselementen
vorgehängt. Zwischen Dämm- und Wetterschicht bleibt ein schmaler
Zwischenraum, der den Feuchtehaushalt des Bauwerks zuverlässig
regelt.
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Gemäß DIN 18516-1 Außenwandbekleidungen, hinterlüftet - Teil 1: Anforderungen, Prüfgrundsätze setzen sich hinterlüftete Wand- bzw. Fassadensysteme aus folgenden Komponenten zusammen:
- Bekleidung mit offenen oder geschlossenen Fugen oder sich
überdeckenden Elementen bzw. Stößen
- Unterkonstruktion
- Verankerungs-, Verbindungs- und Befestigungselemente
- Ergänzungsteile (z.B. Anschlussprofile für Gebäudekanten,
Vorrichtungen für Gerüstverankerung, Lüftungsschienen
etc.)
- Dämmstoffschicht bei gedämmten Außenwandkonstruktionen
Als Bekleidungselemente stehen eine Vielzahl von Materialien zur Verfügung, die auch in Kombination miteinander verwendet werden können. Um eine ausreichende Hinterlüftung der Fassade zu gewährleisten, müssen die Bekleidungen mit einem Abstand von mindestens 20 mm vor der Außenwand bzw. der Dämmstoffschicht angeordnet werden. Die Fugen zwischen den Bekleidungselementen sollten vorzugsweise geschlossen ausgeführt sein, um Durchfeuchtung, Verschmutzung, Sichtbarkeit der Unterkonstruktion sowie den Schutz vor Schlagregen zu gewährleisten. Dies kann beispielsweise durch den Einbau einer dauerelastischen Versiegelung oder von gekanteten Blechen erfolgen. Wenigstens am Fußpunkt und am Dachrand sind Be- und Entlüftungsöffnungen mit Querschnitten von mindestens 50 cm²/lfdm. Wandlänge vorzusehen.
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Unterkonstruktion
Die Unterkonstruktion ist die lastabtragende Verbindung der Bekleidung zum Rohbau. Je nach verwendetem Bekleidungsmaterial kann sie z.B. aus Holz, Aluminium oder Edelstahl bestehen. Um eine absolut ebenmäßige Montage der Bekleidung auch bei unebenen Untergründen zu ermöglichen, muss die Unterkonstruktion dreidimensional justierbar hergestellt werden. Ihre Befestigung muss ebenso wie die der Bekleidung auf der Unterkonstruktion zwängungsfrei erfolgen und gewährleisten, dass sämtliche Bewegungen, z.B. durch thermische Längenänderungen, Windbeanspruchung oder an Dehnfugen, geräuschfrei aufgenommen werden können. Für Verankerungs-, Verbindungs- und Befestigungsteile gelten sinngemäß die Ausführungen zur Unterkonstruktion.
Ergänzungsteile
Ergänzungsteile sind z.B. Vorrichtungen für die Verankerung von Standgerüsten. Diese sind möglichst so anzuordnen, dass für die Gerüstmontage keine Bekleidungselemente abgenommen werden müssen. Dies ist beispielsweise mit speziellen Ankern möglich, die jeweils in den Fugen der Außenwandbekleidung angeordnet werden können.
Dämmstoffe
Als Dämmstoffe werden in der Regel mineralische Dämmstoffe verwendet. Im Sockelbereich sollten zur Vermeidung der Durchfeuchtung Hartschaumdämmungen eingebaut werden. Die Dämmplatten müssen im Verband und dicht gestoßen verlegt werden. Dabei dürfen keine Hohlräume zum Untergrund entstehen. Die Befestigung muss mit Dämmstoffhaltern i.M. mit 5 Stck./m² erfolgen. Die Dämmung muss allen Anforderungen an Wärme, Schall- und Brandschutz genügen.
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