Holz
Der Werkstoff Holz wird in Fassaden auf verschiedenste Weise verwendet. Aufgrund seiner konstruktiven und bauphysikalischen Eigenschaften kann er als tragendes Fassadenprofil in Pfosten-Riegel-Konstruktionen, in Fensterkonstruktionen oder als hinterlüftetes Bekleidungsmaterial in Brett-, Platten- oder Schindelform verwendet werden. Darüber hinaus werden Vollhölzer, Profilbretter und Brettschichthölzer in Sonnenschutzsystemen eingesetzt. Im Baunetz Wissen Fassade stehen jedoch überwiegend Holzwerkstoffe im Vordergrund, die als Bekleidungsarten in hinterlüfteten Holzfassaden Verwendung finden. Die traditionellen Schindeln werden nicht weiter behandelt.
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Unter allen Baustoffen können Holzprodukte mit dem geringsten Energieaufwand hergestellt werden. Bei richtiger Verwendung ist Holz lange verwendbar und am Ende der Nutzungsdauer problemlos zu entsorgen. Die überwiegenden Bekleidungsarten unterscheiden sich in Profilbretter und Holzwerkstoffplatten.
Holzwerkstoffe
Holzwerkstoffplatten eignen sich aufgrund der flächigen
Gestaltungsmöglichkeit und der schnellen Montage gut für den
Einsatz an Fassaden, insbesondere für hinterlüftete Holzfassaden.
Als Klebstoffe werden vorwiegend alkalisch härtende Phenolharze,
Phenol-Rssorcinharze und Resorcinharze verwendet. Die für eine
Außenanwendung sinnvoll einsetzbaren Werkstoffe sind:
- Dreischicht Platten aus Vollholz – kreuzweise verleimte
Brettlagen (90°), Verwendung einer oder mehrerer Holzarten
(Holzart: vorwiegend Nadelholz, Lärche, Fichte, Douglasie), geringe
Quell- und Schwindbewegung, Baustoffklasse B2 (nach DIN 4102*), unbehandelt
einsetzbar, Schmalseiten sollten konstruktiv und mit einer Beschichtung geschützt werden.
- Bau-Furniersperrholz-Platten (BFU) – kreuzweise verleimte
Schälfuniere, (Holzart: vorwiegend Lärche, Fichte, Douglasie,
Southern Pine, Mahagony, Makoré, Kiefer, Seekiefer), geringe Quell-
und Schwindbewegung, Baustoffklasse B2 (nach DIN 4102*), nur
oberflächenbehandelt einsetzbar, Schmalseiten sollten konstruktiv
und mit einer Beschichtung geschützt werden, auf die Verwendbarkeit
im Außenbereich sollte vom Hersteller hingewiesen werden
- Furnierschichtholz-Platten (Typ Q) (FSH-Q) – faserparallel
verleimte Schälfuniere mit zusätzlichen querverleimten Schichten
zur Erhöhung der Stabilität, geringe Quell- und Schwindbewegung,
Baustoffklasse B2 bzw. B1 mit besonderer Imprägnierung (nach DIN 4102*), als
Außenbekleidung nur bedingt geeignet.
- Zementgebundene Spanplatten – aus Holzspänen (Armierung) und Portlandzement, Baustoffklasse B1 bzw. A2 bei Zumischung von Perliten (nach DIN 4102*), Kantenbehandlung nicht erforderlich, Feuchte- und Schädlingsresistent.
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Für die Außenbeplankung sind Holzwerkstoffe der Holzwerkstoffklasse 100 zu verwenden, bei denen die Verleimung auch bei erhöhter Luftfeuchtigkeit beständig ist. Dicken, Breiten und Längen der Platten variieren je nach Hersteller und Anforderung. Wirtschaftliche Konstruktionen ergeben sich vor allem bei Planungen ohne Verschnitt. Auf konstruktiv sinnvolle Befestigungsabstände und Fugenausbildung sollte geachtet werden. Für Holzunterkonstruktionen kommen überwiegend Kanthölzer und Latten aus Nadelholz zum Einsatz.
Profilbretter
Durch ihre kleinteiligen Einzelelemente erlauben Profilbretter eine hohe Gestaltungsvielfalt. Etwaige Schäden können mit geringem Aufwand behoben werden. Profilbretter aus Vollholz bestehen aus Cellulose (Zellstoff), Hemicellusose, Lignin und Wasser, sowie je nach Holzart aus weiteren Inhaltstoffen (Harz, Gerbsäure u.a.). Für Brettfassaden eignen sich grundsätzlich alle heimischen Nadelhölzer wie Fichte, Tanne, Lärche, Kiefer und Douglasie sowie die Laubholzart Eiche. Wird die Fassade nicht beschichtet, eignen sich besonders Kernbretter aus Lärche, Kiefer, Douglasie und Eiche.
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Je nach Fassadengestaltung (Deckelschalung, Stülpschalung etc.) mit vertikaler, horizontaler oder diagonaler Ausrichtung sowie offenen oder geschlossenen Fugen werden u.a. folgende Brettprofilierungen hergestellt:
- Leisten/Bretter – Schmalflächen mind. 15° geneigt (bei offenen,
horizontalen Fassaden)
- Bretter – parallel besäumt
- gespundete Bretter – Bretter mit Nut und Feder
- gespundete Fasebretter – Bretter mit Nut und Feder, oberseitig
gefast
- Stülpschalungsbretter – Bretter mit Nut und Feder, konkav
gerundete Kante an der Federseite
- Profilbretter mit Schattennut - Bretter mit Nut und Feder, gefaste Kanten auf der Sichtseite, breiter Grund an der Federseite
* DIN 4102 unterteilt in nicht brennbare (A) und brennbare Baustoffe (B); die EU-Klassifizierung DIN EN 13501 in sieben Euroklassen (A1, A2, B, C, D, E, F) sowie weitere u.a. für Rauchentwicklung. Die DIN und die EN sind beide gültig und gleichwertig, bzw. alternativ anwendbar.
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