Beton
Beton besteht aus Bindemitteln, Gesteinskörnungen und Wasser sowie Betonzusätzen, unterschieden in Zusatzmittel und Zusatzstoffe. Das Gemisch erhärtet an der Luft und unter Wasser. Seine geringe Biegezugfestigkeit nach dem Abbinden kann durch eine Stahlbewehrung bedeutend erhöht werden. Im Stahlbeton werden Druckspannungen vom Beton, die Zug- und Biegezugspannungen vom Stahl aufgenommen. Abstandhalter zwischen Schalung und Bewehrung stellen eine ausreichende Betondeckung sicher. Die richtige Betondeckung spielt eine entscheidende Rolle bei der Dauerhaftigkeit von Betonfassaden.
Gallerie
Bindemittel
Das Bindemittel für Beton ist Zement, der im Wesentlichen aus Kalkstein und Mergel besteht. Weitere Bestandteile wie Gips, Anhydrit, Hüttensand oder Flugasche werden dem Zementklinker im Mahlprozess zugegeben. Die Art des Zements ist nicht nur maßgeblich für die Dichte, Festigkeit, Farbe und den Zusammenhalt, sondern auch für das Schwinden und Kriechen des erhärteten Betons. Für die Erstellung von Fassaden aus weißem oder farbigem Sichtbeton wird in der Regel weißer Portlandzement verwendet.
Gesteinskörnung
Die Eigenschaften der Gesteinskörnungen liegen in ihrer in der Regel großen Härte, Dichte und Festigkeit. Sie vermindern das Schwinden und Kriechen von Beton und dürfen keine schädlichen Stoffe (z.B. organische Bestandteile, Schwefelverbindungen) beinhalten, die die Beständigkeit von Stahl und Beton beeinträchtigen. Die Gesteinskörnung wird aus verschieden großen Korngrößen (Sieblinien) zusammengesetzt, so dass der Hohlraumgehalt zwischen den Körnern möglichst klein wird. Bei einer nachträglichen Oberflächengestaltung (z.B. Auswaschen, Sandstrahlen) des Betons spielt sie je nach Bearbeitung eine gestalterisch ausschlaggebende Rolle.
Zusatzstoffe/ Zusatzmittel
Zusatzmittel können z.B. Betonverflüssiger, Fließmittel, Luftporenbildner, Erstarrungsverzögerer oder Stabilisatoren sein. Gesteinsmehl und Farbpigmente sind pulverförmige Zusatzstoffe, mit denen Beton durchgefärbt und daher – neben den Möglichkeiten, die Schalungsart und -form bieten – gestaltet werden kann.
In Fassaden wird Beton in der Regel auf folgende Arten verwendet:
- Ortbeton in Sichtbetonqualität: Um diese zu erreichen,
müssen Betonflächen besonderen Anforderungen genügen
(Sichtbetonklasse SB3 oder SB4). Eine Schalung mit einer bestimmten
Oberflächenbeschaffenheit (z.B. saugend, nicht saugend, Tafeln,
Bretter, Matrizen) und eine passende Betonmischung sind die
grundlegenden Gestaltungsmittel für die gewünschte Erscheinung der
Sichtbetonfassade. Gegebenenfalls sind u.a. für Fugenanordnungen
(Arbeitsfugen, Scheinfugen), Schalungsstöße und Ankerstellen
Festlegungen zu treffen. Auch die Eckprofilierung (fasen, abrunden)
wird in der Regel festgelegt.
- Sandwichtafeln (Beton-Fertigteilpaneele) sind
drei- bis vierschichtige, vorgefertigte Fassadentafeln mit einer
Trägerschicht, die meist aus Stahl- oder Textilbeton besteht,
Dämmstoff und einer Vorsatzschicht (evtl. getrennt durch eine
Luftschicht). Im Betonfertigteilwerk hergestellt bestehen die
Paneele aus hochtragfähigem Beton und haben daher geringe
Wanddicken und höhere Oberflächengüten als Ortbeton. In der Regel
sind sie geschosshoch und werden auf der Baustelle vor den Rohbau
montiert. Die Vorsatzschicht – bei konventionell bewehrtem Beton
misst diese zwischen 70 und 100 mm, bei Textilbeton lässt sie sich
auf 20 bis 50 Millimeter reduzieren – kann etwa durch die in der
Vorfertigung gewählte Schalhaut, farbige Betonmischungen oder
nachträgliche Oberflächenbehandlungen gestaltet werden. Auch eine
Fassadengestaltung mit anderen Materialien, etwa eingelegten
keramischen Elementen, ist möglich.
- Vorgehängte Fassadenplatten und Betonwerksteine: Während größere Formate inzwischen aufgrund der möglichen Gewichtsreduzierung oft als Textilbetonelemente hergestellt werden, kommen kleine Formate bis zu einer Größe von etwa einem Quadratmeter meist unbewehrt zum Einsatz. Bei den Platten kann die Gestaltung durch entsprechend geformte Schalungen auf vielfältige Art beeinflusst werden; so sind etwa auch dreidimensional geformte Elemente möglich. Bei der Herstellung von Betonwerksteinen lassen sich die Ansichtsflächen der Rohtafeln nach dem Aushärten strahlen, schleifen oder polieren; anschließend werden sie auf das gewünschte Format gebracht. Mittels Schienen- und Ankersystemen aus nichtrostendem Stahl werden die Platten oder Betonwerksteine am Bauwerk vorgehängt montiert. Ihre Oberfläche kann durch nachträgliche Behandlung gegen Verschmutzung geschützt werden.
Mehr über die sehr differenzierten Eigenschaften von Beton unter
dem Einfluss von z.B. Mischungsverhältnis und Zusammensetzung,
Wasserzementgehalt, Festigkeitsklassen des Zements, Art und
Zusammensetzung der Gesteinskörnungen, Betonzusätze oder
Nachbehandlung steht im Baunetz Wissen Beton (siehe
Surftipps).
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