Wasser/Feuchtigkeit
Wasserdampfdiffusion
Da Wasser eine höhere Wärmeleitfähigkeit als Dämmstoffe hat, bedeutet die Aufnahme von Wasser durch einen Dämmstoff stets eine Erhöhung seiner Wärmeleitfähigkeit und damit eine Verschlechterung seines Dämmvermögens [Wärmeleitfähigkeit Wasser = 0,58 W/(m · K), Mineralwolle = 0,035 - 0,050 W/(mK)].
Gefriert im Dämmstoff enthaltenes Wasser zu Eis, kann die Wärmeleitfähigkeit sprunghaft weiter ansteigen [Wärmeleitfähigkeit Eis bei 0 °C = ca. 2,2 W/(mK)]. Deshalb ist das Verhalten von Dämmstoffen gegenüber Bau- und Bodenfeuchtigkeit sowie Niederschlägen bei Transport, Lagerung und Montage ebenso wichtig, wie der Einfluss von Kondenswasser auf der Oberfläche und Kondensation im Querschnitt von Bauteilen als Folge von Wasserdampfdiffusion.
Bei einem Dämmstoffvergleich und bei der diffusionstechnischen Berechnung von Bauteilen ist insbesondere die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ maßgeblich. Der µ-Wert stellt einen dimensionslosen Materialkennwert dar. Viele geschlossenzellige Dämmstoffe nehmen bei Lagerung in Wasser keine sehr hohen Wassermengen auf, werden jedoch durch diffundierenden Wasserdampf völlig durchnässt.
Der µ-Wert gibt den Widerstand an, den ein Baustoff gegen das Diffundieren von Wasserdampf bezugnehmend auf eine gleich dicke Luftschicht hat. In der DIN 4108-4 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Teil 4: Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte sind die Richtwerte der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahlen von Dämmstoffen zusammengestellt (Tabelle 2). Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ist bei den einzelnen Produkten ein unterer und ein oberer Wert aufgeführt, da z.B. fertigungstechnische Einflüsse (Rohdichteverteilung, Schäumrichtung u.a.) einen Einfluss auf den µ-Wert haben können. Für die feuchteschutztechnische Berechnung von Bauteilen ist jeweils der für den Anwendungsfall ungünstigere Wert einzusetzen. Für bauaufsichtlich zugelassene Produkte enthält DIN 4108-4 keine Richtwerte für Wasserdampfdiffusionswiderstandszahlen. Nach vorliegenden Messungen ist z.B. für Schüttungen aus Blähperlit mit µ = 2 - 4 und für Perlite-Dämmplatten mit µ = 5 - 6 zu rechnen. Da Rezepturmodifikationen auch einen Einfluss auf den Wert haben können, werden von manchen Herstellern in Verbindung mit ihren Produkten separate Werte angegeben.
Um Schäden z.B. durch Schlagregen zu vermeiden, müssen
Mineralfaserdämmstoffe, die vom Hersteller als Wärmedämmstoffe in
hinterlüfteten Fassaden bezeichnet werden, über die ganze Dicke
wasserabweisend behandelt (hydrophobiert) sein.
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