Böden dämmen

Neben den statischen Anforderungen müssen Böden auch bauphysikalischen Ansprüchen genügen: Sie sollten sowohl wärme- als auch schalldämmend ausgeführt werden.

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Dämmung auf der „kalten Seite“

Je nach Lage im Gebäude sind Böden entsprechend zu dämmen, zum Beispiel im Keller nach unten oder nach oben, wenn darüber ein unausgebautes Dachgeschoss liegt. Es empfiehlt sich jeweils, die Dämmung auf der kalten Seite des Bodens anzubringen. Nicht möglich ist dies bei Kellern mit geringer Raumhöhe oder Gewölbedecken. In diesen Fällen kann die Dämmung oberhalb der Bodenplatte in den Fußbodenaufbau des Erdgeschosses integriert werden. Beim Bauen im Bestand ist jedoch zu bedenken, dass die vorhandenen Türschwellen und Brüstungshöhen angepasst werden müssen.

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Oberste Geschossdecke und nicht ausgebaute Dachgeschosse

In § 47 Nachrüstung eines bestehenden Gebäudes des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist auch die Dämmung der obersten Geschossdecke gefordert, wenn Gebäude mindestens vier Monate eines Jahres auf Innentemperaturen über 19 °C geheizt werden. Oberste Geschossdecken, die nicht der DIN 4108-2: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz genügen, müssen demnach so gedämmt sein, dass ihr Wärmedurchgangskoeffizient 0,24 W/m2K nicht überschreitet.

Kommt die Dämmung eines unausgebauten Dachgeschosses nicht infrage, kann auch zulasten der Geschosshöhe eine Dämmung in eine abgehängte Decke oder in die Deckenkonstruktion (Holzbalkendecke) integriert werden. Bei allen Lösungen auf der warmen Seite des Bauteils ist jedoch auf möglicherweise entstehende Wärmebrücken zu achten, um Schäden zu vermeiden.

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Schalldämmung

Insbesondere in Mehrfamilienhäusern ist eine Schalldämmung wichtig. Dabei sind zwei verschiedene Arten von Schall zu berücksichtigen: Körperschall und Luftschall. Körperschall entsteht durch Maschinen (zum Beispiel die Waschmaschine) oder Installationen (zum Beispiel Fallleitungen). Hier muss am Ort des Entstehens gedämmt werden. Eine zusätzliche Dämmplatte direkt unterhalb der Waschmaschine bietet bei auftretendem Körperschall oft bereits ausreichende Abhilfe. Eine besondere Art des Körperschalls ist der Trittschall, der nach dem Betreten des Bodens durch direkte Schwingungseinleitung in die Deckenplatte entsteht. Trittschall wird im Regelfall durch schwimmende Estriche auf einer Trittschalldämmung vermindert.

Luftschallprobleme sind bei der Ausführung von Böden meist von einer untergeordneten Bedeutung, da eine gute Trittschalldämmung ebenfalls für eine Minimierung des Luftschalls sorgt. Treten dennoch Beeinträchtigungen auf, lässt sich der Luftschall etwa durch ergänzende Unterdecken minimieren.

Fachwissen zum Thema

Anforderungen an den Wärmeschutz sind in der DIN 4108 Wärmeschutz und im Gebäudeenergiegesetz (GEG) formuliert.

Anforderungen an den Wärmeschutz sind in der DIN 4108 Wärmeschutz und im Gebäudeenergiegesetz (GEG) formuliert.

Normen

DIN 4108 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden

Die Norm regelt Wärme- und Feuchteschutz von beheizten Aufenthaltsräumen im Hochbau.

Verlegung begehbarer, mit einer lastverteilenden Beschichtung versehener Dämmplatten

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Boden/​Decke

Oberste Geschossdecke

Ist das Dachgeschoss unbeheizt und ungenutzt, lässt sich oft schon mit kleinen Eingriffen die oberste Geschossdecke dämmen.

Die Trittschall entsteht, wenn sich Menschen auf dem Bodenbelag bewegen. Eine Dämmschicht soll die Übertragung des Schalls auf andere Bauteile verhindern.

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Schallschutz

Trittschall

Mit jedem Schritt versetzen wir Bauteile in Schwingungen. Verschiedene Kniffe vermindern die Schallübertragung.

Trittschalldämmung

Boden/​Decke

Trittschalldämmung

Dämmstoffe für die Trittschalldämmung müssen den Anforderungen folgender Normen entsprechen:DIN EN 12431: Wärmedämmstoffe für das...

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Böden dämmen

Eine Trittschalldämmung ist in Mehrfamilienhäusern oder Schulen besonders wichtig.

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Eine Dämmung von Bodenplatten und Geschossdecken reduziert Wärmeverluste und erschwert die Schallübertragung.

Bodenplatte auf Schaumglasschotter

Schaumglasschotter

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Entkopplungsmatten

Orangefarbene Entkopllungsmatte unterhalb eines Fliesenbelags

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Möglicher Fußbodenaufbau einer Holzbalkendecke, längst der Spannrichtung

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Nachträgliche Dämmung einer Kellerdämmung mit Mineralwolledämmplatte

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Nassestrich

Fußbodenaufbau für eine Massivdecke

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Oberste Geschossdecke

Verlegung begehbarer, mit einer lastverteilenden Beschichtung versehener Dämmplatten

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Stahlbetondecke

Mineralwolle auf einer Stahlbetodecke in einem nichtgenutzten Dachraum

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Trittschalldämmung

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Trockenestrich

Dämmung einer Holzbalkendecke mit Trittschalldämmplatte und Granulat als Hohlraumdämpfung.

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Unter- und oberseitig gedämmte Bodenplatten

Für eine Dämmschicht unterhalb der Bodenplatte eignen sich Platten aus extrudiertem Polystrol (XPS), wie hier das Fundamentplatten-Dämmsystem des Herstellers Austrotherm.

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Wie lässt sich Wärmeverlusten vom Innenraum zum Erdreich entgegenwirken? Verschiedene Dämmstoffe kommen in Frage.

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