Verlegung von textilen Belägen

Textile Bodenbeläge können auf verschiedene Weise verlegt werden. Ausschlaggebend für die Wahl der Verlegung ist der jeweilige Bodenbelag, seine vorgesehene Nutzung und die damit verbundene Beanspruchung. Mit dem vermehrten Aufkommen der Vliesrücken bei textilen Bodenbelägen gewinnen neben den gängigen Methoden wie dem Verkleben auch alternative Verlegesysteme wie Kletten, Tacken, Fixieren usw. an Bedeutung.

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Zu beachten ist, dass Verlegewerkstoffe die Geruchsbildung und Emissionen geklebter oder fixierter Bodenbeläge verstärken oder dafür verantwortlich sein können. Sie sollten grundsätzlich mit sehr emissionsarmen Klebstoffen, Fixierungen, Spachtelmassen und Grundisolierungen verarbeitet werden, die unter der Bezeichnung „EC1“ im Handel sind.

Fixieren

Die Verlegemethode Fixieren ist zwischen den Verlegemethoden loses Auslegen und „Kleben“ einzuordnen. Sie kann ganzflächig oder nur punktförmig erfolgen und führt zu einer Stabilitätserhöhung der textilen Fläche gegenüber dem losen Auslegen. Der Einsatz von Fixierungen erlaubt darüber hinaus eine für den Untergrund zerstörungsfreie Wiederaufnahme des textilen Bodenbelages, wenn dieser ausgetauscht werden soll. Eingesetzt werden in diesem Bereich doppelseitig haftende Vliese, Gitter und Folien sowie flüssige Fixierungen. Im Falle einer flüssigen Fixierung wird eine Klebstoffart mit verringerten Hafteigenschaften verwendet. In jedem Falle zu beachten ist die Gebrauchsanleitung für diese Produkte, insbesondere die Vorbereitung der Verlegefläche, damit ein Belag später ohne Komplikationen wieder aufgenommen werden kann. Verfärbungen am Nutzboden sind auch hier nicht gänzlich auszuschließen.

Fixierungen sind in der Regel wässrige Dispersionen, die entweder mit einer Rolle oder einem Zahnspachtel gleichmäßig auf den Untergrund aufgetragen und anschließend abgelüftet werden. Danach wird der textile Bodenbelag eingelegt und ganzflächig angerieben. Eine normale Belastbarkeit ist nach ca. 24 Stunden gegeben, die Abbindezeit zur Erreichung der Endklebkraft beträgt ca. 72 Stunden. Durch die Fixierung behält der Teppichboden eine Reinigungsbeständigkeit z.B. gegenüber Nassreinigungen wie der Sprühextraktion. Verwendete Fixierungen sollten nach Möglichkeit als sehr emissionsarm eingestuft sein (z.B. EMICODE - Klasse EC 1 oder TFI-TÜV).

Verspannen
Soll ein textiler Bodenbelag nicht fixiert oder geklebt werden, bietet sich das Verspannen als alternative Verlegemethode an. Dies ist die schonendste Verlegeart für einen Textilbelag. Das Verspannen erfolgt auf einem Underlay aus Wolle, Schaum, Vlies, Gummi o.ä. Der textile Bodenbelag wird bei dieser Methode an einer Seite des Raumes auf die schräg stehenden Nägel der Nagelleiste gehakt und auf die Nagelleiste der gegenüber liegenden Wand gespannt (Bild 3). Beim Nachlassen der Spannung hakt sich der textile Bodenbelag auf die schräg stehenden Nägel der dort befestigten Nagelleiste ein. Alternativ zu den Nagelleisten bietet sich für Vliesrücken die Verwendung von breiten Klettbändern an.

Für das Verspannen sind vor allem Webwaren und Tuftingbeläge mit Textilrücken geeignet. Obgleich es sich hierbei um eine der ältesten Verlegemethoden handelt, ist sie als eine Abweichung von der DIN 18365 zu sehen und der Auftraggeber davon in Kenntnis zu setzen.

Durch die Verwendung eines Underlays wird die Elastizität der begehbaren Fläche verbessert und eine zusätzliche Schalldämmung und Wärmeisolierung erzielt. Der textile Bodenbelag ist bei dieser Verlegemethode nicht fest mit dem Untergrund verbunden. Das Verspannen hat eine positive Auswirkung auf das Verschleißverhalten, wodurch die Lebenszeit eines textilen Bodenbelags verlängert wird. Die Anwendung des Spannverfahrens ist auf keinen speziellen Unterboden begrenzt. Es muss lediglich ein verlegereifer Untergrund vorhanden sein, der für die Verlegung eines Bodenbelags vorbereitet ist. Ein verlegereifer Untergrund (Estrich) ist grundiert und gespachtelt. Zudem muss er sauber, rissfrei, fest, trocken und trennmittelfrei sein. Mit dem Spannverfahren können auch schwierige Verlegeprobleme gelöst werden.

Loses Auslegen
Beim losen Auslegen wird der textile Bodenbelag ohne Kraftschluss im Raum auf den verlegereifen Untergrund ausgelegt und nur an den Rändern bzw. im Türbereich mit einem doppelseitigen Klebeband fixiert. Aus Sicht des Verbrauchers ist diese Methode die einfachste und preiswerteste Lösung für die Verlegung von textilen Bodenbelägen, da als Verlegehilfen nur doppelseitiges Klebeband oder Klettband benötigt werden.

Ein weiterer Vorteil des losen Auslegens ist der spätere problemlose Austausch des Bodenbelags. Prinzipiell kann eine Beschädigung eines vorhandenen Nutzbodens vermieden werden, sodass sich diese Verlegemethode für den privaten Bereich (z.B. Mietwohnungen) anbietet. Je nach Untergrund sind weichmacherarme Klebebänder (für PVC-Untergründe) zu verwenden.

Allerdings bringt diese Art der Verlegung auch einige Nachteile mit sich. So können lose ausgelegte Waren bei Temperatur- und/oder Feuchtigkeitseinflüssen schrumpfen bzw. sich ausdehnen und dadurch Wellen entstehen (Stolperfallen). Des Weiteren kann durch das Begehen und auch die Beanspruchung des Teppichbodens durch Bürostühle eine stärkere Aussehensveränderung auftreten. Zudem können Waren nur dann lose ausgelegt werden, wenn dies nahtfrei erfolgt. Muss aufgrund von Raumgeometrie oder -größe der textile Bodenbelag mit Nähten konfektioniert werden, kann nicht mehr lose ausgelegt werden. Auch ist zu Bedenken, dass es sich beim losen Auslegen um eine nicht normgerechte Verarbeitung nach DIN 18365 handelt.

Teppichfliesen, die mit einer Schwerbeschichtung ausgerüstet sind, haben aufgrund ihres hohen Gewichts die Eignung als selbst liegende Ware. Die EN 1307 „Textile Bodenbeläge – Einstufung von Polteppichen“ schreibt vor, dass Teppichfliesen für loses Auslegen allerdings ein Mindestgewicht von 3,5 kg/m² haben müssen.

Kleben

Durch die Verwendung von Klebstoffen im Falle der Verlegung soll eine feste und dauerhafte Verbindung zwischen dem zu verlegenden textilen Bodenbelag und dem Untergrund hergestellt werden. Das ganzflächige Verkleben ist eine Verlegeart, die für bestimmte Eigenschaften des Teppichbodens empfehlenswert bzw. sogar erforderlich ist, z.B. die Stuhlrolleneignung.

Klebstoffe werden mit einem Zahnspachtel gleichmäßig auf den Untergrund aufgetragen und anschließend abgelüftet. Danach wird der textile Bodenbelag in das noch nasse Klebstoffbett eingelegt und ganzflächig angerieben. Eine Belastbarkeit ist nach ca. 24 Stunden erreicht, die Abbindezeit zur Erreichung der Endklebkraft beträgt ca. 72 Stunden. Durch das Kleben erhält der Teppichboden eine Reinigungsbeständigkeit, d.h. Nassreinigungen wie die Sprühextraktion sind zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Verwendete Klebstoffe sollten nach Möglichkeit als sehr emissionsarm eingestuft (z.B. EMICODE - Klasse EC 1 oder TFI-TÜV) sein (Bild 1).

Anzustreben ist auf jeden Fall ein optimaler Fußbodenaufbau, der von einer dem Estrich entsprechenden Untergrundvorbereitung bis hin zum fachgerechten Verlegen des Nutzbodens reicht (Bild 2).

Die fachgerechte Verlegung wird in der VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) Bodenbelagsarbeiten – DIN 18365 beschrieben und festgelegt. Diese Verdingungsordnung für Bauleistungen ist nicht nur für den Auftraggeber von Bedeutung, sondern sie definiert auch neben den Regeln für die Verlegearbeit die Randbedingungen, die für den Handwerker, den Verlegebetrieb und den Händler wichtig sind.

Diese verbindlichen Vorschriften sind generell zu beachten, haben jedoch in Bezug auf das Kleben eine besondere Bewandtnis: Wird nach dieser VOB verlegt, dann ist das Kleben die einzig zulässige Verlegemethode. Abweichungen von DIN 18365 sind dem Auftraggeber als solche „eindeutig und im Einzelnen“ anzugeben. Während bei einer geklebten Verarbeitung eines Bodenbelages nach VOB eine vereinbarte vierjährige und nach gesetzlicher Regelung (BGB) eine fünfjährige Gewährleistung gilt, sollte bei Abweichungen von der DIN 18365 generell eine verkürzte Gewährleistungsfrist mit dem Auftraggeber vereinbart werden, um ein mögliches erhöhtes Risiko – abhängig von der alternativen Verlegemethode – auszuschließen.

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