Loses Auslegen
Beim losen Auslegen wird der textile Bodenbelag ohne Kraftschluss im Raum auf den verlegereifen Untergrund ausgelegt und nur an den Rändern bzw. im Türbereich mit einem doppelseitigen Klebeband fixiert. Aus Sicht des Verbrauchers ist diese Methode die einfachste und preiswerteste Lösung für die Verlegung von textilen Bodenbelägen, da als Verlegehilfen nur doppelseitiges Klebeband oder Klettband benötigt werden.
Ein weiterer Vorteil des losen Auslegens ist der spätere problemlose Austausch des Bodenbelags. Prinzipiell kann eine Beschädigung eines vorhandenen Nutzbodens vermieden werden, so dass sich diese Verlegemethode für den privaten Bereich (z.B. Mietwohnungen) anbietet. Je nach Untergrund sind weichmacherarme Klebebänder (für PVC-Untergründe) zu verwenden.
Allerdings bringt diese Art der Verlegung auch einige Nachteile mit sich. So können lose ausgelegte Waren bei Temperatur- und/oder Feuchtigkeitseinflüssen schrumpfen bzw. sich ausdehnen und dadurch Wellen entstehen (Stolperfallen). Des Weiteren kann durch das Begehen und auch die Beanspruchung des Teppichbodens durch Bürostühle eine stärkere Aussehensveränderung auftreten. Zudem können Waren nur dann lose ausgelegt werden, wenn dies nahtfrei erfolgt. Muss aufgrund von Raumgeometrie oder -größe der textile Bodenbelag mit Nähten konfektioniert werden, kann nicht mehr lose ausgelegt werden. Auch ist zu Bedenken, dass es sich beim losen Auslegen um eine nicht normgerechte Verarbeitung nach DIN 18365 handelt.
Teppichfliesen, die mit einer Schwerbeschichtung ausgerüstet sind, haben aufgrund ihres hohen Gewichts die Eignung als selbst liegende Ware. Die EN 1307 „Textile Bodenbeläge – Einstufung von Polteppichen“ schreibt vor, dass Teppichfliesen für loses Auslegen allerdings ein Mindestgewicht von 3,5 kg/m² haben müssen.
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