Verspannen
Soll ein textiler Bodenbelag nicht fixiert oder geklebt werden, bietet sich das Verspannen als alternative Verlegemethode an. Dies ist die schonendste Verlegeart für einen Textilbelag. Das Verspannen erfolgt auf einem Underlay aus Wolle, Schaum, Vlies, Gummi o.ä. Der textile Bodenbelag wird bei dieser Methode an einer Seite des Raumes auf die schräg stehenden Nägel der Nagelleiste gehakt und auf die Nagelleiste der gegenüber liegenden Wand gespannt. Beim Nachlassen der Spannung hakt sich der textile Bodenbelag auf die schräg stehenden Nägel der dort befestigten Nagelleiste ein. Alternativ zu den Nagelleisten bietet sich für Vliesrücken die Verwendung von breiten Klettbändern an.
Für das Verspannen sind vor allem Webwaren und Tuftingbeläge mit Textilrücken geeignet. Obgleich es sich hierbei um eine der ältesten Verlegemethoden handelt, ist sie als eine Abweichung von der DIN 18365 zu sehen und der Auftraggeber davon in Kenntnis zu setzen.
Durch die Verwendung eines Underlays wird die Elastizität der begehbaren Fläche verbessert und eine zusätzliche Schalldämmung und Wärmeisolierung erzielt. Der textile Bodenbelag ist bei dieser Verlegemethode nicht fest mit dem Untergrund verbunden. Das Verspannen hat eine positive Auswirkung auf das Verschleißverhalten, wodurch die Lebenszeit eines textilen Bodenbelags verlängert wird.
Die Anwendung des Spannverfahrens ist auf keinen speziellen Unterboden begrenzt. Es muss lediglich ein verlegereifer Untergrund vorhanden sein, der für die Verlegung eines Bodenbelags vorbereitet ist. Ein verlegereifer Untergrund (Estrich) ist grundiert und gespachtelt. Zudem muss er sauber, rissfrei, fest, trocken und trennmittelfrei sein. Mit dem Spannverfahren können auch schwierige Verlegeprobleme gelöst werden.
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