Raumluftqualität

Notwendiger Luftaustausch und Einfluss der Luftfeuchte

Frische Luft besteht zu 99,9% aus Sauerstoff, Stickstoff, Edelgasen und Wasserdampf. Der Rest setzt sich zusammen aus mehr als 8.000 Substanzen in Form von Aerosolen, Gasen, Staub und Mikroorganismen wie Viren, Pollen, Pilzen und Bakterien in geringer Konzentration. Sie können selbst bei kleinsten Konzentrationen unangenehm oder sogar schädlich sein und reduzieren die Luftqualität wesentlich. Neben der Raumluftqualität üben auch die beiden Komponenten Lufttemperatur und Luftfeuchte entscheidende Auswirkungen auf die Behaglichkeit aus.

Gallerie

Menschen nehmen die Luftqualität mit dem Geruchssinn und einem allgemeinen chemischen Sinn wahr. Die gemeinsame Reaktion dieser zwei Sinne bestimmt, ob die Luft als frisch und angenehm oder als abgestanden, stickig und unangenehm empfunden wird. Der Mensch erzeugt bei leichter sitzender Tätigkeit ca. 20 Liter Kohlendioxid, dazu Schweiß, evtl. Tabakqualm und Parfüm. Hinzu kommen Emissionen der Raumausstattung wie Möbel, Teppiche und die verarbeiteten Baumaterialien. Für ein behagliches Raumklima ist ein bestimmter Luftaustausch notwendig. Als Richtwert ist ein Luftbedarf von 25-30 Kubikmeter pro Stunde (m3/h) je Person anzusetzen.

Die Luftwechselrate gibt dementsprechend Auskunft über die Raumluftqualität, sie bezeichnet, wie oft die Raumluft pro Stunde komplett gegen Außenluft ausgetauscht wird. Über die Luftwechselrate lässt sich auch eine Grobdimensionierung durchführen.

Anhaltswerte sind hierfür:

  • Wohnungen: 0,3 - 0,5 Raumluft pro Stunde
  • Büros: 1,0 - 2,0 Raumluft pro Stunde
  • Versammlungsräume nach Personenbelegung

Luftgeschwindigkeiten sind sowohl in ihrer natürlichen als auch in mechanischer Form nicht konstant und üben mit ihrem Turbulenzgrad ebenso wie die Raumluftqualität einen erheblichen Einfluss auf das Empfinden der Nutzer aus. Der Mensch kann Raumluftströmungen von 0,1 bis 0,2 m/s als angenehm empfinden und sie akzeptieren.

Luftfeuchtigkeit dagegen wird von Menschen nicht unmittelbar wahrgenommen, nur eine sehr hohe Luftfeuchte – über 65% relative Feuchte – im Sommer wird als unangenehm schwül empfunden. Zu trockene Luft kann auf Dauer spröde Haut und Reizungen der Nasenschleimhaut verursachen. Bei einer Feuchtigkeit der Luft von 50% wird z.B. die Bakterienübertragung um ein Drittel reduziert, bei unter 35% wird die Staubentwicklung sehr begünstigt und Kunststoffe werden elektrisch aufgeladen.

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Bereits zu Beginn der Planung sollten deshalb die zu erwartenden Verhaltensweisen der das Gebäude nutzenden Personen berücksichtigt werden.

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