Recycling

Homogenität, Trennbarkeit, Schadstofffreiheit

Wenn die beim Bau und Betrieb eines Gebäudes eingesetzten Materialien nach ihrer ursprünglichen Nutzung für eine neue Verwendung eingesetzt werden, spricht man von Recycling: Aus einem Abfallprodukt wird ein Sekundärrohstoff.

Gallerie

Im Sinne des nachhaltigen Bauens soll beim Rückbau von Gebäuden und Gebäudeteilen ein möglichst hohes Maß an Recyclingfähigkeit sichergestellt werden, indem bereits in der Planungsphase, insbesondere bei der Materialauswahl, folgende Faktoren beachtet werden:

  • Homogenität:
    Die verwendeten Baustoffe sollten nach Möglichkeit homogen sein. Je weniger unterschiedliche Materialien in einem Gebäude verwendet werden, desto weniger unterschiedliche Entsorgungswege müssen in der Regel berücksichtigt werden.
  • Trennbarkeit:
    Sind die eingesetzten Materialien und Materialverbindungen leicht trennbar, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit auf eine sortenreine Trennung. Je sortenreiner Materialien getrennt werden können, umso größer ist die Chance, sie wieder einsetzen zu können.
  • Schadstofffreiheit:
    Durch die Auswahl und Verwendung von schadstofffreien, recycelbaren Baustoffen kann der Materialkreislauf verlängert und wirtschaftlich optimiert werden. Je hochwertiger die einzelnen Gebäudeelemente recycelt werden können, umso vorteilhafter ist die Bewertung der Eigenschaft „Recyclingfreundlichkeit“.

Die Definition von Recycling gemäß dem Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen lautet: „Recycling (...) ist jedes Verwertungsverfahren, durch das Abfälle zu Erzeugnissen, Materialien oder Stoffen entweder für den ursprünglichen Zweck oder für andere Zwecke aufbereitet werden; es schließt die Aufbereitung organischer Materialien ein, nicht aber die energetische Verwertung und die Aufbereitung zu Materialien, die für die Verwendung als Brennstoff oder zur Verfüllung bestimmt sind“ (§ 3 Abs. 25 KrWG).

Es gibt weitere Kriterien zur Einteilung von Baustoffen und -teilen in Bezug auf den möglichen Wiedereinsatz und dementsprechende Nachhaltigkeit:

  • Wiederverwendung und Vorbereitung zur Wiederverwendung: Nicht mehr benötigte Materialien oder Bauteile werden an einem anderen Ort wieder eingesetzt. Die Vernichtung, Zerlegung oder Beseitigung kann somit entfallen.
  • Energetische Verwertung oder Verfüllung: Verwendung von brennbaren Reststoffen bzw. Abfällen zur Energieerzeugung durch direkte Verbrennung und Aufbereitung zu Materialien, die zur Verfüllung bestimmt sind.
  • „Einfache“ Beseitigung: für Materialien ohne Verwertungskonzept
  • Entsorgung als Sondermüll: für Materialien und Bauteile, die mit Schadstoffen belastet sind

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) gibt die Baufachlichen Richtlinien zum Recycling heraus, Arbeitshilfen zum Umgang mit Bau- und Abbruchabfällen sowie zum Einsatz von Recyclingbaustoffen auf Liegenschaften des Bundes. Sie dient auch für Nicht-Bundesbauten als Planungshilfe und steht auf den unten genannten Webseiten des Ministeriums zum Download zur Verfügung (siehe Surftipps).

Fachwissen zum Thema

Wer nachhaltig Bauen möchte, sollte Baustoffe wählen, die aus nachwachsenden, gut recyclebaren und lange verfügbaren Rohstoffen bestehen (Bild: Wasserstrichziegel).

Wer nachhaltig Bauen möchte, sollte Baustoffe wählen, die aus nachwachsenden, gut recyclebaren und lange verfügbaren Rohstoffen bestehen (Bild: Wasserstrichziegel).

Baustoffe/​-teile

Auswahl der Baustoffe

Verschiedene Kriterien beeinflussen die Einordnung in punkto Nachhaltigkeit: Die Rohstoffe, der Energieaufwand, die Recyclingfähigkeit, aber auch der materialgerechte Einsatz im Bauwerk.

Die einfache Trennbarkeit von Konstruktionen mit Materialien unterschiedlicher Lebensdauer ist ein wichtiges Kriterium der Rückbaubarkeit.

Die einfache Trennbarkeit von Konstruktionen mit Materialien unterschiedlicher Lebensdauer ist ein wichtiges Kriterium der Rückbaubarkeit.

Baustoffe/​-teile

Rückbaubarkeit

Je einfacher ein Gebäude wieder in seine Bestandteile zerlegt werden kann, umso besser ist seine Eigenschaft „Rückbaubarkeit“ zu...

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Mauerwerk sponsored by:
Wienerberger | Kontakt 0511 / 610 70-0 | www.wienerberger.de
Zum Seitenanfang

Cradle-to-Cradle-Prinzip

Das C2C-Prinzip bezeichnet einen idealisierten, geschlossenen Rohstoffkreislauf nach dem Vorbild der Natur, bei dem alle Rohstoffe eines Produkts nach dem Nutzungszeitraum zu 100% im Kreislauf bleiben und wiederverwendet werden können.

Das C2C-Prinzip bezeichnet einen idealisierten, geschlossenen Rohstoffkreislauf nach dem Vorbild der Natur, bei dem alle Rohstoffe eines Produkts nach dem Nutzungszeitraum zu 100% im Kreislauf bleiben und wiederverwendet werden können.

Das Prinzip bezeichnet einen idealisierten, geschlossenen Rohstoffkreislauf nach dem Vorbild der Natur.

Urban Mining

In einer kreislaufgerechten Bauwirtschaft ist nicht nur der Aufbau, sondern auch der Rückbau und die Wiederverwendung im Entwurf berücksichtigt.

In einer kreislaufgerechten Bauwirtschaft ist nicht nur der Aufbau, sondern auch der Rückbau und die Wiederverwendung im Entwurf berücksichtigt.

Die Rückgewinnung von Baustoffen aus der gebauten Umwelt ist ein Zwischenschritt auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft.

Wärmedämmstoffe

Dämmmatte aus Hanf

Dämmmatte aus Hanf

Welche Arten von Dämmstoffen gibt es, welche ökologischen und gesundheitlichen Aspekte gilt es zu berücksichtigen?

Lehm

Der Lehmbau erlebt im Zuge aktueller Nachhaltigkeitsdebatten eine Renaissance, denn Lehm lässt sich meist lokal gewinnen.

Der Lehmbau erlebt im Zuge aktueller Nachhaltigkeitsdebatten eine Renaissance, denn Lehm lässt sich meist lokal gewinnen.

Der Jahrtausende alte Lehmbau erlebt gerade eine Renaissance – als Möglichkeit mit einem lokalen Baustoff umwelt- und gesundheitsverträglich zu bauen.

Recycling

Im Sinne des nachhaltigen Bauens soll beim Rückbau von Gebäuden und Gebäudeteilen ein möglichst hohes Maß an Recyclingfähigkeit sichergestellt werden.

Im Sinne des nachhaltigen Bauens soll beim Rückbau von Gebäuden und Gebäudeteilen ein möglichst hohes Maß an Recyclingfähigkeit sichergestellt werden.

Welche Faktoren sollten in der Planungsphase beachtet werden, damit Baumaterialien Teil einer Kreislaufwirtschaft sind?

Stroh

Unter den Begriff Stroh fallen alle Arten von getrockneten Stängeln (der Pflanze zwischen Wurzel und Ähre) von Getreiden.

Unter den Begriff Stroh fallen alle Arten von getrockneten Stängeln (der Pflanze zwischen Wurzel und Ähre) von Getreiden.

Das regional verfügbare und nachwachsende Baumaterial hat eine höhe wärmedämmende Wirkung. Wie kann es für Wohnhäuser eingesetzt werden, was ist dabei zu beachten?

Holz

Fachwerkbau aus Holz und Ziegelausfachung in Norddeutschland (um 1800)

Fachwerkbau aus Holz und Ziegelausfachung in Norddeutschland (um 1800)

Über die Vorteile des nachwachsenden Baumaterials, das seit Jahrtausenden verwendet wird, und die vielfältigen Anwendungen in der Architektur.

Auswahl der Baustoffe

Wer nachhaltig Bauen möchte, sollte Baustoffe wählen, die aus nachwachsenden, gut recyclebaren und lange verfügbaren Rohstoffen bestehen (Bild: Wasserstrichziegel).

Wer nachhaltig Bauen möchte, sollte Baustoffe wählen, die aus nachwachsenden, gut recyclebaren und lange verfügbaren Rohstoffen bestehen (Bild: Wasserstrichziegel).

Verschiedene Kriterien beeinflussen die Einordnung in punkto Nachhaltigkeit: Die Rohstoffe, der Energieaufwand, die Recyclingfähigkeit, aber auch der materialgerechte Einsatz im Bauwerk.

Ökobilanz

In einer Lebenszyklusanalyse wird die ganze Lebensdauer des Gebäudes, die Bauphase, die Nutzungsphase mit möglichen Umnutzungen sowie Abriss und Entsorgung berücksichtigt, und es kann der Beitrag der Bauprodukte zur Energieeffizienz oder zu weiteren Aspekten nachhaltiger Bewirtschaftung eines Gebäudes dargestellt werden.

In einer Lebenszyklusanalyse wird die ganze Lebensdauer des Gebäudes, die Bauphase, die Nutzungsphase mit möglichen Umnutzungen sowie Abriss und Entsorgung berücksichtigt, und es kann der Beitrag der Bauprodukte zur Energieeffizienz oder zu weiteren Aspekten nachhaltiger Bewirtschaftung eines Gebäudes dargestellt werden.

Die Ökobilanz liefert eine systematische und standardisierte Datengrundlage, um aus Deklarationen einzelner Bauprodukte die ökologische Bewertung eines Bauwerks zu erstellen.

Rückbaubarkeit

Die einfache Trennbarkeit von Konstruktionen mit Materialien unterschiedlicher Lebensdauer ist ein wichtiges Kriterium der Rückbaubarkeit.

Die einfache Trennbarkeit von Konstruktionen mit Materialien unterschiedlicher Lebensdauer ist ein wichtiges Kriterium der Rückbaubarkeit.

Je einfacher ein Gebäude wieder in seine Bestandteile zerlegt werden kann, umso besser ist seine Eigenschaft „Rückbaubarkeit“ zu...

Mauersteine

Akustik-Klinker aus der Vormauerziegelserie Terca von Wienerberger

Akustik-Klinker aus der Vormauerziegelserie Terca von Wienerberger

Hauptbestandteile wie Kalk, Sand, Ton, Lehm und Wasser sorgen in erster Linie für eine positive Bewertung, auch weil die Rohstoffe überwiegend in heimischen Regionen abgebaut und ohne lange Transportwege verarbeitet werden können. Positiv wirkt sich auch die Wärmespeicherfähigkeit aus.

Beton

Hightech-Beton lässt sich für die unterschiedlichsten Zwecke optimieren

Hightech-Beton lässt sich für die unterschiedlichsten Zwecke optimieren

Sand, Kies und Wasser in Kombination mit Zement aus Kalkstein und Ton – aus diesen vielerorts vorhandenen Stoffen besteht Beton....

Glas

Wesentliche Eigenschaft von Glas ist die Lichtdurchlässigkeit – allerdings nur für einen Teil des Lichtspektrums (im Bild: Punktgelagerte Überkopfverglasung der Neuen Messe Leipzig; gmp Architekten, 1996).

Wesentliche Eigenschaft von Glas ist die Lichtdurchlässigkeit – allerdings nur für einen Teil des Lichtspektrums (im Bild: Punktgelagerte Überkopfverglasung der Neuen Messe Leipzig; gmp Architekten, 1996).

Wesentliche Eigenschaft von Glas ist die Lichtdurchlässigkeit – allerdings nur für einen Teil des Lichtspektrums. Die Anordnung der Glasflächen hat großen Einfluss auf den Raumkomfort und Energiebedarf von Gebäuden.

Wandaufbauten vergleichen

Das Berechnungs-Tool von Wienerberger ermöglicht den schnellen Vergleich verschiedener Wandaufbauten im Hinblick auf ihre CO2-Emissionen.

Partner-Anzeige