Gasthof mit Chalets auf der Alpe Furx

Behutsam eingefügt in Holzbauweise

Kein Verkehr, kein Lärm, nur Natur – auf der Alpe Furx, einem Voralberger Hochplateau über dem Rheintal, können die Gäste das ganze Jahr Ruhe und schönen Ausblick über die Alpen bis hin zum Bodensee erleben. Auf 1.200 Metern ü.M. liegt an einem steil abfallenden Hanggrundstück der Gasthof Peterhof, umgeben von zehn Chalets in Holzbauweise. Baumschlager Eberle Architekten ordneten die Ferienhäuser versetzt zueinander an, so dass jedes einzelne gute Aussicht auf die Natur bietet. Die Fassaden sind mit Lärchenholzschindeln gedeckt und stellen so einen regionalen Bezug her.

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Kleine Siedlung in Hanglage

Die Bausubstanz des ehemaligen Peterhofes, der sich seit den 1950er Jahren zu einem familiengeführten Hotelbetrieb mit rund 50 Betten entwickelt hatte, war so schlecht, dass die Sanierung nicht wirtschaftlich war. In Anlehnung an die lange Holzbautradition in der Region Voralberg sollte ein Neubau aus dem nachwachsenden Baumaterial errichtet werden. Anstelle des Altbaus entstand das neue Haupthaus in Holzbauweise, ergänzt durch zehn Chalets in einer Größe von 85 Quadratmetern. Während sich das Haupthaus mit Restaurant am Fuße des Hanges befindet, sind die Ferienhäuser auf dem rund 12.400 Quadratmeter großen Grundstück weiter oben platziert, mit Ausrichtung gen Süden und Westen. Wege, Kreuzungen und Plätze verbinden die zweistöckigen Häuser und das Haupthaus.

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Lärchenholzschindeln für Dach und Fassade

Die Ferienhäuser sind gleich groß, haben ein Satteldach und sind im Wesentlichen identisch gestaltet. Durch die versetzte Anordnung und eine unterschiedlich abgewinkelte Ausrichtung ergibt sich eine jeweils unverstellte Aussicht. Die Häuser sind in vorgefertigter Holzrahmenbauweise auf einem Betonfundament erstellt. Die äußere Hülle bildet eine hinterlüftete Schindelfassade aus unbehandeltem Lärchenholz; die Dächer sind ebenfalls mit Lärchenholzschindeln gedeckt. Dadurch entsteht eine Ensemblewirkung mit insgesamt ruhigem, harmonischen Erscheinungsbild. Die Holzschindeln gelten als widerstandsfähig und frostsicher.

Große Fensterflächen sorgen in den Chalets für lichtdurchflutete Räume. Die vorgelagerten Loggien ermöglichen den geschützten Aufenthalt im Freien sowie ein Bad im Zuber. Das Innere ist offen und großzügig: Ein Raum zum Wohnen, Kochen und Essen befindet sich im Erdgeschoss, an die Diele grenzt ein Duschbad. Im Obergeschoss sind ein Schlafraum, ein Badezimmer und eine Sauna untergebracht. Dominierend ist unbehandeltes Tannenholz als Bekleidung der Decken, Wände und Böden. Auch die Möbel sind überwiegend aus Holz gefertigt. In der Küche kommt schwarz gebeiztes Eschenholz zum Einsatz.

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Lichtdurchflutetes Restaurant mit Weitblick

Um die Aussicht der Ferienhäuser nicht zu beeinträchtigen, blieb das Hauptgebäude zweigeschossig (das ehemalige Gasthaus hatte fünf Stockwerke). Geschosshohe Verglasungen im Restaurant bieten Ausblick Richtung Rätikon, Alpstein, Rheintal und zur Skipiste. Der im Süden und Westen stark verwinkelte Grundriss formt Ausbuchtungen des Speisesaals als kleine Gasträume und bildet andererseits geschützte Nischen auf der Terrasse. Das Haupthaus ist ebenfalls ein Holzrahmenbau mit einer Fassade aus Lärchenholzschindeln.

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Das relativ flach geneigte und asymmetrisch aufgefaltete Dach ist mit Kupferblech gedeckt. Die Untersicht erzeugt unterschiedliche Raumhöhen, was die Akustik verbessert. In dem weiträumigen, offen konzipierten Restaurant schafft Holz eine warme Atmosphäre. Für Decke und Wände kam unbehandeltes Weißtannenholz zum Einsatz, der Boden ist mit strapazierfähigem Kerneschenholz ausgestattet. Tische, Bänke und Stühle sind aus hellem Ahornholz gefertigt. Wärmepumpen mit Erdsonden sorgen für die Temperaturregelung der Gebäude.

Bautafel

Architekten: Baumschlager Eberle, Lustenau
Projektbeteiligte: Rhomberg Bau, Bregenz (Generalunternehmer); Hämmerle-Huster, Bregenz (Statik); Sohm Holzbautechnik Alberschwende (Holzbau); Holzbau Feuerstein, Au (Innenausbau)
Bauherr*in: F25 Projektgesellschaft, Rankweil
Fertigstellung: 2021
Standort: Furx 25, 6835 Batschuns, Österreich
Bildnachweis: Albrecht Imanuel Schnabel, Rankweil

Baunetz Architekt*innen

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