Verbindungen vorgefertigter Decken- und Wandsysteme
Stöße und Anschlüsse flächiger Tragelemente
Insbesondere für den mehrgeschossigen Holzbau haben sich vorgefertigte Decken- und Wandsysteme durchgesetzt, mit deren Errichtung spezifische Füge- und Verbindungstechniken einhergehen. Durch die Vorfertigung lässt sich ein Teil des Bauprozesses, der ansonsten unter freiem Himmel der Witterung ausgesetzt ist, in die Produktionshalle verlagern. Dort ist eine hohe Präzision unter relativ konstanten klimatischen Bedingungen möglich. Die Errichtung des Gebäudes vor Ort lässt sich damit enorm verkürzen.
Gallerie
Auf dem Markt sind verschiedene flächige, raumbildende Systeme: Wand- und Deckenelemente aus Brettschichtholz oder Brettsperrholz, Hohlkastenelemente mit Stegen sowie einer oberen und unteren Tragschicht, großflächige Elemente in Holzrahmenbauweise oder Holzbalkendecken mit Querträgern und Tragschicht.
Die Fügung der Bauelemente kann über hölzerne Dübel
geschehen (Abb. 1,2), auch eine Verbindung durch Nut und Feder oder
eine Überfälzung (Abb. 5) sind üblich. Auf der Baustelle werden die
Bauteile zusätzlich verschraubt bzw. mit Dübeln oder anderen
Formteilen aus Stahl gegen Schub gesichert. Eine weitere
Möglichkeit ist die Verschraubung, Verklammerung oder Vernagelung
eines aufgelegten Bretts bzw. Streifens aus Holzwerkstoffen (Abb.
6).
Brettstapelelemente setzen sich aus einzelnen Lamellen (Bretter, Bohlen oder Kanthölzer aus Nadelholz) zusammen, die vernagelt, verdübelt oder verleimt sind. Die Stöße der Brettstapelelemente sind in der Regel mit Nut und Feder ausgestattet bzw. überfälzt, oder aber sie werden mit Stabdübeln aus Buchenholz verbunden. Dabei ist die Holzfeuchte der Buchendübel beim Eintreiben geringer als die der Nadelholzbretter, sodass die Dübel Feuchte aufnehmen und quellen. Dadurch klemmen sie fest und erzeugen eine steife Verbindung.
Brettsperrholz entsteht durch Stapelung einzelner getrockneter, gehobelter und mit Klebstoff versehenen Bretter (größtenteils Nadelholz) im Pressbett, die unter hohem Druck und optional unter Einwirkung von Wärme miteinander verklebt werden. Brettsperrholzelemente werden häufig durch Schrauben (selbstbohrende Vollgewindeschrauben) oder mittels Winkelverbinder miteinander verbunden. Zum Einsatz kommen auch Stabdübel, Bolzen und Passbolzen sowie in seltenen Fällen Dübel besonderer Bauart oder eingeklebte Stahlteile.
Neu auf dem Markt ist eine x-fix genannte
Holz-Holz-Verbindung aus Buchen- oder Birkenfurniersperrholz. Es
handelt sich um eine selbstspannende Verbindung für Wand- und
Deckenelemente aus Brettsperrholz. Sie besteht aus zwei Teilen,
deren Querschnitt zusammengesetzt etwa X-förmig bzw.
doppelt schwalbenschwanzförmig ist. Durch Einschlagen der
Kopplungsknoten (X-fix C) bzw. Kopplungsleisten (X-fix
L) wird Form- und Kraftschluss erzielt (Abb. 8,9).
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