Allgemeines zum konstruktiven Holzschutz

Schutz vor Feuchtigkeit als wesentliche Bauaufgabe

Ist Holz vor Feuchtigkeit geschützt, bleiben seine Substanz und Eigenschaften dauerhaft erhalten. Beispielsweise sind Deckenbalken und andere Holzkonstruktionen in der Wartburg fast tausend Jahre alt und erfüllen ihre baukonstruktiven und statischen Aufgaben heute noch ebenso wie zur Zeit ihrer Errichtung. Über dem Fasersättigungspunkt, der bei den meisten Holzarten um die 30 Prozent mittlerer Holzfeuchte liegt, können jedoch Pilze und Mikroben wachsen, die das Material zerstören. Der Schutz vor Feuchtigkeit ist daher die wesentliche Aufgabe beim Bauen mit Holz.

Gallerie

In der Nachkriegszeit bis in die 1980er-Jahre war man der Ansicht, Holz könnte den Anforderungen an Baumaterialien am besten genügen, wenn es chemisch behandelt und damit dauerhaft wäre. Damit erhielten aber nicht nur teilweise gefährliche Giftstoffe Einzug in Arbeitsprozesse und Wohnumgebungen, sondern auch die Wirksamkeit war oft nicht dauerhaft. Seitdem hat glücklicherweise ein Umdenken stattgefunden, das dazu geführt hat, dass chemischer Holzschutz inzwischen weitgehend verboten ist.

Bauholz wird heute im Zuge der Herstellung thermisch getrocknet. Dabei werden bereits viele Holzinhaltsstoffe (z.B. Terpene) ausgedünstet oder umgewandelt, die holzzerstörende Insekten anlocken könnten. Im Zuge der Errichtung wird darauf geachtet, dass das Holz nicht nass wird (organisatorischer Holzschutz). Das Prägendste ist jedoch der konstruktive Holzschutz, der die dauerhafte Trockenheit des Holzes (Holzfeuchte unter 20 Prozent) garantiert. Er wirkt sich stark auf die Verwendungsmöglichkeiten von Holz in der Architektur aus.

Moderne Anforderungen und Jahrtausende alte Bautradition

Der konstruktive Holzschutz greift auf den Erfahrungsschatz einer Jahrtausende alten Bautradition zurück. Während jedoch in der Vergangenheit Konstruktionen oft darauf ausgelegt waren, dass Bauteile regelmäßig ausgetauscht werden konnten, ist das heutige Verständnis auf langfristigere Lösungen ausgelegt. Außerdem sind moderne Gebäudehüllen darauf ausgelegt, Energieverluste auf ein Minimum zu reduzieren.

Alle Tragwerksteile eines Gebäudes aus Holz sind so einzubauen oder zu verkleiden, dass sie weder der Witterung ausgesetzt sind, noch durch Feuchtigkeit aus dem Innenraum (Dampfdiffusion, Konvektion von Raumluft durch Außenbauteile) dauerhaft feucht sind. In den meisten zeitgenössischen Holzbauten ist das Tragwerk nur im Inneren oder an Dachuntersichten sichtbar, um sie vor Bewitterung zu schützen. Obwohl Holz keine problematische Wärmebrücke darstellt, durchdringen Tragwerksteile die Gebäudehülle im Normalfall nicht, damit die Luftdichtung/Dampfdichtung nicht unterbrochen ist.

Autor: Stefan Krötsch

Fachwissen zum Thema

Holzschutz

Baulicher Holzschutz

Grundsätzliche und besondere bauliche Maßnahmen

Holzarten und spezifische Eigenschaften

Holzarten und spezifische Eigenschaften

Baustoff Holz

Eigenschaften und Merkmale von Holz und Holzwerkstoffen

Holz verändert sein Volumen abhängig von der Umgebungsfeuchte. Die Zug- und Druckfestigkeit ist je nach Faserrichtung sehr unterschiedlich.

Aus der Jungsteinzeit bis in die Bronzezeit sind Überreste von Pfahlbauten erhalten, die eine frühe Holzbaukultur der Bodenseeregion und der Ostschweiz dokumentieren (im Bild: Unteruhldingen am Bodensee).

Aus der Jungsteinzeit bis in die Bronzezeit sind Überreste von Pfahlbauten erhalten, die eine frühe Holzbaukultur der Bodenseeregion und der Ostschweiz dokumentieren (im Bild: Unteruhldingen am Bodensee).

Einführung

Geschichte des Holzbaus

Nicht nur die Form der Bauteile hat sich gewandelt über die Jahrtausende, auch die Art der Fügung und Kombination mit anderen Materialien ist vielfältig.

Holz ist hygroskopisch, es nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf.

Holz ist hygroskopisch, es nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf.

Grundlagen

Holzfeuchtigkeit und Nutzungsklassen

Was ist mit Gleichgewichtsfeuchte gemeint und nach welchen Kriterien werden Holzbauprodukte in Nutzungsklassen eingeordnet?

Tragwerk der Multihalle in Mannheim (Carlfried Mutschler und Frei Otto, 1974): Lattengitterschale mit einer Spannweite von 85 Metern

Tragwerk der Multihalle in Mannheim (Carlfried Mutschler und Frei Otto, 1974): Lattengitterschale mit einer Spannweite von 85 Metern

Einführung

Ingenieurholzbau

Immer mehr traditionell handwerkliche Verbindungstechniken können maschinell hergestellt werden. Konstruktive Vielfalt und Leichtigkeit zeichnen die effizienten Strukturen im Ingenieurholzbau aus.

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Holz sponsored by:
Informationsdienst Holz | getragen durch den Informationsverein Holz, Düsseldorf
Kontakt: +49 (0) 211 9665580 | info@informationsvereinholz.de
und Holzbau Deutschland Institut e.V., Berlin
Kontakt: +49 (30) 20314533 | kontakt@institut-holzbau.de
und Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V., Wuppertal
Kontakt: +49 (0) 20276972732 | info@studiengemeinschaft-holzleimbau.de
Zum Seitenanfang

Allgemeines zum konstruktiven Holzschutz

Der konstruktive Holzschutz greift auf den Erfahrungsschatz einer Jahrtausende alten Bautradition zurück. Für Holzhäuser in alpiner Region typisch sind weite Dachüberstände.

Der konstruktive Holzschutz greift auf den Erfahrungsschatz einer Jahrtausende alten Bautradition zurück. Für Holzhäuser in alpiner Region typisch sind weite Dachüberstände.

Der konstruktive Holzschutz greift auf den Erfahrungsschatz einer Jahrtausende alten Bautradition zurück; heute zählen Energieverluste und Langlebigkeit.

Baulicher Holzschutz

Grundsätzliche und besondere bauliche Maßnahmen

Bewitterte Bauteile

Holz-Beton-Verbundbrücken in Schwäbisch Gmünd, 2012: Integrale HBV-Brücken mit 28 und 26 Meter Spannweite; 20 cm starke und 3,40 m breite Stahlbetonplatte C 40/50; indirekte Lagerung der Holzplatte in der Stahlbetonplatte; Holzplatte als blockverleimter Brettschichtholzträger aus NH GL 32c, im Querschnitt schlagregensicher mit > 30° zur Vertikalen gestuft, 22 m lang, 60 cm hoch und 2,80 m breit.

Holz-Beton-Verbundbrücken in Schwäbisch Gmünd, 2012: Integrale HBV-Brücken mit 28 und 26 Meter Spannweite; 20 cm starke und 3,40 m breite Stahlbetonplatte C 40/50; indirekte Lagerung der Holzplatte in der Stahlbetonplatte; Holzplatte als blockverleimter Brettschichtholzträger aus NH GL 32c, im Querschnitt schlagregensicher mit > 30° zur Vertikalen gestuft, 22 m lang, 60 cm hoch und 2,80 m breit.

Welche grundlegenden Maßnahmen sind zu beachten, damit frei der Witterung ausgesetzte Holzbauteile dauerhaft sind?

Gebrauchsklassen und Dauerhaftigkeit

Dauerhaftigkeitsklassen nach DIN EN 350 gegen Holz zerstörende Pilze und mechanische Eigenschaften nach DIN EN 68364 für ausgesuchte Holzarten. 5 Dauerhaftigkeitsklassen von 1 = sehr dauerhaft bis 5 = nicht dauerhaft – Farbkernholz ohne Erdkontakt von Eiche, Robinie und Edelkastanie sind dauerhafte Hölzer.

Dauerhaftigkeitsklassen nach DIN EN 350 gegen Holz zerstörende Pilze und mechanische Eigenschaften nach DIN EN 68364 für ausgesuchte Holzarten. 5 Dauerhaftigkeitsklassen von 1 = sehr dauerhaft bis 5 = nicht dauerhaft – Farbkernholz ohne Erdkontakt von Eiche, Robinie und Edelkastanie sind dauerhafte Hölzer.

Welche Gruppen von Holz zerstörenden Organismen gibt es, und ab welcher Holzfeuchte besteht die Gefahr eines Pilzbefalls?

Neue Broschüre

Aktuelle Ingenieurholzbauten im Kontext von Projekt- und Stadtentwicklung werden im neuen Heft der Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V. beleuchtet. Jetzt kostenfrei herunterladen!

Partner-Anzeige