Lombard-Effekt
Die Wechselwirkung zwischen der akustischen Ausstattung eines Raums, dem vorhandenen Geräuschpegel und den Menschen, die dort kommunizieren, beschreibt der sogenannte Lombard-Effekt. Der Mensch passt seine Sprachleistung intuitiv dem Hören der eigenen Stimme an – was beispielsweise beim Tragen von Kopfhörern bzw. Gehörschutz leicht feststellbar ist.
In einem belebten Foyer oder in einem Klassenraum, in dem viele
Schüler reden, heben die Stimmen sich kontinuierlich und
„schaukeln“ sich gegenseitig hoch. Unbewusst wird lauter und mit
höherer Sprachfrequenz gesprochen. In Räumen mit überwiegend
schallreflektierenden Oberflächen und langen Nachhallzeiten nimmt
die Sprachverständlichkeit demnach kontinuierlich ab, je mehr bzw.
je lauter dort gesprochen wird. Entdeckt hat diesen Effekt der
französische Wissenschaftler Étienne Lombard. Der Effekt lässt sich
jedoch auch umkehren – durch die Verwendung von schalldämmenden
Materialien und einer Verkürzung der Nachhallzeit
wird das Gegenteil erreicht: Je besser die Sprachverständlichkeit
und je weniger Störgeräusche es gibt, desto leiser sprechen die
Anwesenden insgesamt.