Lindan
Lindan (y-Hexachlorcyclohexan, y-HCH) ist ein neurotoxisch
wirkendes Insektizid, das seit den 1950er Jahren in der Land- und
Forstwirtschaft sowie der Veterinär- und Humanmedizin eingesetzt
wird. Dort dient es beispielsweise der Bekämpfung von Läusen und
Milben. In Deutschland wurde Lindan in lösemittelhaltigen
Holzschutzmitteln verwendet. Der Stoff zählt zur Gruppe der
besonders gesundheits- und umweltschädlichen persistenten
organischen Schadstoffe, den POPs (im Englischen für Persistent
Organic Pollutants).
Lindan und Pentachlorphenol (PCP) waren zwischen den 60er und 80er
Jahren die am weitesten verbreiteten Holzschutzmittel.
Holzteile im Innenraum wurden großflächig damit imprägniert. Da die
Holzschutzmittel-Wirkstoffe nur in geringem Umfang verdampfen,
baute sich über die Zeit eine hohe Belastung im Holz auf. Bei
großen Flächen im Wohnraum kann es noch heute zu hohen
Konzentrationen von Lindan in der Raumluft und im Hausstaub kommen
- was deshalb gesundheitsschädigend ist, weil sich der Wirkstoff im
Fettgewebe anreichert und als Langzeitgift wirkt. Den größten
Anteil an der Lindanbelastung des Menschen haben allerdings
Nahrungsmittel. Lindan ist schlecht in Wasser löslich, jedoch
leicht in organischen Lösungsmitteln wie Aceton oder aromatischen
und chlorierten Lösungsmitteln. Außer über die Bindung an
organisches Material im Boden kann Lindan auch mit dem Regen oder
durch künstliche Bewässerung ins Grundwasser transportiert
werden.
Seit 2006 ist die Herstellung und Verwendung von Lindan in der EU
verboten. In Holzschutzmittellacken und -lasuren ist es schon
früher durch andere insektizide Stoffe ersetzt worden. Es ist
jedoch keineswegs auszuschließen, dass im Ausland hergestellte
Hölzer weiterhin Lindan enthalten.
Baunetz Wissen Holz sponsored by:
Informationsdienst Holz | getragen durch den Informationsverein Holz, Düsseldorf
Kontakt: +49 (0) 211 9665580 | info@informationsvereinholz.de
und Holzbau Deutschland Institut e.V., Berlin
Kontakt: +49 (30) 20314533 | kontakt@institut-holzbau.de
und Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V., Wuppertal
Kontakt: +49 (0) 20276972732 | info@studiengemeinschaft-holzleimbau.de