Beurteilung von Bruchbildern
Bei Schadensfällen an Glasbauteilen stellt sich immer die Frage nach der Ursache. Wurde der Schaden durch eine kalkulierbare Beanspruchung, wie z.B. den Einwirkungen aus Wind, Schnee und Eigengewicht, verursacht oder durch konstruktiv vermeidbare Zwängungen, Vandalismus oder andere Gewalteinwirkungen? Eine häufige Schadensursache sind lokale Stöße und Schläge auf die Glasoberfläche durch Hagelschlag, Stein- oder Ballwurf, Vogelflug und der Anprall von Personen.
Gallerie
Zur Beurteilung der Schadensursache kann das Bruchbild der
Scheibe wertvolle Hinweise liefern. Bei Floatglas und
teilvorgespanntem Glas (TVG) kann der
Bruchursprung in der Regel einfach aus der Art der Rissverzweigung
und der Struktur der Bruchoberfläche bestimmt werden. Direkt um den
Bruchursprung herum bildet sich eine kleine, nahezu glatte
Bruchfläche (Bruchspiegel). Mit zunehmender Entfernung vom
Bruchursprung wird das Bruchbild zunächst rau (Rauzone) und dann
wellig mit einer steigenden Tendenz zur Bildung von Sekundärrissen
bzw. Rissverzweigung. Bei idealen Bruchspiegeln lässt sich aus dem
Bruchspiegelradius mit empirisch ermittelten Formeln der
Bruchmechanik die Bruchspannung ermitteln.
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