_Glas
Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert)
Der Gesamtenergiedurchlassgrad, kurz g-Wert genannt, erfasst die Energiedurchlässigkeit eines transparenten Bauteils, wie etwa einer Verglasung. Er setzt sich zusammen aus der direkt durchgelassenen Sonnenstrahlung und der sekundären Wärmeabgabe, die vom Glas nach innen durch Abstrahlung und Konvektion erfolgt.
Gallerie
Ein g-Wert von 1 entspricht einem Energiedurchlass (Wärmegewinn) von 100%. Herkömmliches Glas ohne Beschichtung hat einen g-Wert von ca. 0,85 oder 85%, das bedeutet, dass 85% der eingestrahlten Energie in den Raum hinter der Glasscheibe gelangen kann. Der Rest wird reflektiert oder von der Scheibe absorbiert. Bei einer modernen Dreifachverglasung liegt der Wert bei etwa 0,55. Eine Verringerung des Durchgangs von solarer Strahlung (= niedrigerer g-Wert) lässt sich durch folgende Maßnahmen erreichen:
- Anordnung einer Beschichtung auf der Außenscheibe von
Isolierverglasung: Die Beschichtung besteht aus Edelmetallen und
wird auf der Scheibenoberfläche zum Scheibenzwischenraum
aufgebracht
- Anordnung einer überwiegend reflektierenden Oxidschicht oder einer reflektierenden und absorbierenden Oxidschicht
- In der Masse eingefärbte Gläser (= Absorptionsgläser): Sie fangen die Wärmestrahlung der Sonne ein und führen die Energie nach beiden Seiten ab. Da die Wärmeabgabe nach innen nur ein Drittel beträgt, reduziert sich der Strahlungsdurchgang.
Fensterflächen aus Isolierglas
sollen üblicherweise eine kombinierte Schutzwirkung gegenüber
solarer Strahlung (Sonnenschutzwirkung) und Wärmeschutz
gewährleisten. Zu diesem Zweck werden die Isoliergläser aus
Glasscheiben mit verschiedenen Beschichtungen zu einer Einheit
zusammengesetzt: Auf der Innenseite der Außenscheibe wird die oben
beschriebene Beschichtung zur Reduzierung des g-Wertes aufgebracht.
Für den Wärmeschutz bzw. die Reduzierung des U-Wertes sorgt eine
zusätzliche Metallbeschichtung. Sie wird bei einem 2-fach
Isolierglas auf der gegenüberliegenden Scheibe im Scheibenzwischenraum
angeordnet. Handelt es sich um ein 3-fach Isolierglas wird die
Beschichtung auf der Außenseite der Innenscheibe aufgebracht. Bei
der Montage der Isolierglasscheibe ist auf die richtige Ausrichtung
zu achten.
Um die Anforderungen der Energieeinsparverordnung
(EnEV 2014) zu erfüllen, ist im Neubau der Primärenergiebedarf im
Vergleich zu einem Referenzgebäude aussschlaggebend. Festgelegt
sind Kennwerte aus dem Referenzgebäude und Maximalwerte. Für
Fenster beispielsweise liegt der UW-Wert bei maximal 1,3
W/m²K, der g-Wert bei 0,6. Wichtig dabei ist, dass sich diese
Angaben auf die Vorgabewerte des Referenzgebäudes beziehen und
keine Mindestanforderungen darstellen. Die Höchstwerte des
Gesamtenergiedurchlassgrades (Referenzgebäude) bei erstmaligem
Einbau, Ersatz und Erneuerung von gegen Außenluft angrenzenden
Fenstern, Fenstertüren, Dachflächenfenstern und Glasdächern lauten
exemplarisch für Nichtwohngebäude mit Innentemperaturen von
mindestens 19°C im Heizfall:
- Fenster und Fenstertüren: g = 0,60
- Dachflächenfenster: g = 0,60
- Vorhangsfassaden: g = 0,48
- Glasdächer: g = 0,63
- Lichtbänder: g = 0,55
- Lichtkuppeln: g = 0,64
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