Einteilung der Basisgläser
Glas ist ein unverzichtbarer Baustoff im Hochbau. Er versorgt Innenräume mit Tageslicht und stellt die optische Verbindung nach außen her. Die ersten aus diesem Material hergestellten Objekte waren Glasperlen, ab etwa 1450 v. Chr. entstanden in Mesopotamien und Ägypten die ersten Glasgefäße. Die ältesten Fenster in Europa stammen aus der Zeit um 1000 n.Chr. Bis heute hat sich zwar an deren grundlegender Eigenschaft, der Lichtdurchlässigkeit, nichts geändert, doch sind Fenster bzw. Gläser mittlerweile Hightechprodukte, die unterschiedliche Oberflächen besitzen und eine Vielzahl an Funktionen erfüllen können.
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Die Grundlage für alle Verglasungen im Bauwesen bilden sogenannte Basisgläser. Entsprechend DIN EN 572: Glas im Bauwesen - Basiserzeugnisse aus Kalk-Natronsilicatglas werden folgende Basiserzeugnisse differenziert:
- Floatglas (DIN EN 572-2)
Floatglas aus Kalk-Natronsilikatglas ist aufgrund seiner hohen optischen Qualität und verfügbaren Größen das heute am meisten verwendete Bauglas. Beim Floatglasverfahren wird die Glasschmelze in einem endlosen Glasband über ein flüssiges Zinnbad geführt und richtet sich dort spannungsfrei und völlig eben aus. Nach der Abkühlung und dem Zuschnitt wird das Floatglas üblicherweise zu Funktionsgläsern weiterverarbeitet.
- Poliertes Drahtglas (DIN EN 572-3)
Drahtglas zählt zu den Gussgläsern, welches bereits vor der Entwicklung des Verbundglases in Bereichen eingesetzt wurde, bei denen nach dem Bruch einer Scheibe Verletzungen durch Glassplitter verhindert werden sollten. Poliertes Drahtglas wird in den Dicken 7 mm und 10 mm hergestellt.
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- Gezogenes Flachglas (DIN EN 527-4)
Im Gegensatz zu Floatglas wird gezogenes Flachglas kontinuierlich in einem anfangs vertikalen Ziehverfahren aus der Glasschmelze mit beidseitig feuerpolierten Oberflächen hergestellt. Gezogenes Flachglas weist eine spezielle Schlierenbildung und optische Fehler auf, sodass es in der Regel für denkmalgerechte Sanierungen verwendet wird.
- Ornamentglas (DIN EN 572-5)
Ornamentgläser zählen ebenfalls zu den Gussgläsern, welche nach dem Prinzip der überlaufenden Wanne hergestellt, direkt von Walzen abgezogen, gekühlt und geschnitten werden. Die Walzen sind hierzu mit einer Struktur versehen.
- Drahtornamentglas (DIN EN 572-6)
Wie poliertes Drahtglas nach DIN EN 572-3, jedoch mit ornamentierter Oberfläche. Drahtornamentglas wird üblicherweise in Dicken von 6 mm bis 9 mm angeboten.
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