_Flachdach
Dämmung von nicht belüfteten Flachdächern
Gallerie
Folgende Aspekte sind bei der Dämmung von unbelüfteten Dächern
zu beachten:
- Feuchtigkeitseinschlüsse zwischen Dampfsperre
und Dachabdichtung
sind sicher zu vermeiden. Die Wärmedämmstoffe sind während der
Lagerung und Verlegung vor Durchfeuchtung zu schützen. Eine
Verlegung der Dämmplatten bei Regen ist nicht möglich.
Feuchtigkeitseinschlüsse würden in Form von Wasserdampf durch die
Dämmschicht durchdiffundieren, sich unter der Dachabdichtung
sammeln und zu Dampfblasen führen.
- Flachdächer sollen entsprechend den Flachdachrichtlinien ein
Gefälle von mindestens 2% haben. Diese Forderung kann leicht
erfüllt werden durch die Verwendung von Gefälledämmelementen. Diese
Dämmungen werden nach computergesteuerten Schnittlisten mittels
automatischer Programmsteuerung in Platten geschnitten, nachdem
eine genaue Planung der gesamten Gefälledämmung mit Verlegeplänen
und Elementlisten erstellt wurde. Bei Gefälledämmschichten müssen
Dachneigungen, Gefälleverlauf und Dämmschichtdicke so geplant
werden, dass im Bereich des tiefsten Punktes (Regenablauf) der
Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 Wärmeschutz und
Energie-Einsparung in Gebäuden, Tab. 1 nicht unterschritten
wird. Die Anfangsdicke sollte 80 mm betragen. Bei größeren
Dämmstoffdicken sollte die Dämmschicht zweilagig ausgeführt
werden.
- Bei Stahltrapezdächern, bei denen die Nichtbrennbarkeit
eine Rolle spielt, werden meist Dämmstoffe aus druckbelastbare
PUR-Hartschaumdämmstoffe, Mineralwolle oder EPS
verwendet.
- Beim Gründach
ist die Voraussetzung für ein dauerhaftes Funktionieren der
Systemaufbau. Er garantiert den für die Vegetation
elementaren Wasser-/Lufthaushalt. Als ausgesprochen günstig in
einem Gründachsystemaufbau haben sich Dränelemente aus expandiertem
Polystyrol
bewährt. Die Elemente speichern eine gewisse Wassermenge zur
Versorgung der Begrünung.
Vollflächig verlegt, führt ihr unterseitiges Kanalsystem das
Überschusswasser sicher in die Dachgullys ab.
- Bei Umkehrdächern (UK-Dächer) ist die Wärmedämmschicht
im direkten Feuchtekontakt, was für den eingesetzten Dämmstoff
(extrudierter Polystyrol-Hartschaum XPS) selbst problemlos ist.
Probeentnahmen bei alten UK-Dächern haben gezeigt, dass bei
richtigem Einbau von XPS-Platten nur maximal 1 - 2 Vol.-% Feuchte
aufgenommen werden. Da die Sicherheitszuschläge auf den Rechenwert
der Wärmeleitfähigkeit
erheblich höher sind, hat diese Feuchteaufnahme keinen negativen
Einfluss auf den U-Wert.
- Die EnEV 2014 fordert bei der Sanierung bestehender
Flachdächer einen U-Wert von max. 0,20 W/(m²K) bei Wohngebäuden und
Zonen von Nichtwohngebäuden mit einer Raumtemperatur mind. 19°C.
Zonen von Nichtwohngebäuden mit einer Innentemperatur von 12-19°C
müssen einen U-Wert von 0,35 W/m²K aufweisen. Diese Anforderungen
sind generell einzuhalten, wenn eine neue Dachabdichtung
aufgebracht wird und die alte ihre abdichtende Funktion verliert.
Im Falle einer Dachsanierung, bei der die abdichtende Funktion
sowohl von der alten als auch von der neuen Abdichtung übernommen
wird (z.B. bei der Reparatur von Leckagen), sind die Anforderungen
der EnEV nicht zwingend einzuhalten. Der max. U-Wert von 0,20 W/m²K
ist ferner bei der Erneuerung oder Aufbringung einer innenseitigen
Bekleidung oder Verschalung sowie beim Einbau von Dämmschichten
einzuhalten.
- Kommt bei der Flachdachsanierung eine Gefälledämmung zum
Einsatz, so ist der Wärmedurchgangskoeffizient nach DIN EN ISO
6946 Bauteile - Wärmedurchlasswiderstand und
Wärmedurchgangskoeffizient - Berechnungsverfahren, Anhang
C zu ermitteln.
Fachwissen zum Thema
Paul Bauder GmbH & Co. KG | Korntaler Landstraße 63 | 70499 Stuttgart | www.bauder.de