Einführung: Sanierung und Schäden beim Flachdach
Gallerie
Bevor ein Flachdach saniert wird, muss es detailliert
untersucht und eine Bestandsaufnahme vorgenommen werden. Dazu
gehört die Überprüfung des vorhandenen Dachaufbaus von der Unterkonstruktion, über die Dämmung bis zur
Abdichtungsoberlage bzw. dem Oberflächenschutz.
Bei der Bestandsaufnahme wird das Flachdach zunächst in Augenschein
genommen: Die Abdichtung wird auf Falten, Blasen, Risse,
Sprödigkeit und Aufschubfalten untersucht, die Dachneigung
festgestellt und die Art und Anzahl der Anschlüsse und Durchdringungen (Lichtkuppeln, Lüfter,
Dunstrohre etc.) notiert und überprüft:
- Befindet sich der Gully am Tiefpunkt, so dass das Wasser tatsächlich über den Gully ablaufen kann?
- Sind Anschlüsse von Durchdringungen bzw. Dehnfugen aus der wasserführenden Ebene herausgeführt?
- Sind die Anschlusshöhen am Dachrand und an Dachanschlüssen eingehalten?
- Wie sind die Metall- und Abdeckprofile ausgeführt?
- Wie wurden Dehnfugen ausgeführt?
Sind Mängel und Schäden erkennbar, so ist eine detaillierte
Dachuntersuchung durchzuführen. Hierbei ist das Dach an
verschiedenen Punkten zu öffnen und der vorhandene Dachaufbau
festzustellen. Bei der Dachöffnung ist zu überprüfen, ob die
Wärmedämmung durchfeuchtet ist und ob Feuchtigkeit auf der Dampfsperre
steht bzw. ob eine Dampfsperre vorhanden ist. Auch die Nutzung des
Gebäudes darf nicht außer Acht gelassen werden, da sie sich
entscheidend auf die Belastung des gesamten Dachaufbaus auswirkt.
Hier ist vor allem die Raumlufttemperatur und die Raumluftfeuchte
von Bedeutung.
Zur Prüfung der Dichtigkeit des Daches stehen dem Planer und
ausführenden Betrieben unterschiedliche Messverfahren und -geräte
zur Verfügung (siehe Beiträge zum Thema
Leckageortung).
Es gilt: Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen der
Schadensbildung gibt es bei der Flachdach-Sanierung keine
allgemeingültige Patentlösung – ohne die Ermittlung des
Dachzustandes und des Schadensbildes kann nicht mit der Sanierungs-
oder Modernisierungsmaßnahme (z.B. zur Erreichung des laut EnEV
geforderten U-Wertes) begonnen werden.
Quelle: Bauder, Stuttgart
Fachwissen zum Thema
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