Pretty Small – Grand Living with Limited Space
Gestalten Verlag, Berlin 2022
mit Texten von Letitia Wrigley und Alisa Kotmair
256 Seiten, Farbfotografien
Hardcover, 22 x 27cm
Texte in englischer Sprache, weitere Ausgabe in französischer Sprache
Preis: 39,90 EUR
ISBN 978-3-96704-077-7
Wohnraum ist besonders in Metropolen eine kostbare Ressource angesichts von Verteuerung, Verknappung und Verdichtung. Das Wohnen mitten in der Stadt ist nichtsdestotrotz attraktiv und zieht ungeachtet der pandemischen Landflucht immer mehr Menschen an. Wohnen auf engstem Raum und ein intelligenter Umgang mit knappen Flächen sind die heutige Herausforderung, zumal der Verzicht auch einen kleineren ökologischen Fußabdruck hinterlässt.
Das Buch Pretty Small porträtiert 36 Kleinstwohnungen, die als tiny, skinny, micro oder als "eel's nest" bezeichnet werden. Manche sind gerade einmal 9 m² groß, überwiegend zwischen 20 bis 40 m² und nur ganz selten mehr als 50 m² groß. Sie befinden sich beispielsweise in Paris, Vancouver, Melbourne, Buenos Aires, Schanghai, Tokyo, London, Sao Paulo und Hongkong. Bewohnt werden sie von Singles, Paaren, Familien mit kleinen Kindern oder Mehrgenerationenhaushalten.
Im Gegensatz zu den häufig zitierten japanischen Schlafkapseln à la Kisho Kurokawa müssen Minimalwohnungen allerdings einer Vielzahl von Nutzungsanforderungen genügen. Die Tauglichkeit für das Homeoffice ist zwingend, ebenso eine Ausstattung mit Medien und Technik. Des Weiteren ist viel Stauraum erwünscht, der jedoch tunlichst unsichtbar sein sollte. Der klassische Sitzplatz auf einem Sofa ist weiterhin beliebt, doch auch Geselligkeit mit Besuchern sowie Entspannung mit Pflanzen und Büchern sollen möglich sein. Diese Aufgaben werden mit folgenden Maßnahmen gelöst:
- mit multifunktionalen Elementen und Möbeln
- mit offenen, horizontal wie vertikal fließenden Grundrissen
- mit Schiebe-, Falt- und Klapptüren
- mit transparenten und transluzenten Materialien etwa in Tür-, Wand- oder Regalfeldern
- mit einer Maximierung des Tageslichts über Fenster, Fenstertüren, Oberlichter und Spiegel
- mit betonten Ausblicken in den Himmel, auf Grün und auf imposante Bauwerke
Der Architekt Louis Denavaut, der ein winziges Duplex in Paris
umgebaut hat, fasst sein Konzept so zusammen: "The aim of this
project was to open up the space by bringing in as much light as
possible." Und er fährt fort: "As in an airplane, we follow
the course of the sun, we see the clouds go by... In summer when
there is a storm, it's magic." -sj