Blumenfenster
Miniatur-Wintergarten als plastische Fenstererweiterung
Ein Blumenfenster ist eine Mischung aus winzigem Wintergarten und Kleinstgewächshaus in der Art eines Erkers, der sich jedoch auf ein einziges Fenster in einer Lochfassade beschränkt. Ähnlich wie bei einem Erker kragt ein Blumenfenster nach außen mit einem eigenen Dach aus, wodurch entweder ein orthogonaler Quader oder ein gekipptes Trapezoid mit seitlich schrägen Feldern gebildet wird. Innen entsteht durch die Verbreiterung der Laibungstiefe eine tiefe Fensterbank als Stellfläche für Pflanztöpfe und Kübel. Mittels Haken im Sturzbereich lassen sich zudem Blumenampeln abhängen. Je nach den Ansprüchen der Pflanzen an Wärme und Luftfeuchtigkeit können Blumenfenster zum Innenraum geöffnet oder mit Glasscheiben geschlossen sowie mit speziellen Pflanzenleuchten ausgestattet sein.
Gallerie
Blumenfenster waren besonders in den 50er und 60er Jahren bei
Einfamilienhäusern in Mode, bevor Wintergärten als gläserne
Erweiterungen von Wohn- und Esszimmern Verbreitung fanden.
Typologisch ähneln sie heute beliebten Sitzlaibungen und Vitrinen
für Sammelobjekte. Im Zuge der Selbstversorgung beispielsweise mit
Küchenkräutern erleben derartige Miniatur-Wintergärten im Moment
eine Renaissance. Diese Do-it-yourself-Konstruktionen arbeiten
allerdings eher mit verbreiterten Fensterbänken oder vorgestellten
Regalen im Rauminneren.