ETH Sport Center in Zürich

Fugenlos in Lindgrün

Aus Platzmangel in der Zürcher Innenstadt hat die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) seit den 1960er Jahren ihren Außenstandort auf dem Hönggerberg ausgebaut; seit Beginn des 21. Jahrhunderts läuft das Projekt Science City. Entstehen soll ein Hochschul-Campus, der Forschen und Wohnen auf einem Areal vereint und zugleich der Öffentlichkeit zugänglich ist. Wichtiger Bestandteil des Konzepts ist die Nutzung regenerativer Energien und das Ziel, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um mindestens 50% zu senken. Bereits fertiggestellt ist das Information Science Lab (siehe Surftipps) sowie das Sport Center nach Plänen des Vorarlberger Architektenteams Dietrich Untertrifaller zusammen mit Christof Stäheli. Sie entwarfen einen außergewöhnlichen Sportkomplex, der nicht nur den Schweizer Eco-Minergie-Standard erfüllt, sondern auch die Anforderungen des Labels „Gutes Raumklima“.

Gallerie

Das Gebäude ersetzt eine Einfachsporthalle aus dem Jahre 1978 und enthält eine Dreifachturnhalle mit Tribüne und Garderoben, außerdem Tanz- und Gymnastiksäle, Krafträume und einen Wellnessbereich. Es liegt am östlichen Rand eines Naherholungsgebietes, am Übergang zum verdichteten Campus. Tief in den sanft auslaufenden Hang des Käferbergs geschoben, geht das natürliche Terrain in die begrünte Dachfläche des flachen Baukörpers über. Zum Campus hingegen tritt das Bauwerk mit einer orthogonal gegliederten Westfassade in Erscheinung, deren Strenge durch unterschiedlich abgeschrägte Gebäudekanten gemildert wird. Mit seiner teils opaken, teils transparenten Fassade aus dreifacher Isolierverglasung vermittelt das Gebäude den Eindruck eines unregelmäßig angeschliffenen, grünen Kristalls.

Drei Geschosse befinden sich unter Bodenniveau. So verringert sich nicht nur das sichtbare Volumen des Baukörpers, sondern auch die Nutzung des weiten Daches mit verschiedenen Sportfeldern wird möglich: Hier befinden sich eine Bogenschießanlage und je zwei Tennis- und Beachvolleyball-Plätze. Ins Sportzentrum führen zwei begrünte Rampen, über deren Seitenflächen überraschend viel Tageslicht nach innen gelangt. Das Gebäude ist für unterschiedliche Nutzungen ausgelegt: Sportausbildung, Freizeitsport, Entspannung und sogar Großereignisse mit über 500 Gästen können hier stattfinden.

Über einen breiten Eingang gelangen die Besucher zunächst in ein sehr großzügiges Foyer. An dessen Ende befindet sich quer dazu die Erschließung für sämtliche Nutzungsbereiche: Sie gleicht einem mehrgeschossigen Galerieraum über die gesamte Gebäudelänge. Obwohl weitgehend unterirdisch, ist dieser innen licht und hell - und zwar aufgrund gläserner Trennwände, lindgrüner Flächen sowie einiger Oberlichtzonen, die viel Tagelicht hineinlassen. An keiner Stelle sind Konstruktion oder Haustechnik sichtbar, alles ist hinter Wänden verborgen, die mit MDF-Platten verkleidet sind. Farblich aufeinander abgestimmt, scheinen die Oberflächen der Böden und Wände zu einer Einheit zu verschmelzen. Nur das Leitsystem sticht hervor: entwickelt wurde es von den Grafikdesignern TGG Hafen Senn Stieger zusammen mit den Architekten. Einfach und dynamisch zugleich kontrastieren seine roten Markierungen mit dem dominanten Hellgrün.

Neben der gelungenen Architektur zeichnet sich das Sportzentrum auch durch Nachhaltigkeit aus: es erreicht extrem niedrige Energiewerte, als Baustoffe kamen zahlreiche Recyclingmaterialien sowie überwiegend Produkte mit dem Natureplus Label zum Einsatz. Nur so ließen sich die derzeit höchsten Minergie-Anforderungen erfüllen - die sowohl der Umwelt als auch den Gebäudenutzern zugute kommen.

Boden
Alle Böden, außer denen der Dreifachturnhalle, sind mit einem fugenlosen Fließbelag aus Polyurethanharz bedeckt. Dabei handelt es sich um eine lösemittelfreie Verlaufsbeschichtung, bestehend aus einer Grundierung, einer Zwischenschicht und einer Deckbeschichtung. Da sich die Kunstharzbeschichtung durch das Auftragsverfahren selbst nivelliert, ist ihre Oberfläche besonders eben. Abschließend wurde sie mit einer dauerhaften Versiegelung ausgerüstet, die den Boden schützt und ihn zugleich pflegeleicht macht.

Neben der glatten Ausführung, die im Sportzentrum zur Ausführung kam, lässt sich der Fließbodenbelag auch mit strukturierter oder abgestreuter Oberfläche sowie in praktisch unbegrenzter Farbvielfalt herstellen, zumal sich andere Materialien in die Beschichtung einstreuen lassen. In diesem Fall wählten die Architekten den gleichen lindgrünen Farbton (NCS - S 1005 G10Y), mit dem auch die Wandflächen bedeckt sind.

Die Dicke der Polyurethanharzbeschichtung beträgt 2 - 3 mm. Da sie sehr robust und strapazierfähig ist, eignet sie sich für alle hoch beanspruchten Bereiche wie etwa Verkaufsräume, Schulen, Spitäler, Nassräume oder wie hier für eine Sporthalle. Dabei ist der Bodenbelag trittfreundlich und schalldämmend und deshalb günstig bei hohem Personenaufkommen.

Bautafel

Architekten: Dietrich Untertrifaller Architekten, Bregenz; Stäheli Architekten, St. Gallen
Projektbeteiligte: Mader/Flatz, Bregenz; Rissi, St. Gallen; Hänni, St. Gallen (Tragwerksplanung); GMI Messner, Dornbirn; Tewe, Zürich; HLS Enineering und Grisoni, Zürich (Haustechnik); Mosbecher, Schwarzach (Fassadentechnik); Walo Bertschinger, Zürich (Bodenbelag)
Bauherr: ETH Zürich (vertreten durch Abteilung Bauten)
Standort: Schafmattstraße, 8049 Zürich, Schweiz
Fertigstellung:
2009
Bildnachweis: Bruno Klomfar, Wien

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