Hydrokultur
Hydrokultur ist eine gängige Art der Bepflanzung in Gefäßen. Bei dieser Form wurzeln die Pflanzen in wassergefüllten Gefäßen, die statt Erde mit Substrat aufgefüllt werden. Das Substrat dient vor allem der Stabilisierung der Pflanze und besteht meistens aus gebranntem Tongranulat (Blähton). Die Nährstoffe werden der Pflanze über das Gießwasser oder Nährlösungen zugeführt.
Gallerie
Am besten gedeihen Hydrokulturen in ganzjährig warmen Räumen. Kühle oder wechselhaft temperierte Räume, wie zum Beispiel Wintergärten, eignen sich weniger, da die meisten Pflanzen eine Kombination aus nassen Wurzeln und kühlen Temperaturen nicht vertragen.
Das lockere und formstabile Substrat sorgt für eine gute Durchlüftung des Wurzelbereichs der Pflanzen. Durch das hohe Porenvolumen gelangen Luftschadstoffe an die Wurzeln und werden hier auf biologische Weise abgebaut. Auch können sich im Substrat keine Schädlinge oder Schimmelpilze festsetzen. Aus diesem Grund eignen sich Pflanzen in Hydrokulturen auch für Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen mit besonders hohen Hygieneanforderungen.
Aufbau
Hydrokulturen besitzen einen dreischichtigen Aufbau aus einer wasserführenden Zone mit Anstaubewässerung, einer darüber liegenden Feuchtzone für den Wurzelballen und einer abschließenden Trockenzone. Die wasserführende Zone dient als Wasserspeicher. Das Gefäß wird auf Höhe dieser Schicht (bis maximal 20% der Gefäßhöhe) mit Wasser befüllt. Von dort steigt die Feuchtigkeit über Kapillarwirkung in die Feuchtzone und bis zu den Wurzeln der Pflanze auf. Der Wasserbedarf der Pflanze wird über einen Wasserstandsmesser kontrolliert.
Sollen Hydrokulturen in Pflanzbeeten eingesetzt werden, sollte auf eine gleiche Pflanztiefe geachtet und die Bereiche der einzelnen Pflanzen voneinander getrennt werden. Ebenso benötigt jeder Pflanzbereich seinen eigenen Wasserstandsanzeiger.
Semi-Hydrokultur
Für Pflanzen, die sich nicht für reine Hydrokultur eignen, kann eine Semi-Hydrokultur infrage kommen. Dafür werden die Pflanzen mit dem Erdballen um ihre Wurzeln in das Substrat gesetzt. Das hat den Vorteil, dass diese Erdpflanzen durch das umgebende Substrat für einen längeren Zeitraum mit Wasser versorgt werden können.
Auch bei der Semi-Hydrokultur wird mit einer Anstaubewässerung gearbeitet. Allerdings ist zu beachten, dass Erdballen und Wurzeln nicht mit der wasserführenden Schicht in Berührung kommen dürfen. In der Regel dient eine Vlieslage als Trennschicht zwischen der wasserführenden Schicht und der darüber liegenden Feuchtzone.
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