Forschungsprojekt Sun Room in der chinesischen Provinz Fujian

Pavillon aus Bambusgewebe und regionalem Kiefernholz

Bambus zählt zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der Welt. Eine hohe Zug- und Druckfestigkeit zeichnet das besonders leichte, kompostierbare Material aus. Angesichts der Verknappung von Ressourcen gewinnt es heute wieder an Bedeutung. In China ist das Bambusweben eine kulturell überlieferte Technik, die im Sinne der Nachhaltigkeit auch für das Baugewerbe interessant ist. Das traditionelle Handwerk ist aufgrund seiner Komplexität und einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften jedoch rückläufig. Um es neu zu beleben, haben Architekturstudenten der Universität in Hongkong unter Leitung des Architekten Donn Holohan einen Bambuspavillon in der Provinz Fujian errichtet. Bei dem als Treffpunkt für Bauern konzipierten Sun Room wurden uralte Webtechniken mit digitalen Entwurfsmethoden kombiniert. Erhaltung durch Modernisierung lautet das Ziel des Forschungsprojektes, bei dem mit lokalen Handwerkern und einem Bambusweber aus dem nahe gelegenen Dorf Peitian zusammengearbeitet wurde.

Gallerie

Der 20 Quadratmeter große Pavillon ist auf einem terrassierten Podest aus Ziegeln und Schotter platziert. Über eine schmale Treppe aus Naturstein gelangen Besucher auf die Plattform. Die Form des Bauwerks erinnert an ein Zelt oder einen traditionellen chinesischen Sonnenhut. Es ist jedoch asymmetrisch geschwungen und endet mit einer runden Öffnung. Umhüllt von Bambusgewebe, besteht die tragende Struktur aus regionalem Kiefernholz, das von lokalen Schreinern geschnitten wurde. Der Gewebesaum hebt sich an manchen Stellen zu Ein- und Ausgängen. Die unregelmäßige Form erschwerte eine Fertigung anhand der traditionellen Webtechniken; mithilfe einer Software wurden die Länge und Position jedes Bambusrohrs mit CNC-gesteuerten Maschinen bestimmt.

Der Pavillon soll Dorfbewohnern, die während der heißen Wachstumsperiode die umliegenden Felder bewirtschaften, Schatten spenden und bei Regen als Unterstand dienen. Damit wird das Konzept der einst weit verbreiteten Teehäuser aufgegriffen, die nicht nur Schutz boten, sondern auch als Treffpunkt, Werkstatt oder dem Warenverkauf dienten. Hier demonstrierten Handwerker ihre Fähigkeiten und probierten neue Techniken aus. Durch den zunehmenden Einsatz moderner Werkstoffe wie Beton sind die den lokalen Bautraditionen verpflichteten Teehäuser allerdings selten geworden. Vom Sun Room erhofft sich die Forschungsgruppe um Donn Holohan eine Neubelebung dieser Traditionen und damit eine Stärkung von Gemeinschaft und Kultur.

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