Lanserhof Tegernsee in Marienstein

Gasbrennwertkessel, BHKW und Lüftung mit WRG

In traumhafter Landschaft vor der Kulisse der bayerischen Alpen thront der Lanserhof Tegernsee in 900 Meter Höhe auf dem Steinberg. Das nahe der Gemeinde Marienstein/Waakirchen gelegene Fünf-Sterne-Hotel ist nur rund 50 Kilometer südlich von München entfernt, aber fernab von Großstadtlärm und Hektik. Geplant wurde es von Ingenhoven Architects aus Düsseldorf.

Gallerie

Die Architekten konzipierten das Hotel nach den Grundzügen eines Klosters; der Grundriss folgt einer klassischen Hofanlage mit Innenhof – nur dass hier alles etwas größer ausgefallen ist: die Bruttogeschossfläche beträgt 21.000 Quadratmeter, die Grundfläche 80 x 80 Meter und das kleinste der insgesamt 70 Zimmer und Suiten ist mit über 50 Quadratmetern ebenfalls wahrlich großzügig bemessen. Darüber hinaus verfügt das Hotel über einen 5.000 Quadratmeter großen Behandlungsbereich, wo die Gäste aus einer Vielzahl an diagnostischen, therapeutischen und kosmetischen Angeboten wählen können.

Drei oberirdische Gebäudeflügel umschließen einen begrünten Innenhof; das Dach ist ebenfalls begrünt und mit einer gemeinschaftlich nutzbaren Dachterrasse ausgestattet. Im Erdgeschoss befinden sich Restaurant, Kaminzimmer und Rezeption, darüber die Gästezimmer. Jedes besitzt raumhohe Fenster bzw. Fenstertüren und eine eigene Loggia, an deren Außenseiten Schiebeläden aus schmalen Holzlamellen für Sicht- und Sonnenschutz sorgen. Die medizinischen Behandlungsräume sind überwiegend in den beiden Untergeschossen angeordnet. Über das Kellergeschoss wird auch das angrenzende, teilweise ins Erdreich eingelassene Badehaus mit Saunalandschaft, Salzwasser-Außenpool, Gymnastik- und Yogaraum erschlossen.

Bei den verwendeten Materialien legten die Planer und Bauherren großen Wert auf möglichst natürliche, gesundheitlich unbedenkliche Baustoffe. Die Pfosten-Riegel-Konstruktionen der Fassaden sind aus astfreiem Lärchenholz von zertifizierten Standorten hergestellt und blieben überwiegend unbehandelt. In den Innenräumen dominieren Holzoberflächen, weiße und warme Farbtöne. Von außen zeigt sich der Hotelkomplex unaufdringlich und dezent.

Energiekonzept
Zwei Gasbrennwertkessel und ein Blockheizkraftwerk beheizen den gesamten Gebäudekomplex. Die Heizleistung der Gasbrennwertkessel beträgt jeweils 650 kW; das BHKW liefert 207 kW für die Heizung und erzeugt 140 kW elektrischen Strom. Heizkörper verteilen die Wärme in den Hotelzimmern; in der Lounge des Badehauses, den Aufenthaltsräumen und den Suiten sind Gasfeuerkamine als Dekoration und Zusatzheizung eingebaut. Gekühlt werden die Zimmer mittels thermischer Bauteilaktivierung (Betonkerntemperierung) über zwei wassergekühlte Kaltwassersätze mit einer Gesamtkälteleistung von rund 500 kW. Zwei Rückkühler befinden sich auf dem Dach.

Eine zentrale Lüftungsanlage mit einer Luftleistung von etwa 65.000 m³/h dient der Be- und Entlüftung. Insgesamt fünf Zentralen sorgen für frische Luft im Hotel. Die Anlage arbeitet mit neun Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung, die Rückwärmezahl liegt bei mindestens 78%.

Bautafel

Architekten: Ingenhoven Architects, Düsseldorf
Projektbeteiligte: Dr. Binnewies, Hamburg (Tragwerksplanung); DS-Plan, Stuttgart (Fassadenplanung); HHP Ingenieure für Brandschutz, München (Brandschutz); Müller BBM, Planegg (Akustik); Ingenhoven Architects, Düsseldorf mit Enea Landscape Architecture, Rapperswil-Jona und  t17 Landschaftsarchitekten, München (Landschaftsgestaltung); Maes, Neuss (Baubiologie); Adenbeck, Wels (TGA Planung)
Bauherr: Lanserhof, Marienstein/Waakirchen
Standort: Gut Steinberg 1 - 4, 83666 Marienstein/Waakirchen
Fertigstellung: 2014
Bildnachweis: H.G. Esch, Hennef für Ingenhoven Architects; Alexander Haiden, Wien und Egbert Krupp, München für Lanserhof GmbH Ingenhoven Architects und Lanserhof, Marienstein/Waakirchen

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