Glasherstellung: Libbey-Owens-Verfahren

Im Jahre 1899 begann der Amerikaner Irving W. Colburn damit, eine Methode zur Herstellung von flachem Glas im Ziehverfahren zu entwickeln, die er 1902 patentieren ließ. Es dauerte jedoch noch bis zum Jahr 1913, bis die ersten erfolgreichen Ergebnisse zustande kamen. Zu der Zeit hatte Colburn das Patent bereits an die Toledo Glass Company verkaufte. Drei Jahre später war das Verfahren ausgereift. Da sich die Firma zwischenzeitlich in Libbey-Owens Sheet Glass Company umbenannt hatte, erhielt die Methode 1917 die Bezeichnung Libbey-Owens-Verfahren. Heute findet sie keine Anwendung mehr.

Gallerie

Ähnlich dem Fourcault-Verfahren wurde das Glasband zunächst horizontal aus der freien Oberfläche der Glasschmelze nach oben gezogen, nach ca. 70 cm aber über eine polierte Stahlwalze umgebogen und vertikal gezogen. Statt einer Ziehdüse kam dafür eine Fangvorrichtung zum Einsatz, die den Vorteil hatte, Ziehstreifen und -wellen, wie sie durch die Düse des Fourcault-Verfahrens ausgelöst wurden, zu vermeiden. Anschließend durchlief das Glas einen bis zu 60 m Meter langen Kühlkanal, wo es auf etwa 30°C abkühlte. Dann wurde es geschnitten. Über die Ziehgeschwindigkeit ließen sich Glasstärken zwischen 0,6 und 20 mm einstellen. Die herstellbare Breite des Glasbandes betrug 2,50 m.

Ab 1928 verwendete die Pittsburgh Plate Glass Company eine Kombination des Libbey-Owens und des Fourcault-Verfahrens: die Glasschmelze wurde wie beim Libbey-Owens-Verfahren aus der freien Oberfläche entnommen, die Ziehmaschine des Fourcault-Verfahrens hat das Glas in einen bis zu 12 m hohen Kühlschacht gezogen. Alle diese Verfahren wurden durch das Floatverfahren weitgehend ersetzt.

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