Tageslicht und Wohlbefinden

Tageslicht bildet eine unverzichtbare Grundlage für das Leben auf der Erde – das natürliche Sonnenlicht ist essenziell für die Fotosynthese und damit für die Produktion von Sauerstoff. Heute ist auch der Einfluss auf die menschliche Psyche und der Zusammenhang zu zahlreichen Befindlichkeitsstörungen bekannt; Phänomene wie Winterblues, andauernde Schläfrigkeit sowie Schlafstörungen oder Kopfschmerzen lassen sich mittlerweile auf mangelnden körperlichen Zugang zu Sonnenlicht in Verbindung bringen. Daher bildet die Tageslichtnutzung in Gebäuden einerseits ein bauphysikalisches und technologisches Thema ab; gleichzeitig sind physiologische, psychologische und medizinische Aspekte relevant.

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Tageslicht ist für viele biochemische Prozesse im Körper verantwortlich. Beim Auftreffen des Lichts im Auge werden über verschiedene Drüsen zahlreiche Funktionsmechanismen ausgelöst oder gesteuert. So kann das Wohlfühlhormon Serotonin nur dann gebildet werden, wenn genügend natürliches Licht vorhanden ist. Vitamin D, das nach strenger Definition eine Hormonvorstufe ist und die Aufnahme von Kalzium steuert, kann in ausreichendem Maße nur über die UVB-Strahlung mit der Haut aufgenommen werden. Kalzium wiederum ist für Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen verantwortlich, und für den Menschen unentbehrlich. Damit diese und weitere Vorgänge störungsfrei verlaufen können, ist eine mindestens ein- bis zweistündige Tageslichtdosis von etwa 2.000 Lux notwendig.

Bereits 1983 konstatierte die WHO das Sick Building Syndrom (SBS), das unspezifische Beschwerden oder Symptome bezeichnet, die nach längerem Aufenthalt in einem Gebäude auftreten. Neben mangelnder Lüftung und Problemen mit der Luftfeuchtigkeit gilt fehlendes Tageslicht als Faktor für das Syndrom.

Heute belegen Studien, dass fehlendes Tageslicht eine Reihe von Befindlichkeitsstörungen nach sich ziehen kann. Bei Kindern wurden sogar psychomotorische Beeinträchtigungen verzeichnet. Lichtmangel führt zur vermehrten Produktion des Schlafhormons Melatonin, das im normalen Maße den Schlaf-Wach-Rhythmus regelt, indem es dem Körper Ruhephasen signalisiert. Eine Überproduktion hat unerwünschte Beschwerden wie Schläfrigkeit und Benommenheit bis hin zu depressiven Verstimmungen zur Folge. Oftmals treten diese Symptome saisonal in den dunkleren Wintermonaten auf und sind auf biochemische Veränderungen in Gehirn und Stoffwechsel zurückzuführen. Zusätzlich kann ein Tageslichtmangel zu erhöhter Reizbarkeit, einem geschwächten Immunsystem sowie zu verminderter Konzentrationsfähigkeit führen.

Zwar sind in den Bauordnungen der Bundesländer Mindestfensterflächenanteile geregelt (mind. 1/8 der Grundfläche), diese werden den heutigen Erkenntnissen und Anforderungen in der Regel nicht gerecht. Außerdem werden dabei äußere, lokale Gegebenheiten ausgeklammert, etwa Jahreszeit, Azimut sowie Verschattung durch Bäume oder Nachbargebäude.

Seit 2019 sind daher in der DIN EN 17037 Tageslicht in Gebäuden neben Empfehlungen zu Aussicht, Besonnung und der Vermeidung von Blendung neue Richtwerte zur Sicherstellung einer ausreichenden Tageslichtversorgung festgeschrieben, die deutlich über die bislang bestehenden Anforderungen hinausgehen und nunmehr auf den tatsächlichen Tageslichtbedingungen im Innenraum basieren, statt wie bisher das Verhältnis der Fenstergröße zur Raumgröße zu betrachten.

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