Pavillon „White Noise“ in Salzburg

Selbst aussteifende Tragstruktur aus Aluminiumprofilen

Er wirkt wie ein stacheliger Igel: Der von März bis Juni 2011 auf dem Salzburger Mozartplatz installierte Pavillon „White Noise“. Für rund drei Monate bot das temporäre Bauwerk der Kunst eine neue Heimstatt und war Veranstaltungsort für Konzerte, Vorträge und Diskussionen im Rahmen der Salzburger Biennale für Neue Musik. Danach „tourt“ es durch Österreich. 
 
Entwickelt wurde der mobile Kunstpavillon von Soma, einem in Wien und Salzburg beheimateten Architekturbüro. Mit seinem Pavillonentwurf hatte das Architektenteam bei einem im Oktober 2010 abgeschlossenen, zweistufigen internationalen Wettbewerb den ersten Platz belegt. Ziel ihres Entwurfes war es, durch ein innovatives Design einen Pavillon zu schaffen, der ein selbstbewusstes Aushängeschild für die gegenwärtige Kunstproduktion Salzburgs schafft und gleichzeitig die Besucher auch zum Betreten animiert. Dabei sollte der mobile Pavillon auch zum Ausdruck bringen, dass Kunst ein vielschichtiger Prozess vieler Beteiligter ist und sich oft erst in der Auseinandersetzung erschließt.
 
So ließen die Architekten mittels einer Schichtung von sich auskreuzenden Stäben zu einer dreidimensionalen Struktur durch einfache Mittel eine komplexe Dachlandschaft entstehen, die sich je nach Lichtverhältnissen und Standpunkt ständig verwandelt. Diese Struktur ist  nicht unmittelbar zu erfassen, sondern wird  in ihren unterschiedlichen Erscheinungen und Effekten erst im räumlichen Erleben, Herumgehen, Betreten und Benutzen entdeckt.
 
Während der nächsten zehn Jahre wird „White Noise“ an verschiedenen Orten Österreichs aufgestellt. Er soll einerseits Initiativen und Gemeinden für unterschiedlichen Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen und andererseits kommerziellen Interessenten dienen, d.h. vermietet werden. Dies wird u.a. durch die technische Umsetzung des Pavillons ermöglicht, dessen modularer Bühnenboden eine flexible Nutzung des Innenraums erlaubt.

Dach

Der Pavillon überspannt ohne Stützen 140m². Seine Abmessungen belaufen sich auf  maximal 18 m Länge, 10 m Breite und 7 m Höhe. Er besteht aus 5 Segmenten die individuell oder im Verbund aufgestellt werden können. Die überdachte Fläche bietet mit einer Theaterbestuhlung Platz für bis zu 50 Personen.

Gallerie

Die Bogenträger bestehen aus aneinandergereihten Aluminiumprofilen. Diese mit Abstandshalter unregelmäßig angeordneten 2 m langen Stäbe mit einem quadratischen Hohlquerschnitt von 100/100 mm ergeben eine sich selbst aussteifende Tragstruktur. Mehrere dieser bogenförmigen Schichten von Stäben erzeugen jeweils Schnittpunkte mit benachbarten Schichten – daraus ergibt sich ein fester Verbund. Als Klimahülle und wasserführende Schicht dient eine zwischen die Bögen eingespannte Membran. Diese bildet am Tag den Schattenwurf der Stäbe im Inneren ab und leitet bei Nacht die Lichtsituation im Inneren, durch Stäbe und Membran gefiltert, nach außen weiter.

Das letztlich ausgeführte Zusammenspiel von Tragwerk und architektonischem Entwurf ermittelten die Architekten über viele verschiedene Arbeitsschritte hinweg, u.a. wurde das Tragwerk mittels parametrischer Modelle und genetischen Algorithmen optimiert.

Bautafel

Architekten: Soma, Wien/A
Baubeteiligte:
Bollinger Grohmann Schneider, Wien/A (Statik); podpod, Wien/A (Lichtplanung); form TL, Radolfzell (Membran Planung);  Ceno Tec Textile Constructions, Greven (Membran Fertigung); Kraftwerk Living Technologies, Wels/A (Bühnenboden); Unterfurtner, Braunau/A (Baufirma)
Bauherr: Land Salzburg
Fertigstellung: 2011
Standort: Mozartplatz Salzburg, Österreich
Bildnachweis: Soma, Wien; F. Hafele, Wien

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