Kindergarten in Königsheim

Mit Kupferblech umhüllte Schrägen durchdringen Flachdach

Die Gemeinde Königsheim im Landkreis Tuttlingen liegt auf dem Heuberg, einer dünn besiedelten Hochfläche der Schwäbischen Alb. Das Dorf zählt heute etwa 560 Einwohner. Der Kindergarten war bisher in einem alten Schwesternhaus untergebracht, gestiftet von der Auswanderin Emma Lembeck vor ca. 80 Jahren. Dieser Altbau wurde abgerissen, um ein Haus nach neuen pädagogischen Gesichtspunkten zu ermöglichen, in dem auch Räume für den Musikverein und die Jugend integriert sind.

Gallerie

Inmitten einer kleingliedrigen und aufgelockerten, gleichmäßigen Bebauung mit Einfamilienhäusern entstand so der Kindergarten Emma Lembeck nach Plänen von Günter Hermann Architekten aus Stuttgart. Er bietet nicht nur Platz für 28 Kinder, sondern auch einen Aufenthaltsraum mit Küchenzeile für Jugendliche sowie einen Probe- und Veranstaltungsraum mit Abstellbereich für den Musikverein. Zur Straßenseite sind alle Nutzungen unter einem Dach vereint, um den gemeinsamen Ort für Kinder und Jugendliche äußerlich ablesbar zu machen. Auf der straßenabgewandten Seite ist das Gebäude in einzelne Baukörper gegliedert, die an einem gemeinsamen Platz liegen.

Ein öffentlicher Weg führt entlang des überdachten Eingangsbereichs zum Kindergarten und durchquert anschließend das Areal. Der Kindergarten ist in drei Bereiche differenziert: zum Garten orientierte Gruppenräume, eine zentrale Erschließungszone mit Essbereich sowie Nebenräume für Personal, Werkstatt und Abstellmöglichkeiten. Während das große Foyer das introvertierte Zentrum des Kindergartens bildet, erhalten die Gruppenräume durch große Verglasungen den Bezug zum Freibereich und über eine große Holzterrasse eine direkte Verbindung nach draußen. Die Spielflächen der Gruppenräume ergänzt eine Galerie, die den Kindern als Rückzugsbereich dient. Der bestehende Garten mit altem Baumbestand blieb als Grünfläche erhalten und wurde ergänzt durch eine Spielzone mit Sitz-, Kletter-, Sand- und Wasserbereichen. Eine Bruchsteinmauer grenzt das Gartenareal zum öffentlichen Bereich hin ab und umschließt schützend die Freifläche des Kindergartens.

Dach
Ein flaches, durchgehendes Betondach zur Straße hin lässt das Gebäude als langen, ruhigen Baukörper erscheinen. Der Flachbau ist aus Beton mit kerngedämmten Sichtbetonwänden ausgebildet, darin eingestellte Kuben haben eine Fassade aus sägerauer, unbehandelter Lärchenholz-Schalung.

Auf der Gartenseite zeigen sich die verschiedenen Nutzungen auch in der Fügung der Bauteile zueinander: Die geneigten Baukörper der Gruppenräume und des Musikprobenraums durchdringen das flache Betondach und sind vollständig mit Kupferblech umhüllt, das als Stehfalzdeckung mit waagerechten Bändern in unterschiedlichen Scharbreiten ausgeführt wurde. Das Dach der Gruppenräume besteht aus Holzflächenelementen aus Fichte mit UV-Schutz, deren Untersicht mit Akustiklochung versehen ist. Diese Elemente liegen auf Stahlträgern und überbrücken so die großen Spannweiten. Durch das aufgelegte Pultdach und die Spielgalerie entstehen differenzierte Bereiche mit unterschiedlicher Belichtung.

Bautafel

Architekten: Günter Hermann Architekten, Stuttgart
Projektbeteiligte:  Breinlinger Ingenieure, Tuttlingen (Tragwerksplanung); Ingenieurbüro Justus Breinlinger, Tuttlingen (SiGeKo); Armin Frech, Königsheim (Zimmerei/Holzbau); Rückert, Gosheim (Dachabdichtung und Klempnerarbeiten).
Bauherr: Gemeinde Königsheim
Standort: Königsheim, Landkreis Tuttlingen
Fertigstellung: 2008
Bildnachweis: Günter Hermann Architekten, Stuttgart und Wolf-Dieter Gericke, Waiblingen

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