Feine Fassaden
Tektonik Schweizer Stadthäuser
Quart Verlag, Luzern 2022
244 Seiten, 101 Abbildungen, 86 Axonometrien; Format 20,6 x 32 cm, Hardcover
Preis: 62 EUR
ISBN 978-3-03761-278-1
Ein Fassadenschnitt offenbart heute eine Fülle von Bauteilen, Materialien und Produkten. Eine Schnittaxonometrie zeigt zusätzlich, welches Bild sich aus der Fügung der Elemente ergibt. Mit einer solchen Zeichnung und einem dazu passenden Foto werden im Buch Feine Fassaden 86 Schweizer Stadthäuser aus dem 20. und 21. Jahrhundert porträtiert. Untersucht haben sie Studierende der Hochschule Luzern mit ihrem Dozenten, dem Architekten Lando Rossmaier.
Die Studierenden wählten mal flächige Fassadenausschnitte und mal Gebäudeecken. Manchmal sind die Isometrien horizontal geschnitten oder das Weglassen der Eindeckung enthüllt die darunterliegende Dachkonstruktion. Die Reduktion auf Linien, sparsam schraffierte Schnittflächen und einheitlich eingegraute Fenster hebt Proportionen, Rhythmen und Tektonik hervor, tragende und nichttragende Elemente lassen sich leicht identifizieren. Bei dieser darstellerischen Zurückhaltung nicht erkennbar sind die Materialien einzelner Elemente und es bleibt unklar, welche Teile des Fassadenbilds durch Farbe und Oberflächenbeschaffenheit hervor- oder zurücktreten.
Diese Qualitäten dokumentiert das der Zeichnung gegenübergestellte Foto. Obwohl viele Gebäude offenbar in dicht bebauten Innenstädten stehen, wurden sie meist in menschenleeren Momenten festgehalten, sodass mitunter nur parkende Autos über die Größenverhältnisse Auskunft geben. Es fällt auf, wie ähnlich sich manche der annähernd 90 Gebäude sind, und in welch starkem Kontrast die teilweise leblos wirkenden Stein-, Metall- und Glasfassaden zur vielfältigen bebauten Nachbarschaft stehen.
Der Bezug zwischen den „Gesichtern der Häuser“ und der umgebenden Stadt wird mehrfach in den begleitenden Texten thematisiert, die bekannte Schweizer Architekt*innen, Bettina Köhler sowie Lando Rossmaier selbst beisteuerten. Im Vordergrund stehen formale Aspekte und der Umgang mit Referenzen beim Entwurf. Christoph Mathys beispielsweise erläutert, wie er und seine Kollegen von Joos & Mathys Architekten ein Haus in der Luzerner Altstadt von der Fassade ausgehend entwarfen und dabei auf historisierende Details zurückgriffen.
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