Hochhaus Bestand

Andreas Putz, Hanne Rung (Hrsg.); mit Texten von Roland Götting, Rouven Grom, Sebastian Koth, Anica Mayer, Heike Oevermann und Anja Runkel

Umgang mit Bürogebäuden der 1950er-/1960er-Jahre
Edition Detail, München 2023
160 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und Fotos
Format 23 x 32 cm, Softcover und E-Book

Preis: 59,90 EUR (Print oder E-Book)

ISBN 978-3-95553-615-2 (Print); 978-3-95553-616-9 (E-Book)

Manche von ihnen gibt es schon gar nicht mehr, während andere bis heute Fixpunkte im Stadtraum sind, die immer wieder saniert und umgebaut werden: Bürohochhäuser der Nachkriegsjahrzehnte. Im Buch Hochhaus Bestand geht es um Pflege und Erneuerung jener Türme und Scheiben aus den 1950er- und 1960er-Jahren.

Der Publikation vorausgegangen ist ein Forschungsvorhaben an der Technischen Universität München, bei dem der Lehrstuhl für Neuere Baudenkmalpflege mit den Lehrstühlen für Bauphysik und für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen kollaborierte. Von Anfang 2021 bis Ende 2022 begab sich das Team um Andreas Putz auf die Suche nach der Best Practice im Umgang mit Bürohochhäusern der 1950er/1960er Jahre, unterstützt vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Rahmen des Programms Zukunft Bau.

Im Buch sind nun einige der Erkenntnisse versammelt, angereichert mit Stimmen von Architekt*innen aus der Sanierungs- und Umbaupraxis. Auf 160 großformatigen Seiten sind Interviews und Fachbeiträge ergänzt um historische und aktuelle Aufnahmen der Gebäude und Stadträume, Lagepläne, Fassadendetails und Diagramme. Die vielfältigen Darstellungen sollen das breite Themenspektrum erfassen, welches mit dem Hochhauserhalt verknüpft ist: von der zeichenhaften Architektur über die Instandsetzung der Hülle bis hin zu Schadstoffen und Behaglichkeit in den Büroräumen.

Wie wichtig schonende, kreislauffähige Baupraktiken und auch die Reparaturfähigkeit von Gebäuden generell sind, wird an verschiedener Stelle betont. Einleitend zählen Andreas Putz und Hanne Rungauf, was so kritisch ist für die denkmalgeschützten Nachkriegsbauten:: „der unbedachte Umgang mit Energie und Ressourcen, das oftmals blinde Vertrauen in kurzlebige Technik, die unterlassene Pflege, auf Verbrauch und Ersatz ausgelegte Materialien, überholte funktionale und normative Anforderungen“. Welche Folgen das für das Bauen mit dem Bestand hat, diskutieren weiter hinten im Buch Margit Sichrovsky von LSXY Architekten und Joachim Grund von Henn Architekten.

Alterung und Sanierung der Fassaden von 122 deutschen Bürohochhäusern der 1950er- bis 1970er-Jahre haben Rouven Grom beschäftigt. Seine Zeitachse macht deutlich, welche von ihnen bereits den Denkmalstatus erhalten haben und wie oft die Gebäudehüllen bereits ertüchtigt wurden. Deutlich wird auch, dass drei Konstruktionstypen besonders zeittypisch sind: die Loch- bzw. Bandfassade, die Pfosten-Riegel-Fassade und die Element- und Pfosten-Rahmen-Fassade.

Standards sind auch das Thema von Roland Göttig, Anica Mayer und Sebastian Koth. In ihrem Kapitel verfolgen sie nach, wie das Empfinden von Behaglichkeit Eingang fand in Normen und an welchen Kennzahlen es festgemacht wird. Sie decken auf, dass viele Hochhäuser aufgrund der nur stundenweisen Belegung pro Tag stark schwankenden Anforderungen bezüglich Wärme und Lüftung unterliegen. Hier wäre für die Autor*innen Gelegenheit gewesen, ausgehend von bauphysikalischen Beobachtungen die übliche Nutzung von Bürogebäuden grundsätzlich infrage zu stellen.

In der zweiten Buchhälfte stehen fünf Sanierungsbeispiele im Mittelpunkt: das Plärrerhochhaus in Nürnberg, das Commerzbank-Hochhaus in Düsseldorf, das Schweizer National-Haus in Frankfurt am Main, das Hahn-Hochhaus in Stuttgart und das Dorlandhaus in Berlin. Axonometrien, Darstellungen des städtischen Umfelds im Wandel, Grundrisse und Detailschnitte gehören zu den Portraits. Die Texte geben Auskunft über die Eingriffe an den Fassaden. So spannt sich der Bogen von grundlegenden Fragen des Bauens bis hin zur Stärke des Innenputzes.

Fachwissen zum Thema

Elementfassade mit integriertem Sonnenschutz am Hegau Tower in Singen, Architekten: Murphy/Jahn

Elementfassade mit integriertem Sonnenschutz am Hegau Tower in Singen, Architekten: Murphy/Jahn

Fassadenarten

Elementfassaden

Die Fassaden bestehen aus vorgefertigten, mindestens geschosshohen Einzelelementen, in die alle erforderlichen Bestandteile, etwa Brüstungen, Deckenkopfbekleidungen oder Lüftungsflügel integriert sind.

Zur Erhaltung der Gebrauchstauglichkeit ist eine regelmäßige Reinigung der Fassadenelemente notwendig

Zur Erhaltung der Gebrauchstauglichkeit ist eine regelmäßige Reinigung der Fassadenelemente notwendig

Grundlagen

Instandhaltung und Wartung

Fassadenelemente sind hochwertige Produkte, für deren nachhaltige Sicherung der Gebrauchstauglichkeit und Werthaltigkeit sowie zur Vermeidung von Personen- und Sachschäden eine fachgerechte Wartung und Pflege erforderlich ist.

Bei Lochfassaden sitzen die vereinzelten Fenster jeweils in einer passenden Rohbauöffnung.

Bei Lochfassaden sitzen die vereinzelten Fenster jeweils in einer passenden Rohbauöffnung.

Fassadenarten

Loch- und Bandfassaden

Die beiden Fassadenarten unterscheiden sich durch die seitlichen Anschlüsse der Fensterelemente.

Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Stahl und Glas an der Akademie der Künste in Berlin, geplant von Behnisch Architekten

Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Stahl und Glas an der Akademie der Künste in Berlin, geplant von Behnisch Architekten

Fassadenarten

Pfosten-Riegel-Fassade

Das Fassadensystem mit tragenden Profilen kommt üblicherweise dort zum Einsatz, wo große Höhen oder weite Feldbreiten erreicht werden sollen.

Bauwerke zum Thema

Straßenansicht mit gläsernem Sockelgeschoss, in dem sich die Hotel-Lobby befindet

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Surftipps

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