Stadtparterre
Erdgeschoss, Straße, Hof und deren Übergänge
Jovis Verlag, Berlin 2023
256 Seiten mit 200 Abbildungen und Fotos
Format 22 × 28 cm, Softcover und E-Book
Preis: 42 EUR (Print oder E-Book)
ISBN 978-3-98612-028-3 (Print); ISBN 978-3-98612-033-7 (E-Book)
Putzflächen, Eingangstüren, Schaufenster, Garagentore – je nachdem, wo wir uns in der Stadt befinden, stellen Fassaden Barrieren oder Übergänge zwischen Straßenräumen und Erdgeschossen dar. Für das Buch Stadtparterre haben die Professorin Angelika Psenner und einige ihrer Studierenden und Mitarbeitenden Wiener Fallbeispiele untersucht und Vergleiche zu anderen europäischen Metropolen gezogen.
Angelika Psenner lehrt und forscht unter anderem zu Stadtstrukturen des 19. bis 21. Jahrhunderts, zu nutzungsoffenen Gebäudestrukturen, zu Mobilität und Ortsverbundenheit und zu City Information Modelling (CIM). Als Professorin für Stadtstrukturforschung an der Technischen Universität Wien betreut sie Studierendenarbeiten und Forschungsprojekte zu diesen Themen, deren Ergebnisse in das vorliegende Buch einflossen.
Im Vordergrund steht nicht das einzelne Gebäude, sondern das Zusammenspiel von Erdgeschossen, Innenhöfen, Straßen und deren Übergangsräumen. Mit verschiedenen Methoden näherten sich die Wissenschaftler*innen einer Reihe von Wiener Straßenzügen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert an – von der zusammenhängenden Grundrissaufnahme über digitale 3D-Modelle bis hin zu Hausbiografien. Im Rahmen dieser Feldstudie erfassten sie insgesamt 70 Gebäude, recherchierten Veränderungen der Bauten und ihrer Nutzung und übertrugen die Informationen in ein BIM-Modell, das sogenannte Urban Parterre Modell (UPM). Am Ende des Buches wird auf ganz ähnliche Straßenzüge in Berlin, Budapest, Prag, Paris, Basel und Rom geblickt. Mit historischen und neuen Karten und Diagrammen werden Besonderheiten der Bebauungsstrukturen und der Erdgeschossfassaden herausgearbeitet – allerdings weit weniger detailliert als bei den Wiener Beispielen.
Die umfangreiche Datengrundlage in Buchform zu verarbeiten, war
sicher keine leichte Aufgabe. Texte, Karten, Fassadenabwicklungen,
historische und aktuelle Fotos ergeben beim Durchblättern einen
eher unübersichtlichen Teppich. Das mag vor allem an einem Layout
liegen, das kaum visuelle Schwerpunkte setzt. Wer aber in die
Analysen eintaucht, wird feststellen, dass die Suche nach Gründen
für die topografische und architektonische Gestaltung der
Erdgeschossfassaden und Straßenräume das eigentlich Spannende an
diesem Buch ist: Angelika Psenner und ihr Team verknüpfen das Plan-
und Bildmaterial mit Passagen aus Gesetzen und Verordnungen, mit
Überlegungen zu Formen der Nutzung und Aneignung sowie
(immobilien-)wirtschaftlichen Aspekten. So zeigt sich in Wien
beispielsweise ein Zusammenhang von Stellplatzverordnungen,
geschlossenen Fassaden und als Garagen genutzten
Erdgeschossen.
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