Holz: Oberflächenbehandlung
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Werden Holzwerkstoffe als Fassadenmaterial verwendet, sind sie
der natürlichen Witterung ausgesetzt. Je nach geografischer Lage,
Orientierung, Neigung und konstruktiven Ausbildung wirken auf sie
Faktoren wie Sonne (UV-Licht), Regen, Wind, Hagel und Schmutz mit
unterschiedlicher Intensität ein.
Bei nicht behandeltem Holz führt das UV-Licht an der Oberfläche zu
einer Umwandlung des nicht wasserlöslichen Lignin zu
wasserlöslichen Bestandteilen, die sich als braune Verfärbung des
Holzes zeigt und mit der Zeit vom Regenwasser ausgewaschen wird.
Die weißen Zellulosefasern bleiben zurück. Schmutzpartikel in der
Luft und im Regenwasser vergrauen die Holzoberfläche, in der sich
durch starke Feuchteschwankungen Risse bilden. An der Oberfläche
findet eine deutliche Erosion statt. An vor- und zurückspringenden
Bauteilen treten unregelmäßige Verfärbungen in nicht behandelten
Fassaden auf. Grundsätzlich wird die Festigkeit des Holzes jedoch
nicht eingeschränkt, so dass auch unbehandelte Fassaden eine hohe
Lebensdauer erreichen können. Auf eine richtige Ausführung des
konstruktiven Holzschutzes sollte jedoch immer geachtet werden.
Zum Schutz vor UV-Licht, Feuchte und Mikroorganismen aber auch zur
Farbgestaltung und Farberhaltung kann eine gezielte
Oberflächenbehandlung eingesetzt werden. Zur Auswahl stehen
verschiedene Beschichtungen, die von nicht filmbildenden Lasuren
bis zu deckenden Lacken reichen:
- Imprägnier- und Dünnschichtlasuren – Schichtdicke <
20 µm, kein geschlossener Anstrichfilm, geringer Feuchteschutz,
gleichmäßige Abwitterung, ungeeignet für Funiersperrholz-Platten,
mit und ohne fungizider Ausrüstung erhältlich, eine dunkle Farbe
trägt zur Verlängerung des Wartungsintervalls bei
- Mittelschichtlasur – 20 - 60 µm, geschlossener
Anstrichfilm, guter Feuchteschutz, langsame Abwitterung, bei
mechanischen Verletzungen kann es zu Feuchteunterwanderung kommen,
Abblätterungen oder Farbveränderungen möglich, geeignet für alle
Schichtholz-Platten und Profilbretter, eine dunkle Farbe trägt zur
Verlängerung des Wartungsintervalls bei
- Dickschichtlasuren – Schichtdicke > 60 µm, hohe
Viskosität, ungeeignet für Holzfassaden (Profilbretter,
Holzwerkstoffplatten), geeignet für maßhaltige Bauteile (Fenster
und Außentüren) Risiko der Fäulnisbildung unter der Beschichtung durch mechanische Verletzungen
- Deckender Lack – Schichtdicke 30 – 60 µm, System aus
Grundiermittel und Deckbeschichtung, wasser- oder
lösemittelbasiert, einheitlich gefärbte Oberflächen, keine
Holzstruktur sichtbar, guter UV-Schutz, Schutz vor Materialerosion,
geeignet für alle Schichtholzplatten und Profilbretter, eine helle
Farbe trägt zur Verlängerung des Wartungsintervalls bei
- Farblose Beschichtung, Klarlack – ungeeignet für
Holzfassaden (Profilbretter, Holzwerkstoffplatten) da sie keinen
UV-Schutz bieten
Die Beschichtungen können auf sägeraue, gebürstete, gehobelte und geschliffene Werkstoffoberflächen aufgebracht werden. Auf eine ausreichende Kantenrundung sollte geachtet werden, um ein Delaminieren der Beschichtung zu vermeiden. Befestigungen wie z.B. sichtbare Verschraubungen sollten die Oberflächenbeschichtung nicht mechanisch verletzen. Ansonsten müssen sie nachbehandelt werden. Um eine Verformung durch einseitige Volumenvergrößerung (Schüsseln) der Holzbekleidung zu vermeiden, ist eine Grundierung der Rückseiten bei einer hinterlüfteten Konstruktion empfehlenswert. Damit die Grundierung schnell austrocknet, sollte sie diffusionsoffen sein.
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