Haustrennwände

Zweischalige Haustrennwände bieten eine deutlich höhere Schalldämmung als gleich schwere, einschalige Wände. Dies gilt umso mehr, wenn sie aus zwei unabhängig voneinander schwingenden Bauteilen bestehen und so eine akustische Trennung schaffen. Die durchgehende, mit Dämmstoff gefüllte Trennfuge sorgt zusätzlich für Schalldämpfung, bei der die Schallenergie durch innere Reibungsvorgänge aufgehoben wird.

Gallerie

Material und Ausführung

Die Anforderungen an zweischalige Haustrennwände sind in Beiblatt 1 zur DIN 4109: Schallschutz im Hochbau geregelt. Danach muss die flächenbezogene Masse jeder Schale mindestens 150 kg/m2 betragen und die Trennfuge mindestens 30 mm breit sein. Ist die Fuge mindestens 50 mm breit, darf die flächenbezogene Masse der Einzelschale auf 100 kg/m2 reduziert werden.

Die Schalen bestehen in der Regel aus Mauerwerk oder biegesteifem Ortbeton. Steht das Nachbargebäude bereits, kommen mitunter auch Beton-Sandwichelemente zum Einsatz. Beim Bau einer Ortbetontrennwand wird zunächst eine Wandschale betoniert. Anschließend werden die Dämmplatten vollflächig und dicht gestoßen aufgeklebt, dann folgt die zweite Schale.

Gallerie

Durchgehende Trennfuge

Gemäß Beiblatt 1 zur DIN 4109 muss die Trennfuge durchgehend sein – vom Fundament oder der Bodenplatte bis zum Dach. Sie muss auch die Decken trennen. Besonders im Bereich der Deckenanschlüsse ist auf die Vermeidung von Schallbrücken zu achten. Diese entstehen beispielsweise durch Mörtelreste, die nach dem Mauern zurückbleiben, oder durch Baukleber, Mörtel oder Betonmilch, die zwischen nicht dicht genug gestoßenen Dämmplatten eindringen.

Die Kopplung der Wandschalen durch flankierende Bauteile, vor allem im untersten Geschoss, verhindert häufig eine vollständige Trennung. Früher wurde pauschal ein Zuschlagswert von 12 dB für zweischalige Haustrennwände angesetzt, ohne durchgehende Fundamente, Bodenplatten oder weiße Wannen zu berücksichtigen. Da die Schalldämmung je nach Kopplung der Wände am Fußpunkt aber deutlich geringer ausfallen kann, wurde bei der Überarbeitung der DIN 4109 im Jahr 2018 ein abgestufter Zuschlag eingeführt. Er kompensiert unterschiedliche Kopplungsbedingungen und Raumsituationen oder nicht durchgehende Trennfugen.

Gallerie

Dämmung der Trennfuge

Das Beiblatt 1 zur DIN 4109 schreibt vor, dass der Fugenhohlraum mit dicht gestoßenen und vollflächig verlegten mineralischen Faserdämmplatten auszuführen ist. Bei gemauerten Trennwänden sind Dämmplatten vom Anwendungstyp T zu verwenden, gemäߠDIN 18165-2: Faserdämmstoffe für das Bauwesen – Teil 2: Dämmstoffe für die Trittschalldämmung.

Für Ortbetonschalen sind ebenfalls mineralische Faserdämmplatten erforderlich, da sie den Belastungen beim Betonieren standhalten. Laut DIN 4109-32: Schallschutz im Hochbau – Teil 32: Daten für die rechnerischen Nachweise des Schallschutzes (Bauteilkatalog) – Massivbau sollten es Mineralfaserplatten mit dem Anwendungskennzeichen WTH sein. Geschlossenporige Hartschaum- oder Holzfaserplatten sind nicht geeignet. Trennfugen müssen nicht zwingend gedämmt werden: Sie dürfen offen bleiben, wenn die flächenbezogene Masse einer Einzelschale mindestens 200 kg/m2 beträgt.

Fachwissen zum Thema

Mögliche Lärmquellen

Mögliche Lärmquellen

Schallschutz

Anforderungen an den Schallschutz

Die DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau" stellt Anforderungen an den Schallschutz in Gebäuden aus öffentlich-rechtlicher Sicht, um...

Anforderungen an die Luftschalldämmung zwischen Außen und Räumen in Gebäuden gemäß DIN 4109-1.

Anforderungen an die Luftschalldämmung zwischen Außen und Räumen in Gebäuden gemäß DIN 4109-1.

Normen

DIN 4109 Schallschutz im Hochbau

Die DIN 4109 Schallschutz im Hochbau stellt Anforderungen an den Schallschutz um sicherzustellen, dass die Bewohner der Gebäude...

Produkte aus Mineralwolle

Produkte aus Mineralwolle

Dämmstoffe

Mineralwolle

Der aus natürlich vorkommenden Gesteinen gewonnene Dämmstoff ist in nahezu allen Gebäudeteilen einsetzbar und lässt sich bei sortenreiner Verarbeitung vollständig recyceln.

Die Trittschall entsteht, wenn sich Menschen auf dem Bodenbelag bewegen. Eine Dämmschicht soll die Übertragung des Schalls auf andere Bauteile verhindern.

Die Trittschall entsteht, wenn sich Menschen auf dem Bodenbelag bewegen. Eine Dämmschicht soll die Übertragung des Schalls auf andere Bauteile verhindern.

Schallschutz

Trittschall

Mit jedem Schritt versetzen wir Bauteile in Schwingungen. Verschiedene Kniffe vermindern die Schallübertragung.

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Dämmstoffe sponsored by:
Deutsche Rockwool | Kontakt 02043 / 408 408 |  www.rockwool.de
Zum Seitenanfang

Haustrennwändeneu

Haustrennwände werden aus Gründen des Schallschutzes aus zweischalig ausgeführt.

Haustrennwände werden aus Gründen des Schallschutzes aus zweischalig ausgeführt.

Zwei Wandschalen mit einer gedämmten Trennfuge verhindern die Schallübertragung zwischen Nachbargebäuden.

Einschalige Wandkonstruktionen

Einschalige Wandkonstruktionen können einschichtig (1 und 2) oder mehrschichtig (3 bis 6) ausgeführt sein.

Einschalige Wandkonstruktionen können einschichtig (1 und 2) oder mehrschichtig (3 bis 6) ausgeführt sein.

Wandkonstruktionen sind immer - innen und außen - an die spezifischen Anforderungen der Wärmedämmung, des Schallschutzes und des...

Erdberührtes Bauteil

Zu den erdberührten Bauteilen zählen Bodenplatten, Sockelbereiche, Fundamente und bei einer Unterkellerung auch die Kellerwände.

Zu den erdberührten Bauteilen zählen Bodenplatten, Sockelbereiche, Fundamente und bei einer Unterkellerung auch die Kellerwände.

Bei der Dämmung von Bodenplatten, Sockelbereichen, Fundamenten und Kellerwänden ist zu beachten, dass sie Feuchtigkeit und Erddruck standhält.

Fenster

Innerhalb der Außenflächen weisen die Fensterflächen in der Regel die größten Wärmeverluste auf

Innerhalb der Außenflächen weisen die Fensterflächen in der Regel die größten Wärmeverluste auf

Die Fensterflächen weisen innerhalb der Außenflächen in der Regel die größten Wärmeverluste auf. Das Maß für diesen Wärmeverlust...

Flankenschutz bei Innendämmungen

System Innendämmung

System Innendämmung

Innendämmungen kommen meist bei Sanierungen im Denkmalschutz zum Einsatz, weil sie den Erhalt der vorhandenen Altbaufassaden...

Innendämmung

Innendämmsystem aus Lehm

Innendämmsystem aus Lehm

Soll ein Gebäude von innen gedämmt werden, kommt es auf eine umsichtige Planung und Ausführung an.

Kelleraußenwände dämmen

Schaumglas-Dämmung

Schaumglas-Dämmung

Bei der Dämmung von Kelleraußenwänden ist die Wahl des passenden Materials ebenso entscheidend wie die korrekte Bauausführung. Zum...

Rohrleitungen dämmen

Rohrleitungen für die Verteilung von Wärme, Warm- und Trinkwasser sowie frischer Luft können mit Rohrschalen aus Steinwolle isoliert werden.

Rohrleitungen für die Verteilung von Wärme, Warm- und Trinkwasser sowie frischer Luft können mit Rohrschalen aus Steinwolle isoliert werden.

Rohrleitungen müssen nicht nur nach den Richtlinien der EnEV gegen Wärmeverluste gedämmt werden, sondern auch die Anforderungen an den Brandschutz erfüllen.

Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)

Bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden trägt neben der Dämmebene auch eine Luftschicht zum Wärmeschutz bei.

Bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden trägt neben der Dämmebene auch eine Luftschicht zum Wärmeschutz bei.

Bei diesem Fassadensystem sorgen Wandmasse, Dämmung und Luftschicht für Wärmeschutz.

Wärmedämmputz

Zum Einsatz kommt Wärmedämmputz meist bei Sanierungsmaßnahmen von Baudenkmälern.

Zum Einsatz kommt Wärmedämmputz meist bei Sanierungsmaßnahmen von Baudenkmälern.

Zum Einsatz kommt er meist bei Sanierungsmaßnahmen von Baudenkmälern. Mit dem Putz lässt sich die charakteristische Ansicht eines Gebäudes erhalten und zugleich eine energetische Verbesserung erzielen.

Wärmedämmverbundsystem

Nicht brennbare Putzträgerplatte mit Dübelbefestigung

Nicht brennbare Putzträgerplatte mit Dübelbefestigung

Die mehrschichtigen Konstruktionen zur Dämmung von Außenwänden eignen sich insbesondere für Gebäude mit vorhandenen Putz- oder Betonfassaden.

WDVS-Befestigungen

Eine Variante der Besfestigung ist das Kleben. Dabei werden die Wärmedämmplatten mit einem speziell auf den Untergrund abgestimmten Klebemörtel befestigt.

Eine Variante der Besfestigung ist das Kleben. Dabei werden die Wärmedämmplatten mit einem speziell auf den Untergrund abgestimmten Klebemörtel befestigt.

Faktoren wie die Beschaffenheit des Untergrunds oder die Art des gewählten Wärmedämmstoffs entscheiden über die Befestigungsweise von Wärmedämmverbundsystemen.

Zweischaliges Mauerwerk

Zweischaliges Mauerwerk bei einem Einfamilienhaus

Zweischaliges Mauerwerk bei einem Einfamilienhaus

Die zweischalige Ausführung von Mauerwerk, auch als Verblendmauerwerk bekannt, besteht aus einer inneren Tragschale und aus einer...

Ökobilanz-Rechner

Ermitteln Sie mit wenigen Klicks projektspezifische Umweltkennzahlen von Steinwolle-Produkten – mit dem Ökobilanz-Rechner von ROCKWOOL.
Jetzt testen!

Partner-Anzeige